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0850 - Rache aus der Totenkammer

0850 - Rache aus der Totenkammer

Titel: 0850 - Rache aus der Totenkammer
Autoren: Jason Dark
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Leuchtstoffröhre ihr kaltes Licht ausstrahlen konnte.
    Kaltes Licht gegen kalte Fliesen.
    Ansonsten war nichts in dieser Zelle vorhanden. Bis auf die leicht angeschrägte Rinne an der rechten Seite, an deren Ende sich ein Ausfluß befand. Auf dem Boden der Rinne zeichnete sich eine dunkle Spur ab, ein langer Streifen, und man brauchte nicht viel Phantasie, um sich diese Reste erklären zu können.
    Egon Kraft schloß die Tür.
    Rita hörte dieses Geräusch und blieb stehen.
    »Dreh dich um!«
    Sie tat es.
    Die Glatze stand vor ihr. Die Glatze grinste sie an. In den Augen funkelte ein lüsterner Ausdruck, und die Flügel der Nase blähten sich, als der Mann Luft holte. »Du weißt, was jetzt passiert, Süße?«
    »Nein!« erwiderte Rita wider besseres Wissen.
    Das Grinsen im Gesicht des Mannes nahm an Breite zu. »Wir sind allein, nur wir beide, und wir haben Zeit. Du hast mir schon immer gefallen, aber ich habe mich zurückgehalten, denn ich mußte erst noch deine Akte richtig studieren. Der Grund deiner Einlieferung hat mir nicht gefallen. Ich konnte ihn nicht nachvollziehen. Dort stand, daß du mit gewissen Kräften und Mächten Verbindungen aufgenommen hast. Stimmt das?«
    »Es ist die Wahrheit.«
    »Welche waren oder sind das?«
    Rita antwortete nicht sofort. Sie schaute zu Boden. Ihre Augenbrauen wanderten aufeinander zu, und sie sagte mit leiser, aber deutlich zu verstehender Stimme: »Frage lieber nicht danach, Kraft. Rühre dieses Thema nicht an.«
    »Und warum nicht?«
    »Es ist nicht gut.«
    »Für dich, wie?«
    »Nein, für dich!«
    »Toll!« Kraft nickte. »Ich finde es einfach toll, daß du um mich besorgt bist, aber ich will endlich wissen, von welchen Mächten da gesprochen wurde. Man hat dich sogar als Medium oder als Hexe bezeichnet. Kannst du hexen?«
    »Du sollst nicht weiterfragen.«
    »Ich will es aber!« schrie er, ging vor und schlug ihr blitzschnell ins Gesicht, wobei er noch lachte, denn die Frau hate keinerlei Anstalten getroffen, dem Schlag auszuweichen. Sie hatte ihn hingenommen und kein Wort gesagt. Noch einmal schlug er zu. Härter diesmal, und Rita wurde nach links geschleudert, auf die Rinne zu, wo sie dann mit der Schulter gegen die Wand prallte.
    Sie hörte Krafts Lachen. Er klatschte in die Hände. Er fand alles toll, was er ihr auch sagte. »Was ist denn nun mit der Hexe? Bist du eine? Ich glaube nicht, daß du eine Hexe bist, dann hättest du dich anders verhalten. Dann hättest du die Schläge abwehren müssen. Du hast es nicht getan, du hast sie hingenommen, so bist du keine Hexe, verdammt!«
    Rita rieb ihre getroffene Wange und schwieg ansonsten. Ihr Gesicht zeigte keinen Ausdruck, aber in den Augen lag eine harte Kälte, mit der Kraft nicht zurechtkam. Beinahe hätte er sich vor diesem Ausdruck sogar gefürchtet.
    Er mußte sich selbst aufbauen und sagte deshalb: »Niemand wird dich vermissen, hörst du? In dieser Akte steht, daß keiner um dich trauern wird. Niemand hat dich bisher besucht, und es liegt an mir, ob ich dich töten werde oder dich leben lasse. Ich kann dir die Kugel durch den Schädel schießen, ich kann dich auch langsam sterben lassen oder dich gesund aus der Zelle entlassen. Es liegt einzig und allein an dir, wie ich reagieren werde.«
    Sie schwieg.
    Egon Kraft gab ihr einige Sekunden. Erst dann regte er sich wieder. Er griff unter die Uniformjacke, wo er seine Pistole verborgen hielt. Mit einer nahezu lässigen Bewegung holte er die Luger hervor, hob sie an und streckte den Arm aus. Er zielte genau auf die Stirn der Frau vor ihm. »So, und jetzt zieh dich aus!«
    Rita schüttelte den Kopf.
    »Du sollst dich ausziehen!« Seine Stimme klang knurrend. Die Drohung darin war nicht zu überhören.
    »Nein!«
    Kraft schoß.
    Rita zuckte nicht einmal zusammen, als die Kugel dicht neben ihrem Kopf gegen die geflieste Wand prallte und von dort als Querschläger wegsurrte. Sie wurde ebenso wenig getroffen wie auch die Glatze, aber dieser Schuß war so etwas wie eine letzte Warnung gewesen. Als die harten Echos verklungen waren, sprach er wieder.
    »Die nächste Kugel setzte ich mitten in deine Stirn, und sie wird dir das Gehirn aus dem Schädel treiben!«
    Der Mann hatte nicht damit gerechnet, eine »Antwort« zu bekommen. Um so verwunderter war er, als er die Stimme der Frau hörte.
    »Ich möchte dich trotz allem warnen. Laß es sein. Bring mich wieder zurück in die Zelle. Es wird keinen Sinn haben. Ich werde dich überleben, wie auch immer. Du aber wirst den
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