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0849 - Das letzte Siegel

0849 - Das letzte Siegel

Titel: 0849 - Das letzte Siegel
Autoren: W.K. Giesa
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zu tun, als über die Erbfolge zu philosophieren.
    »Gut, ich will dir mal glauben«, sagte Lady Patricia endlich. »Aber eines schwöre ich dir: Wenn das doch nur einer deiner dummen Scherze ist, reiße ich dir beide Flügel aus!«
    »Ja, ja«, murrte der Drache. »Immer auf die Kleinen! Die können sich ja nicht wehren!«
    Die Tür knallte vor seiner Krokodilnase zu. Fooly verdrehte die Augen und ging ein paar Türen weiter.
    Rhett war - natürlich! - noch wach und zog Fooly sofort ins Zimmer. Der Computer war eingeschaltet. »War gerade im Internet«, flüsterte Rhett. »Die haben da tolle Seiten mit nackteil Frauen. Zwar nicht jugendfrei, aber die Sperren sind so simpel gestrickt, dass man sie blitzschnell hacken kann.«
    Fooly hatte noch nie verstanden, warum die Menschen so begeistert davon waren, andere Menschen nackt zu sehen. Schließlich trugen Drachen nie Kleidung. Andererseits waren sie eine eingeschlechtliche Spezies. Vielleicht lag's ja daran.
    »Vergiss das erstmal«, drängte Fooly. »Pack zusammen, was wichtig ist, und zwar ganz schnell. Wir müssen das Château verlassen. Es wird vielleicht gleich vernichtet. Dein Elter - äh, deine Mutter - ist schon fast fertig.«
    »Du träumst. He, Erde an Drache -aufwachen!« Rhett Saris wedelte mit der Hand vor Foolys Augen herum.
    »Du glaubst gar nicht, wie wach ich bin!«, stöhnte der. »Ich meine es ernst! Zamorra kann uns nicht schützen, er ist selbst Teil der Gefahr. Wir müssen hier weg, schnellstens!«
    Rhett schüttelte den Kopf. Dann klappte er den Laptop zu, zog den Stecker des Netzteils aus der Steckdose und stopfte alles, einschließlich Funkmaus und WLan-Antenne, in eine Transporttasche. »Fertig, Alter.«
    »Das ist alles?«, wunderte sich Fooly »Was ist mit deinen Schulsachen?«
    »Wen interessiert schon die Schule? Gehen wir!«
    Fooly sah ihn nachdenklich an. Rhett trug die Tasche mit einem Schultergurt. Das hieß, er hatte die Hände frei. Und er war ziemlich kräftig.
    »Hilfst du mir, Mademoiselle Nicole nach draußen zu bringen?«
    ***
    Natürlich half er. Trotzdem mussten sie vor dem Portal eine Pause einlegen. Fooly fragte sich, wo Lady Patricia blieb. Seine Unruhe wuchs ständig. Er war sicher, dass der Angriff erfolgen würde, aber wie viel Zeit blieb ihnen noch? Ein paar Minuten oder Stunden?
    Ebenfalls fragte er sich, was mit Zamorra war Er glaubte nicht, dass der Chef das Château freiwillig verlassen würde - schon gar nicht ohne das Buch. Aber Fooly sah keine Möglichkeit, ihn zu zwingen. Zum einen war Zamorra sein Freund, und er brachte es einfach nicht übers Herz, Gewalt gegen ihn anzuwenden. Zum anderen war ihm klar, dass Zamorra ihm in jedem Fall überlegen war. Drachenmagie hin, Drachenmagie her, Zamorra hatte eine Menge Zaubertricks auf Lager, und wenn ihm die nicht halfen, hatte er noch Waffen. In seinem derzeitigen Geisteszustand würde er nicht zögern, sie auch einzusetzen.
    Da war wohl nichts zu machen.
    Der Drache trat ins Freie und sah zum Himmel empor. Über dem Château funkelte eine kalte Sternennacht. Aber verschwanden da nicht plötzlich Sterne, um kurz darauf wieder zu erscheinen?
    Etwas bewegte sich am Himmel! Etwas Dunkles, Lichtloses!
    Der Meegh-Spider war da!
    ***
    Wieder griff Lucifuge Rofocale nach einem der Amulette. Er spürte Widerstand, gerade so, als befinde sich die Zauberscheibe in einer anderen Dimension. Einmal griff er sogar hindurch, ohne es halten zu können.
    Wie war das möglich? Er hatte doch bereits alles unter Kontrolle!
    Verdrossen verstärkte er seine Bemühungen. Er konzentrierte sich speziell auf dieses Amulett, das sich seinem Zugriff entziehen wollte. Nur kurz dachte er daran, dass es sich vielleicht um Zamorras Amulett handeln könnte. Aber das war illusorisch. Jenes Amulett, das wusste er, konnte er auf diese Weise nicht in seinen Besitz bringen.
    Erneut griff er zu, diesmal mit noch mehr Kraft als zuvor. Und da bekam er es endlich zu fassen.
    Begeistert sah er es an.
    Es war das fünfte, das spürte er ganz deutlich. Damit besaß er nun schon den größten Teil der Macht »unterhalb« des siebten von Merlins Sternen. Vier, fünf und sechs - da spielten die ersten drei kaum noch eine Rolle.
    Aber um gegen das siebte anzutreten, brauchte er auch sie.
    ***
    »Au!«, brüllte Asmodis auf und griff sich an die Brust, wo gerade noch sein Amulett gewesen war. »Was beim Kot-Flügel des Erzengels soll das denn jetzt wieder?«
    »Was ist denn los?«, fragte Tendyke.
    »Siehst du das
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