Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0852 - Insel zwischen den Sternen

Titel: 0852 - Insel zwischen den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Messungen bewiesen, daß keinerlei Energieabstrahlung vorhan-den war. Es handelte sich demnach um ein Schiff ohne jegliche Besatzung, vielleicht so-gar um ein Wrack.
    Gucky und Fellmer Lloyd bestätigten, daß keine Gedankenimpulse aufzufangen seien, was mit Sicherheit darauf schließen ließ, daß auch die Station unbesetzt war. Natürlich war es Atlan bekannt, daß Hulkoos telepathisch nicht direkt zu erfassen waren, aber er war überzeugt, daß zumindest der Mausbiber ihre Anwesenheit geespert hätte.
    Das sollte sich als verhängnisvoller Irrtum herausstellen.
    „Wir schicken eine Space-Jet", entschied Atlan schließlich. „Wie besprochen. Hast du dir zwei Solaner ausgesucht, Gucky?"
    „Habe ich, aber sie wissen noch nichts von ihrem Glück."
    „Dann unterrichte sie. Start in einer halben Stunde."
    Der Mausbiber entmaterialisierte.
    „Ich habe noch immer meine Zweifel ...", begann Bully, aber Atlan winkte ab und unterbrach ihn: „Es geht in erster Linie darum, die psychische Spannung an Bord abzubauen, dafür muß auch ein Risiko eingegangen werden. Es ist reiner Zufall, daß wir der Station begegnen, warum sollen wir ihn nicht nutzen? Wir verlieren nicht viel Zeit, vielleicht ein paar Stun-den."
    Joscan Hellmut meldete sich über Interkom: „Ein gewisser Ronald Hennes hat mich gebeten, der Kommandozentrale mitzuteilen, daß er mit zu der entdeckten Station möchte."
    „Die Besatzung ist komplett..."
    „Ronald Hennes ist Terraner und hat nicht mehr lange zu leben. Er sagt, es handele sich um seinen letzten Wunsch."
    Atlan warf Bully einen bestürzten Blick zu, ehe er fragte: „Letzter Wunsch? Ist er denn krank?"
    „Alt, Atlan, sehr alt und krank. Ich habe Erkundigungen eingezogen. Man gibt ihm nur noch wenige Tage. Er sagt, er möchte noch einmal festen Boden unter den Füßen spüren."
    „Zwischen der Station und der SOL besteht in dieser Hinsicht kaum ein Unterschied."
    „Ich wiederhole: Es handelt sich um den Wunsch eines Sterbenden ..."
    Bully nickte Atlan zu.
    „Also gut", entschied sich der Arkonide daraufhin. „Er soll zum Hangar B-7 gebracht werden. Mentro Kosum bereitet dort die Space-Jet zum Start vor." Als der Interkom sich ausschaltete, fuhr er fort: „Ich weiß nicht, Bully, ob wir richtig handeln. Ein Todkranker kann unter Umständen zu einem gefährlichen Hindernis werden, auf der anderen Seite ist ein letzter Wunsch zu respektieren."
    „Und noch etwas, Atlan: Wie könnten wir den Solanern eindrucksvoller demonstrieren, daß auch wir unsere Probleme haben? Ein Mann, der noch einmal in seinem Leben festen Boden unter den Füßen haben möchte, nicht nur den Plastikbelag von Schiffskabinen!"
    Ehe Atlan antworten konnte, erschien Gucky wieder.
    „So, die beiden Solaner sind bei Mentro Kosum. Sie scheinen über die angebotene Ab-wechslung recht erfreut gewesen zu sein." Er starrte Atlan plötzlich mit großen Augen an. „Ein Todkranker? Letzter Wunsch? Auch das noch!"
    „Akzeptiere es bitte", bat Atlan, ohne weitere Erklärungen abzugeben. Das war auch überflüssig, denn der Mausbiber holte sie sich selbst. „Und sei nett zu ihm."
    Gucky seufzte.
    „Aber sicher werde ich nett zu ihm sein, doch dieser Delia Benjam werde ich sicherlich mehrmals versehentlich auf die Füße treten. Das ist ja eine richtige Kanaille! Wer die mal heiratet, tut mir jetzt schon leid."
    „Du hast sie selbst ausgesucht", erinnerte ihn Bully.
    „Zugegeben, und nicht ohne Grund. Außerdem will ja nicht ich sie heiraten! Mentro hat sich ihrer schon angenommen. Übrigens sind die Pfleger auch gerade mit dem alten Hen-nes eingetroffen. Die Space-Jet ist startbereit. Können wir?"
    „Seid vorsichtig und haltet Kontakt", riet Atlan. „Und noch etwas: Gestaltet pure Berichte so spannend wie möglich, von mir aus kannst du allerlei phantastische und geheimnisvol-le Dinge einflechten, damit die Solaner auf andere Gedanken kommen.
    Aber schneide nicht zu dick auf!"
    „Wenn schon", grinste Gucky schelmisch, „dann auch dick!"
    Er teleportierte in den Hangar, wo die anderen schon auf ihn warteten. Der alte Ronald Hennes machte einen recht munteren Eindruck, wehrte jede Hilfe ab und kletterte mit etwas wackeligen Knien in die Schleuse der Space-Jet. Delia Benjam folgte ihm mit skepti-schen Blicken und war offensichtlich über die Gesellschaft des alten Terraners nicht er-freut.
    Mentro Kosum saß bereits hinter den Kontrollen. Als auch Weran Putzag und Gucky Platz genommen hatten, drehte er sich um und sagte:

Weitere Kostenlose Bücher