Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0852 - Der Klang der Hölle

0852 - Der Klang der Hölle

Titel: 0852 - Der Klang der Hölle
Autoren: Volker Krämer
Vom Netzwerk:
Position nur noch festigen…
    Mit einem Wut schrei lenkte Iriga die Echse in Richtung des Gebirgszuges. Ja, sie würde zu Stygia fliegen. Was blieb ihr anderes übrig? Nichts. Jetzt noch nichts…
    Iriga suchte sich ein kleines Plateau, landete den Drachen. Ehe sie die Fürstin aufsuchte, wollte sie miterleben, wie ihre Schwestern heil in der Stadt landeten. Wenn jetzt doch noch etwas Unvorhergesehenes geschehen sollte, dann war sie es, die mit einer falschen Meldung direkt vor Stygias Thron trat - daran war Iriga nun wirklich nicht gelegen. Stygia verstand da keinen Spaß, akzeptierte auch keine Ausreden und gestotterten Erklärungen.
    Sie trank den letzten Rest Wasser, den sie in ihrem ledernen Trinkbeutel fand. Sie spuckte die ersten Tropfen wieder aus. Es half nichts, der bittere Geschmack blieb.
    Unruhig breitete die Echse hinter ihr die Flügel aus. Was war mit dem Tier los? Der Drache legte den Kopf in den Nacken und stieß einen hellen Schrei aus. Ein Warnruf?
    Iriga konzentrierte sich wieder auf die zur Landung ansetzenden Kriegerinnen. Neffias Erfolg stand wohl jetzt nichts mehr im Wege.
    Einen Herzschlag später nur sprang Iriga auf die Füße. Entsetzt beobachtete sie den Himmel über der weißen Stadt. Manchmal war es wirklich von Vorteil, wenn man die innere Stimme über blinden Gehorsam stellte.
    Hier war das ganz sicher der Fall.
    ***
    So ganz genau hätte Zamorra nicht sagen können, welchen Erfolg er sich von der Aktion versprach.
    Ablenkung, Verunsicherung, sicher, aber das allein würde sie nicht aus dieser Kuppel befreien. Allerdings sah er auch keinen anderen Weg, dies zu bewerkstelligen.
    Die Sache musste in Bewegung bleiben, im Fluss - dann würde er weitersehen.
    Die Wächterin stand hochkonzentriert neben dem Professor, wartete auf sein Zeichen. Noch war es nicht so weit. Zamorra zählte die schwarzen Punkte, die er mit bloßem Auge erkennen konnte. Es waren acht der Flugechsen, die direkt über ihnen kreisten. Eine neunte kam hinzu, dann eine zehnte. Und vorsichtig, aber beständig, kamen sie immer tiefer.
    Zamorra zögerte… fünf der Drachen waren nun dort, wo er sie haben wollte, nämlich dicht über den Gebäuden, die in unmittelbarer Nähe standen. Ein sechstes Tier gesellte sich zu ihnen, und Zamorra konnte seine Reiterin klar und deutlich erkennen: Neffia, die Kriegerin, die ihn und seine Begleiter hatte töten lassen wollen.
    Perfekt - jetzt war er da, der richtige Augenblick.
    Zamorra riss seinen rechten Arm in die Höhe. »Jetzt!«
    Einen Atemzug lang befürchtete er, die Wächterin hätte in ihren Bemühungen versagt, doch dann geschah es. Auf den Dächern der Gebäude, die Zamorra von hier aus sehen konnte, schossen die schwarzen Flammen in den Himmel.
    Ihr Feuer war kalt, doch der Effekt, den sie verursachten, der war mehr als beeindruckend. Feuerspiel hatte die Wächterin es genannt? Der Parapsychologe konnte ihr nur zustimmen: ein imposantes Spiel!
    Mehr als das, denn mitten zwischen diesen Fanalen kreisten die Flugechsen. Sie waren Drachen, sicherlich, doch das machte sie deshalb nicht weniger schreckhaft. Eine heillose Panik brach unter den Tieren aus, die sich in diesem Bereich befanden. Besser noch -zwei der Riesenechsen wurden direkt von den Flammen getroffen.
    Das Ergebnis war spektakulärer, als Zamorra es sich erhofft hatte. Die getroffenen Echsen trudelten halt- und steuerlos zu Boden, schlugen hart in Armakaths Straßen auf Tiere und Reiterinnen rührten sich nicht mehr. Die vier übrig gebliebenen Paare verloren jede Kontrolle, zwei kollidierten miteinander, stürzten ebenfalls ab. Die restlichen zwei wirbelten in engen Kreisen dem Boden entgegen.
    Exakt auf die Stelle zu, an der Zamorra und die anderen gefangen gehalten wurden.
    »Sieh hin!« Die Wächterin deutete auf die Dunkelhaarige, die ihren Platz in der weißen Stadt einnehmen sollte. Breitbeinig hatte sie sich vor der Stele aufgebaut, den Kopf in den Nacken gelegt. Dann riss sie die Arme in den Himmel… und feine Silberstrahlen schossen aus ihren Fingern.
    Sie trafen Kopf und Körper des einen Drachen, der sich im Sturz aufbäumte, seine Reiterin dabei von sich schleuderte. Noch einmal traf die Frau… dann schlug die bereits tote Echse wenige Schritte entfernt auf den Boden. Die unglückliche Reiterin krachte in das Dach eines niedrigen Flachbaus, das unter ihrem Fallgewicht nachgab. Zamorra war sicher, dass die Kriegerin das nicht überlebt hatte.
    Für eine weitere Abwehr des letzen fallenden Drachen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher