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0841 - Der gläserne Tod

0841 - Der gläserne Tod

Titel: 0841 - Der gläserne Tod
Autoren: Christian Montillon
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Ende zu sprechen.
    »Kelvo hat sich als sehr hartnäckiger Gegner erwiesen«, unterbrach Zamorra. »Wir müssen uns besser vorbereiten, um gegen ihn gewappnet zu sein. Was ich in der Vergangenheit genau hier an der heißen Quelle erlebt habe, möchte ich nicht noch einmal durchmachen müssen. Dass ich überlebt habe, war reines Glück. Hätte Kelvo ein wenig mehr Zeit zur Verfügung gehabt, um sich mir zu widmen, wäre ich jetzt ein ausgetrockneter Kadaver.« Ihn schauerte, als er darüber nachdachte.
    Der Zwitter hob die rechte Hand, um seinen Begleiter zum Schweigen zu bringen. »Ich bin gleich zurück«, sagte er und verschwand.
    Zamorra verschlug es den Atem. »Er ist teleportiert.«
    Nicole war ebenso fassungslos. »Seine Vermutung, wieder über einen Teil seiner Kräfte zu verfügen, ist wohl gewaltig untertrieben.«
    »Wie kann das sein? Wir sind immer noch in dieser verflixten Dimension gefangen.«
    »Wenn er wieder über das volle Ausmaß seiner Kräfte verfügt, dann hatte seine Schwäche einen anderen Auslöser. Es lag nicht am Aufenthalt in dieser Welt.«
    »Brillant kombiniert, Nici.« Zamorra grinste. »Aber was war dann die Ursache?«
    »Irgendetwas, das durch die erste Begegnung mit Kelvo ausgelöst wurde. Vielleicht hat es die erneute Begegnung wieder rückgängig gemacht.«
    »Das scheint mir weit hergeholt zu sein.«
    »Und es entspricht nicht der Wahrheit«, sagte der Zwitter, der urplötzlich wieder aufgetaucht war und die letzten Worte offenbar schon gehört hatte.
    Er war nicht alleine gekommen. Neben ihm lag ein Staubling im Sand. Sie machte einen heruntergekommenen Eindruck, etliche Schuppen waren zerbrochen und gelbes Blut quoll zwischen ihnen hervor.
    »Die… heiße Quelle«, flüsterte die Echsenartige ergriffen. »Was ist geschehen? Wie komme ich hierher?« Sie wandte den Blick, erkannte Zamorra und stieß einen erstickten Schrei aus. »Du bist gekommen«, hauchte sie. »Du bist gekommen und hast mich gerettet, Professorzamorra.«
    »Genau genommen hat dich mein Begleiter gerettet«, sagte der Parapsychologe und dachte an Likas letzte Worte in der Vergangenheit, ehe sie den Heimweg angetreten hatte. Offenbar hatte sie mit ihrer Missionsarbeit großen Erfolg gehabt. Zamorra war bis heute unvergessen…
    »Du weiß gekleideter Held meiner Ahnen«, fuhr die Echsenartige in einem leiernden Tonfall fort, ohne auf Zamorras Einwand einzugehen.
    »Ich hörte innerlich, dass sie voller Verzweiflung deinen Namen dachte, Zamorra«, erklärte der Zwitter das Geschehen. »Da erschien es mir richtig, einmal nach dem Rechten zu sehen. Du wirst nicht glauben, wie ich sie vorgefunden habe. Sie lag am Rand der großen Felswand dort hinten« - beiläufig wies er in Richtung Horizont - »und sah sich einer Meute aus auf sie zueilenden Wüstensprintern entgegen.«
    »Ich stürzte die Felswand hinunter und bin verletzt«, sagte Shira plötzlich.
    »Nicht mehr«, kommentierte der Zwitter, als spreche er von etwas Belanglosem.
    Shira erhob sich auf alle Tatzen und warf den Kopf hin und her. Sie schien nicht glauben zu können, dass sie sich bewegen konnte. »Ich… ich war gelähmt. Der Sturz…«
    Der Zwitter hat sie geheilt , durchzuckte es Zamorra. Wieder überlief ihn ein Schauer, als er an die gewaltigen Kräfte dieses Wesens dachte.
    »Meine Kräfte sind zurückgekehrt«, sagte der Zwitter. »In Wahrheit fühle ich mich besser als jemals vorher.«
    »Wieso?« Nicole schüttelte leicht den Kopf. »Wir befinden uns immer noch in dieser Dimension, die deine Fähigkeiten gelähmt hat.«
    »Meine Schwäche hatte eine andere Ursache«, widersprach der Zwitter.
    »Mein Zustand entstand durch den Aufenthalt in der Vergangenheit.«
    Der Meister des Übersinnlichen pfiff leise durch die Zähne. »Von einer solchen Auswirkung einer Zeitreise habe ich noch nie gehört.«
    Der Zwitter grinste. »Es gab ja auch noch nie jemanden wie mich. Ich kann dir nicht sagen, ob es wieder so sein wird, wenn es mich erneut in die Vergangenheit oder gar die Zukunft verschlägt. Ich weiß nur, dass es diesmal so war.«
    »Also hat Kelvo uns absichtlich in die Vergangenheit geschleudert?«
    »Ich glaube nicht, dass er diese Schwäche in mir erkannt hat, von der ich nicht einmal selbst etwas gewusst habe. Kelvo hat uns einfach von sich geschleudert, ohne genau nachzudenken. Er hat unter großem Druck und in nackter Angst gehandelt. Wir haben ihn verfolgt, und er wusste, dass er uns unterlegen ist.«
    Nicole räusperte sich. »Kannst du
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