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0852 - Insel zwischen den Sternen

Titel: 0852 - Insel zwischen den Sternen
Autoren: Unbekannt
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bewaffnet, die sonst unter Verschluß standen, drang der Trupp weiter in das Innere der Station vor, das noch unerforscht war. Aus alten Unterlagen wußte Corl-Hendox, daß diese Stationen 350 Etagen besaßen, deren Höhe infolge der verschiedenen Anlagen unterschiedlich sein mußte. Manche waren nur zehn oder zwölf Meter hoch und dienten als Wohnstätten, Speicher oder Werkstätten. Andere wiederum waren im Durch-schnitt zwischen sechzig bis hundert Meter hoch, waren Riesenkavernen mit mächtigen Maschinenblöcken und Energieerzeugungsanlagen, die zum Teil noch funktionsfähig wa-ren.
    Ohne einen Plan schien es unmöglich, die gesamte Station in einem einzigen Lebensal-ter vollständig zu erforschen.
    Um so besser, dachte Corl-Hendox bei sich, als sie eine der gewaltigen Maschinenhallen durchquerten, ohne einer bestimmten Spur zu folgen. Es lenkt die Leute ab, sie haben etwas zu tun, sie haben eine Aufgabe. Von mir aus können wir jahrelang suchen...
    Er erschrak bei dem Gedanken. Hatte er sich bereits mit seinem Schicksal abgefunden? Gab es wirklich keine Hoffnung mehr? Würde es besser sein, mit der KYLÖX weiterzuflie-gen und auf eine zufällige Begegnung mit einem anderen Schiff zu hoffen?
    Ein anderes Schiff ...
    Zwischen den beiden benachbarten Galaxien lagen 6,7 Millionen Lichtjahre, und selbst dann, wenn Tausende von Schiffen gleichzeitig unterwegs waren, mußte es ein unglaubli-cher Zufall sein, wenn sich zwei im Normalraum begegneten. Die Chancen standen eins zu unendlich.
    Im Zentrum der Station schienen die Zerstörungen geringer zu sein. Allem Anschein nach war PARXTORV in aller Eile von den Hulkoos geräumt worden, und man hatte ledig-lich die äußeren Anlagen unbrauchbar gemacht, um jede weitere Nachforschung über-flüssig erscheinen zu lassen.
    Corl-Hendox wurde jäh aus seinen Überlegungen hochgeschreckt, als einer seiner Männer, die an der Spitze gingen, rief: „Eine Energiesperre! Hier geht es nicht weiter!"
    Der riesige Maschinenraum, dessen Wände bis zu einer erreichbaren Höhe mit Kontroll-instrumenten bedeckt waren, endete in einer metallenen Tür. Dicht davor flimmerte der Energieschirm, dessen Generator überall und nirgends stehen mochte. „Er kann schon Jahrhunderte in Betrieb sein", sagte Corl-Hendox gelassen. „Es hat nichts zu bedeuten."
    „Aber wir können nicht weiter!"
    „Dann nehmen wir einen anderen Weg. Wir würden Wochen oder Monate benötigen, den Generator zu lokalisieren. Wir können die Sperre also nicht ausschalten. Und durchdringen können wir sie erst recht nicht. Unsere Techniker waren und sind hervorragende Spezialisten."
    „Und was ist hinter der Tür?"
    Corl-Hendox zögerte nicht mit der Antwort: „Ein Raum wie jeder andere, Anlagen, Lagerräume, Maschinen - eben wie überall."
    „Und die Sperre? Wozu die Sperre?"
    „Wir suchen einen anderen Weg", wich Corl-Hendox einer direkten Antwort aus.
    Sie fanden an diesem Tag keinen Hinweis auf das Vorhandensein von Fremden in der Station PARXTORV.
     
    *
     
    Das durchschnittliche Lebensalter eines Bautoks betrug etwa tausend Jahre. So erfreu-lich das auch für diese aufrecht gehenden Echsenabkömmlinge sein mochte, im Fall der Gefangenschaft hatte Langlebigkeit auch seine Nachteile.
    Die Bautoks waren ein Hilfsvolk der Kaiserin von Therm und wurden von dieser gern für langfristige Aufträge eingesetzt. Vor fast dreihundert Jahren wurde bei einem solchen Ein-satz ein Schiff der Bautoks von Hulkoos geortet, angegriffen und vernichtet. Bis auf drei Besatzungsmitglieder entkam keiner dem Gemetzel. Man nahm sie gefangen und brachte sie in die Station PARXTORV, von wo aus sie später weitertransportiert werden sollten.
    Doch dazu kam es nicht mehr.
    Der Befehl zur Räumung und teilweisen Vernichtung der Station traf ein. Die drei Bautoks schienen vergessen worden zu sein, denn niemand kümmerte sich um sie. Als die Kommandos der Hulkoos schließlich die Station verließen, blieben die drei Gefangenen zurück.
    Der anfänglichen Erleichterung über die plötzliche „Freiheit" folgte bald die Ernüchterung. Zwar fiel es den drei Unglücklichen nicht schwer, sich mit der teilweise noch funktio-nierenden Technik der Station vertraut zu machen und sich in den hydroponischen Anla-gen häuslich einzurichten, aber die Gewißheit, hier weitere fünfhundert oder sechshundert Jahre verbringen zu müssen, war weniger schön.
    Chelzamin-Neben und seine beiden Schicksalsgefährten Jarzmir-Neben und Pollez-Mitten versuchten im
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