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0839 - Das letzte Duell

0839 - Das letzte Duell

Titel: 0839 - Das letzte Duell
Autoren: Michael Breuer
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sich, was Seneca mit seiner Errichtung im Sinn gehabt hatte.
    Neugierig ging Tendyke los, wobei er sich aufmerksam umblickte, um eine eventuelle Falle früh genug zu bemerken. Er runzelte die Stirn, als er plötzlich einen dunklen, formlosen Schatten auf der breiten Hauptstraße des Ortes entdeckte. Schatten spendend hob Tendyke die Hand über die Augen, denn die gleißende Sonne behinderte seine Sicht.
    Als er erkannte, dass es sich beim dem dunklen Schatten um einen reglosen Körper handelte, spurtete er los. Vielleicht konnte er dem Unglücklichen ja noch helfen…
    Doch-Tendykes Hoffnung war vergebens. Der junge Mann war tot und seinem verzerrten Gesichtsausdruck zufolge hatte er dasselbe grausige Schicksal wie Leroy Tucker erlitten.
    Als er den Toten untersuchte, fand Tendyke einen Revolver. Seine Mjiene verhärtete sich. Was immer den Mann getötet hatte, es musste schnell vonstatten gegangen sein, wenn dieser nicht einmal dazu gekommen war, die Waffe zu ziehen.
    Langsam richtete sich der Sohn des Asmodis wieder auf und ließ erneut den Blick schweifen. Für ihn stand fest, dass hier eine unmittelbare, tödliche Gefahr lauerte.
    Vielleicht wäre es doch besser gewesen, auf das Eintreffen von Zamorra und Nicole zu warten. Das Gelände war entschieden zu weitläufig, um es alleine zu durchkämmen. Nachdenklich wandte sich Tendyke wieder dem geparkten Wagen zu und setzte sich langsam in Bewegung.
    Plötzlich nahm in einem der Bungalow-Fenster in der Nähe ein metallisches Glitzern wahr. Ein Schatten, der…
    Blitzartig hechtete Tendyke nach vorn.
    Im nächsten Moment hörte er den Knall und die Kugel schlug dort, wo er vor einem Sekundenbruchteil noch gestanden hatte, in den staubigen Boden.
    Raubtiergleich kam der Sohn des Asmodis wieder auf die Füße. Er wusste, solange er sich auf der Hauptstraße befand, saß er quasi auf dem Präsentierteller. Sofort spurtete er im Zickzack auf das Gebäude zu, in dem sich der mordlustige Unbekannte verschanzt haben musste. Gleichzeitig feuerte der Schütze ein zweites Mal.
    Nach einer Zeit, die ihm wie eine Ewigkeit vorkam, erreichte der Sohn des Asmodis das Haus und fand unter dem Vordach Deckung. Mit grimmiger Miene blickte er nach oben. Der Schütze befand sich im ersten Stock des Hauses.
    Jetzt erst zog Tendyke seine eigene Waffe und bewegte sich auf die Eingangstür des Bungalows zu. Vorsichtig öffnete er sie und spähte in das trübe Dämmerlicht. Eine schmale Treppe führte ins Obergeschoss.
    Kurz wog Tendyke das Risiko ab, dann entschied er sich dafür, alles auf eine Karte zu setzen und hechtete in den Flur.
    Das erwartete Bleigewitter blieb aus. Der Schütze schien sich immer noch in den oberen Räumen zu verschanzen.
    Katzengleich huschte Tendyke die Treppe hinauf. Er bewegte sich völlig lautlos.
    Als er den obersten Treppenabsatz erreichte, blickte er sich abermals um. Von einem schmalen Flur zweigten mehrere Türen ab. Tendyke orientierte sich kurz und überlegte, in welchem der Zimmer sich der Schütze befunden haben musste.
    Seine-Wahl fiel schließlich auf die ihm am nächsten liegende Tür. Es herrschte eine gespenstische Stille. Der Sohn des Asmodis überlegte. War der Unbekannte geflohen oder hielt er sich versteckt, um ihm aus sicherer Deckung eine Kugel in den Pelz brennen zu können?
    Tendyke baute sich vor der Tür auf und versetzte ihr einen wuchtigen Tritt, der sie fast aus den Angeln springen ließ.
    Blitzartig erfasste der Konzernchef die Situation. Er hatte richtig gelegen. Der Schütze befand sich tatsächlich noch im Raum.
    »Waffe runter!«, bellte Tendyke.
    Der Unbekannte, der sich immer noch am Fenster befand, war herumgefahren und hielt sein Schießeisen auf den Sohn des Asmodis gerichtet. Er zitterte. Panik glitzerte in seinen Augen.
    Unwillig verzog Tendyke das Gesicht, als er erkannte, dass es sich bei dem Schützen um ein halbes Kind handelte.
    »All right«, fuhr er etwas ruhiger fort, »runter mit dem Ding, bevor du dir noch ein Loch in den Fuß schießt.«
    Zögernd kam das Milchgesicht der Aufforderung nach.
    »Gut so, Jungchen«, lobte Tendyke, ohne in seiner Wachsamkeit nachzulassen. Mit zwei großen Schritten durchquerte er den Raum, nahm die Waffe an sich und schob sie in seinen Hosenbund. »So«, sagte er zufrieden, »und jetzt erklär mir mal, warum du hier den wilden Mann markierst?«
    Die Worte schienen den jungen Mann aus seiner Erstarrung zu reißen. Unvermittelt klammerte er sich an Tendykes Jacke fest und blickte ihn
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