Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0847 - Duell der Mächtigen

0847 - Duell der Mächtigen

Titel: 0847 - Duell der Mächtigen
Autoren: W.K. Giesa
Vom Netzwerk:
Dinge unterschiedlich entwickelt, was schließlich zu der enormen Gegensätzlichkeit führte, welche Zamorra und seine Mitstreiter kennengelernt hatten. Die erste Spiegelwelt unterschied sich von der richtigen Welt dadurch, dass Gut und Böse sich umgekehrt hatten. Allerdings nicht hundertprozentig exakt; Dämonen waren nach wie vor in beiden Welten böse. Was die Menschen anging: Der Spiegelwelt-Zamorra war ein absoluter Bösewicht gewesen, und Menschen, die hier die schlimmsten Halunken waren, waren drüben die reinsten Engel.
    Und der eine oder andere existierte in der jeweils anderen Welt gar nicht, bedingt durch die unterschiedlichen Entwicklungen…
    Man brauchte ein gehöriges Stück Fantasie, um das alles auch nur annähernd zu verstehen.
    Und es war trotzdem möglich, dass es doch irgendeine entfernte Verwandtschaft gab…
    »Nein!«, sagte Zamorra. »Das akzeptiere ich nicht.« Eine solche Verwandtschaft konnte nur in einer Spiegelwelt entstanden sein. Schließlich hatte er selbst doch damals, als Don Cristofero Fuego del Zamora y Montego aus der Vergangenheit auftauchte, Ahnenforschung betrieben. Und er hätte es auf jeden Fall gewusst, wenn seine Mutter… noch einen zweiten Sohn… in die Welt gesetzt hätte…
    Zwischen ihnen hatte es ein sehr inniges Vertrauensverhältnis gegeben. Sie hätte es Zamorra keinesfalls verschwiegen.
    Hinzu kam das Alter. Don Jaime war schon Jahrhunderte alt, Zamorra nicht. Er war zwar sehr langlebig, wie alle in seiner Familie, aber so alt war keiner der anderen jemals geworden. Erst recht seine Mutter nicht.
    Also konnten Jaime und er nur in einer der Spiegelwelten Brüder sein.
    Damit schien zumindest dieses Problem gelöst.
    ***
    Andere Probleme blieben.
    Zamorra hatte gehofft, von der Riesin zu erfahren, warum sie und ihre Artgenossen hierhergekommen waren. Und wie sie seine Spur gefunden hatten. Ob sie so etwas wie eine Zeitreise gemacht hatten, ehe ihre Station im Atombrand verglüht war, oder ob es noch mehr dieser Stationen gab.
    Aber das konnte er sich jetzt abschminken. Die Riesin war tot.
    Wenn sie nur verletzt gewesen wäre, hätte eine geheimnisvolle Heilkraft in ihr diese Verletzung ungeschehen machen können, so wie in der Station den Riesen im Kampf abgetrennte Gliedmaßen wieder nachwuchsen. Zumindest Nicole hatte dieses Phänomen beobachtet. Aber diese Riesin war so schwer verwundet gewesen, dass ihre Heilkraft versagte.
    Ob das an den geweihten Silberkugeln lag?
    Wenn ja, bedeutete das aber auch, dass etwas Dämonisches in den Riesen lebte, nur hatte das Amulett nicht entsprechend reagiert, hatte keine Schwarze Magie angezeigt. Das Blut der Riesen war nicht schwarz, und auch Nicole hatte nichts davon berichtet, dass sie in diesen Wesen in der Station dämonische Präsenzen gespürt hätte. Das war eine ihrer speziellen Para-Fähigkeiten, seit sie selbst einmal vorübergehend Schwarzes Blut in sich getragen hatte. Darüber hinaus konnte sie Gedanken lesen, wenn sie die jeweilige Person direkt vor sich sah - eine Glasscheibe blockierte diese Fähigkeit bereits, von Türen und Mauern ganz zu schweigen -, und sie war immun gegen den Vampirkeim.
    Aber sie hatte nichts gespürt.
    Also noch ein Rätsel mehr… Fragen, aber keine Antworten. Andererseits legte Zamorra aber auch keinen Wert darauf, sich nur dieser Antworten wegen ein weiteres Mal mit den Riesen anzulegen. Die mussten verdammt sauer auf ihn sein. Kein Wunder, hatte er doch ihre Station zerstört.
    Wer bedankte sich für so etwas schon höflich?
    Zamorra beugte sich leicht vor. »Jaime«, sagte er, »hast du bei diesen Riesen irgendetwas Fremdes wahrgenommen?«
    »Du meinst etwas Dämonisches«, erkannte der Vampir. Dann schüttelte er den Kopf. »Nichts dergleichen.«
    »Was mich darüber hinaus noch interessiert«, fuhr Zamorra fort, »ist, wieso du plötzlich aufgetaucht bist. Wie hast du mich gefunden? Und woher wusstest du, dass ich Unterstützung gebrauchen konnte?«
    »Sagt dir der Name Beauregard etwas? Hercule Beauregard?«
    »Ja«, erwiderte Zamorra gedehnt. Natürlich kannte er diesen arroganten Burschen. Der war doch der Grund, weshalb sich der Dämonenjäger überhaupt in Marseille befand!
    Aber woher kannte Don Jaime ihn?
    Der Vampir lächelte auf die Frage. »Ich kenne viele Menschen und bediene mich ihrer, wenn es mir nützlich erscheint«, sagte er. »Bei Beauregard war das der Fall. Er sollte dich anlocken!«
    »Warum?«
    »Meiner Bitte wärst du ja wohl kaum nachgekommen. Aber wenn
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher