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0848 - Die letzte Bastion

Titel: 0848 - Die letzte Bastion
Autoren: Unbekannt
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Untersuchung dauerte nur wenige Augenblicke. „Es fehlt ihm nichts", sagte er. „Er ist einfach so bewußtlos geworden!"
     
    *
     
    Es würde eine Zeitlang dauern, bis die Galaktohistoriker herausfanden und zusammenschrieben, was sich im Innern der Stahlfestung in diesen schicksalsschweren Minuten zugetragen hatte.
    Detrolanc, voller Gewißheit, daß seine Flotte mit den Gäanern in kürzester Zeit aufräumen werde, konzentrierte seine Aufmerksamkeit auf die Suche nach dem entflohenen Mimikar.
    Den Laren hielt er trotz Fruxinolts eindringlicher Vorstellungen immer noch für das kleinere von beiden Übeln.
    Außerdem hatte er dafür gesorgt, daß der Verkünder der Hetosonen ihm nicht unversehens entweichen konnte: Sein Fahrzeug wurde streng bewacht.
    Detrolanc hörte von der Schlacht im Hof der Säulen. Er erfuhr, daß Mimikar und seine Getreuen sich verschanzt hatten und dem Suchtrupp einen erbitterten Kampf lieferten, obwohl sie nur über wenige Waffen verfügten.
    Detrolanc beorderte Verstärkungen in das Gebiet des Säulenhofs, und kurze Zeit später wurde ihm gemeldet, die Schlacht sei beendet. Sie war blutig genug gewesen.
    Von Mimikars Gruppe lebten nur noch zwei Mann. Mimikar selbst hatte den Tod gefunden. Unter den Toten befanden sich auch Yargonz und, was Detrolanc besonders überraschte, Zuffraq.
    Die Männer des Suchtrupps, der zuerst auf die Entflohenen gestoßen war, berichteten, Mimikar habe ihnen zugeschrieen, der Verkünder der Hetosonen sei der wahre Verräter, den sie zu suchen hätten.
    Zuffraq mit Mimikar verbündet - der Lare noch immer nicht gefaßt: aus diesen beiden Überlegungen gewann Detrolanc den Eindruck, daß er womöglich die ganze Zeit über nach dem falschen Übeltäter geforscht habe. Die Gewißheit folgte dem Verdacht auf dem Fuß: Aus der Hangarhalle wurde gemeldet, Hotrenor-Taak habe sich eines Fahrzeugs trotz des Widerstands der Wachtposten bemächtigt und sei aus dem Stützpunkt entkommen.
    Diesmal reagierte Detrolanc blitzschnell und zielsicher. Er ließ die fliehende Space-Jet per Orter beobachten. Als offenbar wurde, daß sie auf die Flotte zuhielt, befahl er den Bodenforts, das Feuer zu halten. Die Flotte würde sich der Space-Jet annehmen.
    Die Flottenkommandeure erhielten die entsprechenden Anweisungen. Inzwischen wurde im Innern der Stahlfestung nach dem Roboter Babboch geforscht. Man fand ihn schließlich - er hatte sich aufgrund seines positronischen Selbsterhaltungstriebs rechtzeitig von der Kampfszene im Hof der Säulen abgesetzt.
    Auf Befragung erklärte er, Zuffraq habe den Laren mit einem verdächtigen Paket in der Nähe der Hauptleitzentrale anhalten und festnehmen wollen. Warum dies nicht gelungen war, darüber ließ Babboch sich nur undeutlich aus.
    Detrolanc befahl eine sofortige Durchsuchung der Hauptleitzentrale. Aber da war seine Uhr schon abgelaufen.
    Der Befehl war kaum ergangen, da ereignete sich die Explosion.
    Sie war so gewaltig, daß sie im gesamten Bereich der Stahlfestung heillose Verwirrung auslöste. Unter dem Hof der Säulen entstand eine riesige Höhlung, die zur Folge hatte, daß der ehrwürdige Hof ein paar Meter tief absackte.
    Da wußte Detrolanc, daß er geschlagen war. Die Explosion hatte stattgefunden, kurz bevor die Einheiten seiner Flotte auf selbständige Steuerung umschalteten.
    Die Flotte war völlig durcheinandergeraten. Detrolanc befahl den sofortigen Rückzug. Die Schiffe kehrten um. Detrolanc ließ die Gäaner scharf beobachten. Fürs erste war er erleichtert, daß sie keinen Versuch unternahmen, dem verwirrten Flottenverband zu folgen und Titan anzugreifen.
    Er hatte ein paar Minuten Zeit, seine Situation zu bedenken. Hotrenor-Taak hatte sich in die Stahlfestung eingeschlichen, um das Leitzentrum des mächtigsten noch existierenden Stützpunkts des Reiches von Paricza im entscheidenden Augenblick außer Betrieb zu setzen.
    Das war ein gefährliches Unterfangen gewesen. Der Lare hatte sein Leben riskiert. Hatte er das getan, nur um einen kleinen Pulk von gäanischen Raumschiffen vor der Vernichtung durch die Flotte der Überschweren zu retten?
    Oder gab es auf gäanischer Seite weiterreichende Pläne bezüglich des Solsystems, die die Ausschaltung des Stützpunkts Titan vorsahen?
    Es gab keinen Weg, auf dem Detrolanc sich hätte Gewißheit verschaffen können. Er stand vor der schwierigen Entscheidung, ob er die Stahlfestung halten solle, weil es so aussah, als werde das Solsystem bis auf weiteres von stärkeren Verbänden
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