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0849 - Das letzte Siegel

0849 - Das letzte Siegel

Titel: 0849 - Das letzte Siegel
Autoren: W.K. Giesa
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versuchen, sie zurückzuholen«, sagte Uschi. »Und wir werden es schaffen. Was ein Mensch tut, kann er auch wieder rückgängig machen. Und dann…«
    »Sie werden es nicht können«, sagte Raffael. »Verzeihen Sie, dass ich Sie unterbrochen habe. Ich wollte nicht unhöflich sein. Aber Sie können es nicht rückgängig machen. Es gibt keinen Weg nach drüben.«
    »Das glaube ich nicht«, sagte Uschi.
    »Es ist besser, wenn Sie jetzt gehen. Ich möchte ein wenig allein sein«, sagte Raffaél.
    »Okay. Aber wir werden etwas tun«, stellte Uschi klar. Sie konnte nicht so mit dem Geist reden, wie Tendyke es tat, aber auf telepathischer Ebene ging es recht gut. »Noch etwas«, fügte sie hinzu. »Sie sollten gleich nicht in unsere Richtung schauen.«
    »Sorgen Sie sich nicht«, sagte Raffaél. »In dieser Existenzform bin ich dagegen immun.«
    Tendyke und Uschi gesellten sich zu Monica. »Da ist irgendwas«, sagte die. »Ich kann es fühlen. Es ist hier und doch nicht hier, so nah und so unglaublich fern. Ich weiß auch nicht, ob es die Ausstrahlungen von Menschen sind oder etwas ganz anderes.«
    »Ich spüre es jetzt auch«, bestätigte ihre Schwester. »Aber ich kann es auch nicht deuten. Rob…«
    Der Abenteurer schwieg immer noch. Er schien mit seinen Gedanken sehr, sehr weit fort zu sein.
    Monica griff nach dem Handfunkgerät. »Macht die Tür auf«, sagte sie. »Aber diesmal etwas länger, okay? Der Oberste der Götter ist wohl nicht so ganz bei sich. Und leitet uns im Rückwärtsgang an Bord.«
    Ein paar Minuten später hatten sie diese Hürde hinter sich gebracht. Der Spider hüllte sich wieder in seinen Schattenschirm und gewann langsam an Höhe.
    Unten saß immer noch der Geist eines alten Mannes an den Baum gelehnt im Gras und sah traurig dorthin, wo einmal Château Montagne gewesen war.
    Oben, im Spider, stand Robert Tendyke reglos da und schwieg immer noch. Hinter seiner Stirn kreisten ständig zwei Gedanken.
    Ich habe diesem alten Mann alles genommen, wofür er existierte. Wie kann ich das jemals wiedergutmachen?
    Und: In dieser Existenzform bin ich dagegen immun.
    ***
    Von einer Sekunde zur anderen waren sie da. Sie fielen aus dem Nichts. Gnomenhafte Gestalten, klein und dünn, mit Klauenfüßen und Schweif. Hände besaßen sie nicht, weil ihre Arme zu Flügeln wurden. Ihre Haut war so graugrün wie das Licht dieser Welt. Sie trugen enge Kleidung, die aber Arme und Beine frei ließ. Dafür stülpten sich Kapuzen über ihre skeletthaften Köpfe mit den riesigen, hervorspringenden Gebissen, mit denen sie nach Zamorra schnappten, obwohl sie noch gar nicht nahe genug heran waren, um ihn zu erreichen.
    Er griff zur Waffe und schoss.
    Das heißt, er wollte schießen, aber der Blaster funktionierte nicht! Die Ladeanzeige des Akkus war erloschen. Verdrossen steckte Zamorra die Strahlwaffe wieder hinter den Hosenbund zurück. Alles, was irgendwie mit Elektrizität zu tun hatte, schien nicht mehr zu funktionieren.
    Aber wenigstens sein Amulett musste noch klar sein - das arbeitete ja mit Magie.
    Dachte er.
    Aber auch die zauberkräftige Silberscheibe verweigerte ihm den Dienst!
    Jetzt wurde es eng. Er hatte keine Lust, mit den riesigen Zähnen dieser Flugzwerge nähere Bekanntschaft zu schließen. Mit ein paar Schritten war er wieder an der Tür des »Zauberzimmers«. Vielleicht fand er darin ja etwas, das mit diesen schnappenden Biestern fertig wurde!
    Während er sich in das Zimmer zurückzog, sah er, wie die ersten Flugzwerge über Taran und Shirona herfielen. Sie schnappten zu - und Zamorra hörte es krachen und splittern, als ihre Zähne an den Amulettwesen abbrachen.
    Er lachte spöttisch auf.
    Aber das Lachen verging ihm sofort wieder, als andere Flugzwerge sich wieder ihm zuwandten. Er schaffte es gerade noch, ihnen die Tür vor den Zähnen zuzuschlagen und den Schlüssel herumzudrehen. Die Körper krachten bereits dagegen.
    Wieder und wieder. Die Tür zitterte unter den Rammstößen, und Zamorra hatte den Eindruck, dass sich das massive Holz bereits durchbog. Nicht mehr lange, und es musste zerbrechen.
    Dann saß er in der Falle.
    Er brauchte dringend etwas, womit er sich dieser kleinen Biester erwehren konnte. Verzweifelt sah er sich um. Sein Blick fiel auf das Buch.
    Da glaubte er seinen Augen nicht zu trauen.
    Das letzte, das dreizehnte Siegel öffnete sich…
    ENDE des ersten Teils
    [1] Siehe Professor Zamorra Nr. 842 »Der Sternensammler«
    [2] Siehe Professor Zamorra Nr. 844 »Meegh-Jagd«
    [3] Siehe
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