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084 - Stoßtrupp ins Niemandsland

084 - Stoßtrupp ins Niemandsland

Titel: 084 - Stoßtrupp ins Niemandsland
Autoren: Michael J. Parrish
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Bodenwellen…«
    Hektisch am Lenkrad drehend, lenkte er das Dingi durch die löchrige Hügellandschaft, die sich vor ihnen erstreckte und mehr einem umgegrabenen Acker glich. Trotz der auf Extrembedingungen ausgelegten Federung ächzte das leichtgepanzerte Chassis, und die Besatzung wurde kräftig durchgeschüttelt.
    So sehr sich Aiko auch bemühte - er konnte nicht alles aus dem Motor des Dingi herausholen, wollte er nicht riskieren, damit umzustürzen. Dann wäre es in jedem Fall vorbei gewesen.
    Also beschränkte sich der Cyborg darauf, einen wilden Slalomkurs zwischen den von Grasbüscheln bewachsenen Hügeln zu fahren, der ihren vor Wut schnaubenden Verfolger abhängen sollte. Doch das Monstrum ließ sich nicht abwimmeln - im Gegenteil. Er holte auf und war im nächsten Moment heran. Ein harter Stoß durchlief das Dingi, als das Untier seinen Kopf senkte und es rammte.
    »Lasst mich raus!«, forderte Pieroo. »Ich werd den Taikepir aufhalten.«
    »Den was?«, fragte Aiko und riss das Steuer nach links.
    »Taikepir. So isser Name vonnem Ding. Hab früher scho mal eins erlegt.«
    »Da warst du aber nicht krank und schwach«, versetzte Honeybutt. »Es würde dich in Stücke reißen!«
    »Blödsinn«, wetterte der Krieger. »Bin immer noch stark genug…«
    Weiter kam er nicht. Denn im nächsten Moment verließen die vier Räder des Dingi den Boden, als es mit Karacho über eine Hügelkuppe schoss.
    Augenblicke lang schien es, als hätten die Gesetze der Schwerkraft für das kleine Fahrzeug keine Gültigkeit mehr - dann wurde es umso brutaler auf den Boden der Physik zurückgeholt.
    Es krachte, als das Dingi aufschlug und mit atemberaubendem Tempo einen Hang hinunter raste, der in eine schmale Senke mündete.
    Honeybutt fuhr herum, um sich nach ihrem Verfolger umzusehen. Verblüfft stellte sie fest, dass der Taikepir ihnen nicht mehr folgte.
    Schnaubend war er oben an der Kuppe stehen geblieben, scharrte mit seinen Pranken und starrte feindselig zu ihnen herab. Allerdings schien er sich nicht entschließen zu können, ihnen zu folgen.
    »Er gibt auf!«, rief Honeybutt aus. »Wir sind gerettet!«
    »Bist du sicher?«
    »Das Vieh rührt sich keinen Zentimeter. Sieht aus, als wäre ihm die Puste ausgegangen.«
    »Wollen wir’s hoffen«, sagte Aiko trocken, während er gleichzeitig in die Bremsen trat und die rasante Talfahrt des Dingi verlangsamte.
    Sie erreichten die Senke und passierten eine Reihe von Hügeln, zwischen denen ein schmales, von einem Fluss durchzogenes Tal verlief. Von dem Taikepir war schon bald nichts mehr zu sehen - dafür erwartete die Besatzung des Dingi die nächste Überraschung.
    Unvermittelt tauchte hinter einem Hügel eine primitive Behausung auf. Es war eine Holzhütte, um die ein kleines Lager errichtet worden war. Vor der Hütte brannte fast rauchfrei ein Lagerfeuer.
    Aiko trat in die Bremsen und brachte das Dingi zum Stehen.
    »Wenn ihr mich fragt«, sagte er, »da haben wir den Grund, warum uns das Biest nicht mehr folgt.«
    ***
    Aiko zögerte nicht lange. Er legte den Rückwärtsgang ein und manövrierte das Dingi zurück, brachte es in den Schutz einer von kargem Buschwerk bewachsenen Hügelkuppe, wo es von der Hütte aus nicht sofort gesehen werden konnte.
    »Wem seine Hütte is das wohl?«, wollte Pieroo wissen.
    »Eine gute Frage«, bestätigte Aiko. »Aber wenn der Taikepir solchen Respekt davor hat, sollten wir uns die Bewohner mal anschauen.«
    »Vielleicht ein vorgeschobener Posten der Mutanten?«, fragte Honeybutt.
    »So weit entfernt vom Kratersee?« Aiko schüttelte den Kopf.
    »Kann ich mir nicht vorstellen. Vielleicht Jäger?«
    »Ob man uns gesehen hat?«
    »Ich denke nicht. Aber bevor wir hier unnütz spekulieren, sollten wir einfach nachschauen. Irgendwelche Einwände?« Aiko sah sich um. Pieroo verneinte.
    »Okay«, stimmte auch Honeybutt zu und nickte entschlossen. Ihre Hand verschwand in einer Mulde an der Rückseite des Fahrersitzes und kam mit ihrem Driller zurück.
    »Kundschaften wir aus, was es mit dieser Hütte auf sich hat. Aber vorsichtig!«
    »Einverstanden. Pieroo - du bleibst hier und hältst die Stellung. Honeybutt und ich sehen uns ein wenig um.«
    »Okee«, erwiderte der Krieger verdrießlich. Der Gedanke, zurückzubleiben, während seine Kameraden ihr Leben riskierten, gefiel ihm nicht. Aber er sah ein, dass er die anderen in seinem Zustand mehr behinderte als ihnen nützte.
    Aiko nickte Honeybutt zu und öffnete das Kuppeldach des Dingi. Leise
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