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0839 - Das letzte Duell

0839 - Das letzte Duell

Titel: 0839 - Das letzte Duell
Autoren: Michael Breuer
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Wandmarkierungen war nur noch eine übrig geblieben. Sie leuchtete tiefrot und ließ den Sohn des Asmodis an Blut denken. Tendyke wusste, dass er seinem Ziel jetzt sehr nahe war. Die rote Leitmarkierung schien geradewegs ins Zentrum des unterirdischen Komplexes zu führen.
    Dorthin, wo Seneca zweifellos schon auf ihn warten würde.
    Der Konzernchef setzte sich wieder in Bewegung. Der Korridor endete an einer großen, zweiflügeligen Tür. Dahinter waren das Brummen von Generatoren und ein geheimnisvolles energetisches Knistern zu hören.
    Instinktiv wusste Tendyke, dass er hier richtig war. Langsam zog er die Waffe aus dem Holster und öffnete vorsichtig die Tür. Sie quietschte leise.
    Als der Sohn des Asmodis ins Innere der angrenzenden Halle blickte, hielt er beeindruckt inne. Aus dem Halbdunkel des großen Raums hob sich ein stählerner Torbogen ab, der von geisterhaft grünem Leuchten erfüllt war.
    Senecas Weltentor.
    Er hat es also tatsächlich geschafft, dieser Wahnsinnige! , dachte Tendyke.
    Vor dem Lichterflirren war die Silhouette eines Mannes zu sehen, bei dem es sich zweifelsohne um Seneca handelte.
    Tendyke zögerte nicht länger und betrat die Halle.
    Im selben Augenblick drehte sich der andere um. Offenbar wusste er schon, dass er nicht mehr allein war, hatte sich aber dennoch alle Zeit der Welt gelassen.
    »Da bist du ja endlich«, begrüßte Ty Seneca den Mann, der von der Bekleidung abgesehen sein genaues Ebenbild war. »Ich dachte schon, ich müsste bis in alle Ewigkeit auf dich warten.«
    »Besser spät als nie«, gab Tendyke trocken zurück. »Und jetzt wird abgerechnet!«
    Der Konzernchef hob die Waffe, bevor er weiter sprach. »Bleib, wo du bist. Ich habe dich genau im Visier!«
    Seneca ließ ein leises Lachen hören. »Du bist nicht der Einzige mit einem Schießeisen hier.«
    Mühsam unterdrückte Tendyke einen Fluch. Durch das grelle Lichterflirren konnte er seinen Doppelgänger nur undeutlich erkennen, aber es war durchaus wahrscheinlich, dass auch dieser eine Waffe auf ihn gerichtet hielt.
    Langsam machte der Sohn des Asmodis ein, zwei Schritte, bis er den Lichtschein verlassen hatte, der von der geöffneten Hallentür herrührte. Seneca ließ ihn gewähren. Er schien nicht daran interessiert zu sein, das Spiel allzu schnell zu beenden.
    Tendyke konnte das nur recht sein. Je mehr Zeit Seneca vertrödelte, desto größer war die Chance, das Zamorra und Nicole rechtzeitig eintrafen und ihn unterstützten.
    »Mach dir keine Hoffnungen, dass deine Freunde dich diesmal wieder raushauen«, zerstreute Seneca da seine Hoffnungen. »Das hier geht nur uns beide etwas an. Wir beide, du und ich, ein letztes Duell…«
    In der Dunkelheit vor ihm glühte etwas auf, und gleich drauf fräste sich ein nadelfeiner Blasterstrahl in den Boden zu Tendykes Füßen.
    Der Sohn des Asmodis sprang instinktiv einen Schritt zurück.
    »Mit einem Blaster?«, keuchte er. »Das scheint mir ja ein ausgesprochen faires Duell zu werden.«
    Wieder lachte Seneca humorlos. »Von Fairness hat ja auch niemand gesprochen. Hier kommt es nur auf eines an, Double: Das du sterben musst!«
    Abermals zog er den Abzug des Blasters durch…
    ***
    Linda Tucker marschierte unruhig in ihrem Versteck auf und ab. Spencer lehnte lässig an der Wand und beobachtete sie etwas amüsiert, obwohl es ihm innerlich nicht viel anders ging.
    Seit Tendyke den Raum verlassen hatte, um sich auf die Suche nach Seneca zu machen, mochte ungefähr eine Viertelstunde vergangen sein.
    »Elender Macho!«, ñuchte Linda noch einmal. Sie konnte nicht glauben, dass sie sich dazu hatte überreden lassen, hier zurückzubleiben, während Tendyke einen Alleingang startete. Tatenlos herumzusitzen war nicht ihr Ding.
    Abgesehen davon hatte sie Angst. Wenn Seneca wirklich so gefährlich war, dann war es gewiss besser, wenn sie zusammenblieben. Immerhin war Tendyke wenigstens bewaffnet.
    Linda blieb stehen und rieb sich die Schläfen.
    »Kommen Sie«, entschied da Spencer und stieß sich von der Wand ab. »Ich habe das Warten ebenfalls satt. Lassen Sie uns sehen, was Tendyke treibt. Vielleicht können wir ihm ja helfen.«
    Schon wandte er sich der Tür zu.
    Linda schloss sich ihm an. Auf dem Korridor war keine Menschenseele zu sehen.
    Interessiert musterten Spencer und Linda die farbigen Markierungen an den Wänden des Ganges. Offenbar war man auf dieser Ebene des Komplexes mehr daran interessiert, dass man sein Ziel nicht verfehlte. Vielleicht war man aber auch einfach
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