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084 - Stoßtrupp ins Niemandsland

084 - Stoßtrupp ins Niemandsland

Titel: 084 - Stoßtrupp ins Niemandsland
Autoren: Michael J. Parrish
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Sprung…
    »Scheiße«, stieß Honeybutt hervor, während sie weiter zurückwich. Die Augen des Monstrums taxierten sie, und sie konnte sich gut vorstellen, was die Instinkte des Untiers in diesem Augenblick sagten.
    Leichte Beute…
    »A… Aiko?«, hauchte Honeybutt, einen Kloß im Hals, während sie sich weiter in Richtung des Dingi zurückzog, freilich ohne dem Untier den Rücken zuzuwenden. Zu dumm auch, dass sie ihren Driller im Dingi gelassen hatte.
    Hinter sich konnte sie jetzt die Stimmen von Aiko und Pieroo hören, die gerade wieder ins Dingi kletterten. Noch schienen sie weder sie noch ihre neue Bekanntschaft bemerkt zu haben.
    »Aiko«, sagte Honeybutt noch einmal, lauter diesmal.
    Er hörte sie nicht.
    Dafür begann das Monstrum jetzt mit seinen Pranken im Boden zu scharren. Dampf drang aus seinen Nüstern, die sich stoßweise blähten, und seine Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. Im nächsten Moment setzte sich der massige Klumpen aus Fell, Zähnen und Muskeln in Bewegung.
    Honeybutt tat das Einzige, was sie noch tun konnte - sie fuhr herum und rannte um ihr Leben.
    »Aiko!«, brüllte sie jetzt aus Leibeskräften. Diesmal wurde sie gehört.
    Der Cyborg, der bereits am Steuer saß, schrak auf, als er seine Freundin erblickte - und gleich hinter ihr das massige Tier, das ihr stampfend und schnaubend folgte.
    Ein normaler Mensch hätte Zeit gebraucht, um die Situation zu verdauen. Aiko nicht. Seine Hirnimplantate reagierten auch ohne Schrecksekunde, und wie in einem jähen Reflex betätigte seine Hand den Starter des Dingi.
    »Verdammt«, knurrte er in einer sehr menschlichen Reaktion, und gab Gas.
    Die Räder des Dingi drehten durch und warfen Fontänen von Staub und Erdreich auf, ehe sie griffen und das Gefährt davon katapultierten.
    Honeybutt rannte um ihr Leben. Sie konnte das Stampfen des Tieres hören. Jedes Mal, wenn seine mächtigen Pranken den Boden berührten, schien er unter dem Gewicht zu erzittern.
    Schon glaubte Honeybutt den heißen Atem der Bestie in ihrem Nacken zu fühlen, fürchtete jeden Augenblick von ihren furchterregenden Kiefern gepackt und zu Boden geworfen zu werden.
    Das Dingi beschrieb eine enge Kurve, die es auf zwei Rädern nahm. Den großen, auf extreme Bedingungen ausgelegten Reifen war es zu verdanken, dass das Fahrzeug nicht umkippte. Die Räder auf der Innenseite drehten durch, als sie den Boden verließen, um gleich darauf wieder zu greifen, als das Dingi zurück fiel.
    In einer Wolke von Staub schoss es auf Honeybutt zu. Deren Atem ging heftig und stoßweise; heißes Blut pulsierte in ihren Adern. Das Adrenalin verlieh ihr zusätzliche Kräfte und ließ sie noch schneller rennen.
    »Spring!«, brüllte Aiko ihr über das Röhren des Motors hinweg zu. »Du musst springen!« Er hatte die Dachkuppel des Fahrzeugs nicht geschlossen.
    Ein flüchtiger Blick über die Schulter zeigte Honeybutt, dass das Untier sie fast erreicht hatte. Nur noch wenige Meter…
    Das Dingi flog heran.
    Aiko riss am Steuer, und die Vorderräder des Geländefahrzeugs sprachen an, ließen es jäh zur Seite ausbrechen.
    »Jetzt!«, brüllte der Cyborg - und Honeybutt, die nur noch wenige Schritte von dem Dingi trennten, sprang.
    Kopfüber setzte sie ins Innere des Fahrzeugs, wo sich ihr Pieroos Hände helfend entgegen reckten und sie packten. Ihr Oberkörper befand sich im Inneren des Dingi, ihre Füße zappelten noch draußen, als Aiko bereits wieder beschleunigte.
    Honeybutt konnte das Aufheulen des Motors hören, spürte den Fahrtwind, der an ihr zerrte - und sie vernahm das wütende Gebrüll der Bestie, die ihre sicher geglaubte Beute entkommen sah.
    Die junge Frau biss die Zähen zusammen. Pieroo half ihr dabei, sich vollends ins Innere des Wagens zu hangeln, worauf Aiko sofort die Kuppel schloss.
    »Verdammte Scheiße«, fluchte sie wenig ladylike. »Was war das?«
    »Falsche Frage«, knurrte Aiko mit einem Blick zurück.
    »Richtig wäre: Was ist das? Das Biest ist uns nämlich immer noch auf den Fersen.«
    »Was?« Honeybutt fuhr herum und starrte durch das schmutzige Kuppelglas.
    Tatsächlich. Das fellbesetzte Monstrum dachte nicht daran, aufzugeben. Brüllend und schnaubend nahm es die Verfolgung des Dingi auf! Mit seinen gewaltigen Muskeln katapultierte es sich über den weichen Boden, schloss zum Dingi auf.
    »Mach schon, gib Gas!«, rief Honeybutt panisch. »Wenn uns das Biest erwischt, ist es aus!«
    »Würd ich gerne«, gab Aiko zurück, »aber bei diesen
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