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0841 - Der gläserne Tod

0841 - Der gläserne Tod

Titel: 0841 - Der gläserne Tod
Autoren: Christian Montillon
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uns zurück auf die Erde bringen?«
    »Ohne jedes Problem«, gab sich der Zwitter überzeugt.
    »Dann sollten wir keine Zeit verlieren.« Nicole breitete die Arme aus. »In Château Montagne können wir nachdenken. Wenn wir genau wissen, wie wir weiter vorgehen, werden wir Kelvo erneut beschwören.«
    Zamorra deutete auf die Echsenartige, die das Gespräch gebannt und reglos verfolgte. »Du vergisst, dass sich Kelvo wieder in dieser Welt aufhält. Wahrscheinlich bringt er erneut den gläsernen Tod über die Staublinge und die Wüstensprinter. Wir müssen ihn aufhalten.«
    »D… du hast Recht«, sagte Shira und teilte den anderen ihren Namen mit. »Ich bin von zu Hause aufgebrochen, um die heiße Quelle zu suchen und dich um Hilfe zu bitten. Doch du bist schon hier.«
    »Das alles ist kompliziert«, sagte Zamorra und dachte daran, dass für ihn die Geschehnisse, die sich aus Shiras Sicht vor einer Ewigkeit ereignet hatten und offenbar zur Grundlage eines Mythos vom Helden Professorzamorra geworden waren, erst wenige Stunden zurücklagen.
    »Seit wann wütet der gläserne Tod wieder in eurer Welt?«, fragte Nicole.
    Shira antwortete ohne zu zögern. Ihr Blick haftete unverändert an Zamorra. »Vor elf Zyklen begann es. Da wurde der erste tote Staubling gefunden. Ihr Name war Eleni. Danach starben in jeder Nacht eine oder mehrere aus unserem Volk. Schließlich brach ich auf, um dich zu suchen, obwohl niemand mehr an dich glaubt und ich verspottet wurde.«
    Der Parapsychologe nickte unangenehm berührt. Es gefiel ihm nicht, als gottähnliche Gestalt angesehen zu werden. Dass der Mythos um ihn offenbar am Zerfallen war, erleichterte ihn. »Geh nach Hause, Shira. Wir werden den gläsernen Tod erneut besiegen und er wird nie wieder zurückkommen.«
    Shira öffnete das Maul, doch sie antwortete nicht. Erst nach einigen Momenten sagte sie: »Dann ist meine Mission erfüllt. Ich habe Angst, den Heimweg anzutreten. Was, wenn die Wüstensprinter mich finden, oder noch schlimmer, wenn sie mich verfolgen und unsere Kolonie entdecken?«
    »Wo lebt ihr?«, fragte Nicole und dachte daran, dass Zamorra Lika vor kurzem - und vor zweitausend Jahren -empfohlen hatte, die Wüste zu durchqueren und zusammen mit ihrem Volk einen Platz zu suchen, an dem sie vor den Wüstensprintern in Sicherheit war.
    »Jenseits der großen Wüste, die alle außer mir für unendlich hielten.«
    Nicole lächelte.
    Der Zwitter sagte: »Ich bringe dich nach Hause.« Er wandte sich an Zamorra und Nicole. »Ich bin gleich wieder da. Dann kümmern wir uns um das Problem Kelvo. Diesmal wird uns nichts aufhalten!«
    Kaum war das letzte Wort ausgesprochen, bückte er sich, berührte Shira und verschwand mit ihr.
    ***
    Anderswo auf dieser Welt
    Kelvo hatte ganz entgegen seinen Gewohnheiten am Tage gejagt, nachdem er den verhassten Beschwörern nur dadurch entkommen war, dass er sie in die Vergangenheit geschickt hatte.
    Sie hatten ihn verletzt, ihn beinahe vernichtet!
    Entkräftet war er über eine ganze Schar der saftigen Spinnenkreaturen hergefallen und hatte ihnen Flüssigkeit und Leben entzogen, um wieder zu Kräften zu kommen.
    Nun ging es ihm besser. Er hatte noch lange nicht zu seiner alten Stärke zurückgefunden, aber er siechte immerhin nicht mehr am Rande des Todes.
    Für ihn hatte sich ein Kreis geschlossen.
    Er hatte immer gewusst, dass es früher oder später geschehen musste. Er erinnerte sich an jenen verhängnisvollen Tag vor zweitausend Jahren. Es war hier gewesen, in dieser Welt. Er hatte sich in der heißen Quelle gelabt, als er bemerkte, dass sich ihm jemand näherte. Drei Wesen, zwei gehörten derselben Spezies an, eines war eine undefinierbare Kreatur, in der gewaltige Magie tief vergraben lag.
    Kelvo war damals aus der Quelle gestürzt, um sie auszusaugen… als ihn etwas getroffen hatte. Der Schmerz war entsetzlich gewesen, und er hatte ihn beinahe ausgetrocknet. Sofort danach hatte die magische Kreatur eine Attacke gestartet, und Kelvo war nach kurzem Kampf unterlegen gewesen.
    Die drei hatten gefordert, sie in ihre Zeit zurückzuschicken. Kelvo hatte die einzige Chance zu überleben darin gesehen, ihnen zu gehorchen. Da er mit dem Wesen der Zeit vertraut war, hatte er die drei dahinsenden können, wohin sie gehörten, ohne genau zu erkennen, wo - oder besser gesagt, wann - das war.
    Danach hatte Kelvo lange nachgedacht und war zu dem Ergebnis gekommen, dass er irgendwann in der Zukunft auf diese drei Kreaturen treffen und sie in die
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