Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0852 - Der Klang der Hölle

0852 - Der Klang der Hölle

Titel: 0852 - Der Klang der Hölle
Autoren: Volker Krämer
Vom Netzwerk:
haftete sich fest im Bewusstsein der Fürstin. Was mochte das bedeuten?
    Stygia nahm sich vor, noch in dieser Stunde ihre besten Spione darauf anzusetzen, denn sie durfte nicht unvorbereitet sein. Ganz gleich in welche Richtung.
    Das konnte sich eine Herrscherin nicht leisten.
    Fürstin der Finsternis - ein großer Titel, ein prall mit Macht gefülltes Amt.
    Fürstin… und vielleicht bald schon mehr als nur das?
    Stygias Lächeln wurde eine Spur breiter… ja, warum denn eigentlich nicht?
    Doch es gab Hindernisse auf dem Weg zu mehr Einfluss, mehr Macht. Sie lauerten hinter jeder Ecke - überall in den Schwefelklüften. Sie lauerten jedoch auch außerhalb der Hölle. Stygia musste lernen umzudenken. Die alten Ränkespiele - oft nur Plänkeleien innerhalb der Schwarzen Familie - sie waren nicht der einzige Weg zum großen Ziel. Vielleicht sogar der gänzlich falsche Weg.
    Ergebnisse. Sie musste all ihre Kontrahenten mit knallharten Ergebnissen schocken, damit denen die Argumente ausgingen, die sie ständig gegen die Fürstin ins Feld führten. Neue Wege beschreiten… das war es. Stygia hatte bereits damit begonnen. Es wurde Zeit, dass die Ergebnisse fruchteten.
    »Fürstin.« Die dünne Stimme, gespickt mit Todesangst, war kaum zu vernehmen. Es war eine ihrer Dienerinnen, die sich Stygia vorsichtig näherte. »Larkom wünscht dich zu sprechen.«
    Stygia machte eine bejahende Handbewegung. Als hätte er gewusst, dass sie soeben an ihn gedacht hatte. Pierre Larkom - er gehörte ganz sicher zu diesen neuen Wegen.
    Der Mann war schlank, mittelgroß, mit einem Gesicht versehen, dass man schneller vergaß, als man es sich hätte merken können. Uninteressante Details für die Fürstin, denn für sie zählte nur Larkoms Fähigkeit.
    »Was willst du?« Stygia gab sich gelangweilt, auch wenn sie auf Larkoms Ergebnisse mehr als gespannt war. Seine Fähigkeit war äußerst menschlich, weit von all dem entfernt, was in den Schwefelklüften zur Normalität zählte. Larkom sammelte Daten, wertete sie aus - erstellte Profile.
    Vielleicht war es ja genau das, was so viele Pläne hatte scheitern lassen, die von Stygia und den anderen Oberhäuptern der Schwarzen Familie angestrengt worden waren: überhastete Aktionen, ohne das dringend notwendige Hintergrundwissen zu besitzen.
    Wenn er seine Schuldigkeit getan hatte und sie ihn nicht mehr brauchte, wollte Stygia Professor Zamorra und sein Team vernichten, sich so einen unantastbaren Nimbus in der Familie schaff en. Wer war nicht schon alles gescheitert, wenn es um den Meister des Übersinnlichen ging? Oft waren es nur Kleinigkeiten gewesen -nichtige Details, die den Ausschlag gegeben hatten. Larkom sollte die Fürstin mit einem Profil von Zamorra und seinem Umfeld versorgen, das es so noch nie zuvor gegeben hatte.
    »Du suchst einen Schwachpunkt innerhalb der angegebenen Personengruppe, die es um den Parapsychologen Professor Zamorra gibt.« Stygia war ungeduldig, doch sie Heß Larkom ausreden. »Nun, ich habe ihn gefunden. Sein Name ist Doktor Artimus van Zant, Physiker, lebt und arbeitet in den Vereinigten Staaten, der USA, bei Tendyke Industries - dort Leitender Angestellt er. Van Zant hat in den vergangenen Jahren emotionale Rückschläge hinnehmen müssen, verlor zwei Lebensgefährtinnen bei Aktionen, die im Zusammenhang mit Professor Zamorra standen. Der Mann verfügt über erstaunliche Fähigkeiten - auch auf dem Para-Sektor -, die er jedoch nicht konsequent einzusetzen weiß. Seine Bindung zu Professor Zamorra und dessen Lebenspartnerin Nicole Duval ist schnell sehr intensiv geworden. Van Zant hat einen Trust ins Leben gerufen, dessen Ziel es ist, sich um Kinder zu kümmern, die krank, bzw. Opfer von Gewalttaten sind.«
    Stygia gab ein verächtliches Schnauben von sich, von dem Larkom sich jedoch nicht stören ließ.
    »Meinem Profil nach ist Artimus van, Zant ein besonders ergiebiges Zielobjekt. Es gibt da mehrere Möglichkeiten, sich ihm so zu nähern, dass er keinen Verdacht schöpft. Da wären…« Stygia unterbrach die Ausführungen, die sicher noch Stunden so weitergegangen wären. »Das reicht. Den Rest kann ich mir denken. Du bist vorerst entlassen. Ich werde dich rufen, wenn ich bestimmte Informationen benötige. Geh nun.«
    Larkom zog sich zurück.
    Artimus van Zant also?
    Ein großer Kinderfreund. Ein Mann, der Leid erfahren hatte, der seine Partnerinnen verlor?
    Stygia war sicher, in ihm einen wirklich guten Ansatzpunkt gefunden zu haben, den verhassten Zamorra
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher