Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0852 - Der Klang der Hölle

0852 - Der Klang der Hölle

Titel: 0852 - Der Klang der Hölle
Autoren: Volker Krämer
Vom Netzwerk:
Kreatur schien nichts anderes mehr im Sinn zu haben, als sich abwehrend vor der Steinplatte zu postieren. Nicole erschrak, als sie seine dröhnende Stimme vernahm.
    »Was geschieht hier? Was tut ihr? Wie könnt ihr in die großen Abläufe eingreifen wollen? Wer seid ihr überhaupt?«
    Nicole hörte deutlich heraus, das dieses Wesen - wer oder was es denn schlussendlich auch immer für eine Bedeutung hatte - reichlich verunsichert war. Sogar hilflos. Das hier war eine Situation, auf die es nicht geeicht worden war. Es war mächtig, das war fraglos richtig, doch hier passierten Dinge in einer Art und Weise, die in seinem Denken so nicht vorkamen. Es durfte sie nicht geben - aber es gab sie.
    Und Nicoles Verstand begriff noch etwas. Instinktiv wurde ihr klar, wo die große Schwachstelle der Kreatur lag. Hatte Zamorra das noch nicht erkannt?
    »Ich bin der Praetor. Ich regele die Neuordnung, das ist meine Aufgabe. Ich werde euch töten! Vielleicht kann ich dann ja noch alles retten… ich…«
    Sein Mund öffnete sich ähnlich, wie Nicole es im Wurzelhaus erlebt hatte. Alle Alarmglocken schrillten in ihrem Verstand. Sie erkannte, dass Zamorra benommen war. Offenbar war das hier ein Spiel der ganz harten Sorte - zu hart für den angeschlagenen Parapsychologen und Meister des Übersinnlichen? Es ist das verdammte Buch… Spätfolgen,, die immer noch wirken… Die Siegel haben ihn schwer geschwächt.
    Noch immer reagierte Zamorra nicht.
    Das Riesenwesen machte sich zum Angriff bereit und Professor Zamorra stierte Löcher in die Luft.
    Es war nun an Nicole zu handeln. Und sie handelte.
    Ein kurzer Blick zu Neffia zeigte ihr, dass ihr von dieser Seite momentan keine Gefahr drohte. Die Amazone lebte, doch sie war sicher für Stunden außer Gefecht gesetzt. Sie sprang aus der Deckung hervor. »Muskelmann! Hier spielt für dich jetzt die Musik.«
    Der Praetor war völlig überrascht, denn mit einer weiteren Person hatte er hier nicht gerechnet. Als er den Mund wieder schloss, war Nicole zunächst einmal beruhigt. Seine Stimme dröhnte zu ihr herüber. »Wer bist du? Gehörst du auch zu den Wesen, die hier alles zerstören wollen?«
    Nicole grinste ihn frech an. Zum ersten Mal sah sie ihn nun direkt von vorne. Eine Schönheit war er nun wirklich nicht.
    »Der Einzige, der hier zerstört, das bist du. Das Ende der Wurzel geht ja wohl auf dein Konto, oder? Und die Wurzelhüterin hast auch du auf dem Gewissen. Doch ich habe so das Gefühl, ohne dein Baby bist du eigentlich nicht sehr viel wert.« Nicole konzentrierte sich. Sie musste gleich sehr schnell handeln.
    Der Praetor sah sie unverständig an. »Baby… was ist das? Du redest wirr. Wer bist du?«
    Nicole ging ein paar rasche Schritte nach vorne. »Das könnte ich dich auch fragen. Aber behalt es ruhig für dich. Ich muss nicht alfes wissen. Es reicht, wenn ich dich besiegen kann.« Mit einer Hand deutete sie auf die Stele. »Ohne sie bist du hilflos, nicht wahr? Was ist mit dem Ding? Kannst du ohne sie nicht existieren? Oder steckt anderes dahinter?«
    Der Praetor postierte sich nun direkt vor die Steinplatte. »Es geht dich nichts an. Geh - oder stirb.«
    »Wir werden sehen.« Nicole streckte die rechte Hand aus - dann rief sie Zamorras Amulett zu sich. Ohne Zeit-Verzögerung materialisierte Merlins Stern in der Hand der Französin.
    Der Praetor hatte seine Arme gegen sie gerichtet. Gleich würde er angreifen. Nicole sprang reaktionsschnell zur Seite, denn nur so bekam sie freie Bahn auf die Stele, die ihr Ziel war.
    Besser gesagt: das Ziel der magischen Energien, die nun aus dem Amulett rasten. Sie trafen präzise.
    Nicole Duval wusste selbst nicht so genau, mit welcher Reaktion sie gerechnet hatte. Mit dieser jedoch sicherlich nicht! In einer mächtigen Verpuffung stob die Platte auseinander… eine Wolke auf grauem Staub hüllte für Sekunden alles im näheren Umkreis ein. Von der Steinstele war nicht ein Krümel übrig geblieben.
    Der Praetor stand da, als wäre die Zeit stehen geblieben. Nichts an ihm rührte sich, kein Muskel, kein Zucken des Mundes, rein nichts.
    Nicole schüttelte die eigene Verblüffung blitzschnell von sich ab. Das war die Chance. Zamorra und van Zant schienen noch immer nicht bei Sinnen zu sein. Das ließ sich sicher ändern.
    Nicole sprintete an der nackten Kreatur vorbei. Für Höflichkeit und freundliches Zureden war jetzt sicher nicht der richtige Moment. Die Französin holte weit aus, ehe ihre Hand schallend auf Artimus' Wange traf. Die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher