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0839 - Das letzte Duell

0839 - Das letzte Duell

Titel: 0839 - Das letzte Duell
Autoren: Michael Breuer
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einen Sekundenbruchteil später laut wurde, bewies ihm, dass er ihn diesmal nicht verfehlt hatte.
    »Schon besser«, knurrte der andere nach einem Moment, »aber das wird dir nichts nützen!«
    Tendyke spähte aus seiner Deckung und erkannte, dass er Seneca am Bein erwischt hatte.
    Der Mann aus der Spiegelwelt humpelte leicht, als er sich Tendykes Deckung näherte. Sein Hosenbein war blutgetränkt. »Ein Punkt für dich, Double«, keuchte er. »Freue dich, solange du noch kannst!«
    Wieder feuerte Seneca.
    Fluchend rollte sich Tendyke in Sicherheit. Er kam sich vor wie beim Tontaubenschießen. Nur dass er in diesem Fall die Taube war. Eine Rolle, die ihm gar nicht schmeckte…
    Der Sohn des Asmodis sprang auf und riss die SIG hoch. Für einen Sekundenbruchteil schien die Zeit still zu stehen. Er und Seneca blickten sich in die Augen. Die beiden äußerlich identischen und doch so unterschiedlichen Männer feuerten nahezu gleichzeitig.
    Tendyke unterdrückte einen Schmerzensschrei, als er spürte, wie der Schuss seines Doppelgängers heiß glühend seinen linken Oberarm streifte. Doch auch er hatte getroffen.
    Ty Seneca brüllte auf, als seine Rechte zur Seite gerissen wurde. Die Waffe glitt ihm aus den blutigen Fingern und polterte zu Boden. Mit der Linken umklammerte er sein zerschmettertes Handgelenk.
    »Guter Schuss!« Wahnsinn funkelte in seinen Augen. »Na komm, Double, mach ein Ende!«
    »Ich bin nicht wie du«, antwortete er nach einem Moment des Schweigens. »Ich bin kein Killer!« Tendyke steckte die Waffe ein. »Um mit dir fertig zu werden, brauche ich keine Kanone.« Er ging auf Seneca zu.
    »Sehr fair, Double«, knurrte dieser. »Ich kann meine rechte Hand nicht benutzen!«
    Wie um seine-Worte Lügen zu strafen, sprang er vor und versetzte Tendyke einen Schwinger mit der Linken.
    Tendyke steckte den Hieb gut weg, holte aus und traf den Mann aus der Spiegelwelt am Mundwinkel.
    Seneca taumelte zurück und spuckte aus. Ein dünner Blutfaden rann über sein Kinn. Nichtsdestotrotz grinste er. Es war ein gespenstischer Anblick.
    »So einfach kriegst du mich nicht klein, Double!«, rief er, sprang vor und kickte nach Tendykes Knie. Gerade noch rechtzeitig sprang der Sohn des Asmodis zurück, sackte in die Hocke und trat Seneca das Standbein weg.
    Hart schlug der Mann aus der Spiegelwelt auf dem Hallenboden auf. Instinktiv stützte er sich mit der verletzten Rechten ab und jaulte vor Schmerz auf.
    Tendyke wartete, während sich sein Doppelgänger wimmernd um das Zentrum des Schmerzens krümmte.
    Schließlich stand Seneca jedoch keuchend auf den Füßen.
    Der Sohn des Asmodis machte eine lockende Bewegung. »Komm schon«, sagte er mit gefährlich leiser Stimme.
    ***
    »Na endlich«, sagte Zamorra, als sie nach scheinbar endloser Suche auf einen Aufzug stießen. Die Türen der Kabine standen einladend offen.
    Gemeinsam traten er und Nicole ein, als der Parapsychologe auch schon das Gesicht verzog.
    »Was ist los?«, fragte Nicole. Irritiert folgte sie seinem Blick. »Scheiße!«
    Das Bedienfeld des Aufzugs war völlig schwarz. Ihr war klar, was das bedeutete. Seneca hatte ihnen kurzerhand den Saft abgedreht. Offenbar legte er keinen Wert auf Gesellschaft.
    »Der Mistkerl hat an alles gedacht«, murmelte Zamorra. Wahllos betätigte er einige Tasten, doch erwartungsgemäß tat sich überhaupt nichts. Der Parapsychologe rieb sich das Kinn. »Sieht so aus, als hätte er uns wieder ausgebootet.«
    Nicole schüttelte den Kopf. »Willst du etwa aufgeben?«, fragte sie. »Wo ein Aufzug ist, muss es auch eine Treppe geben!«
    Das ließ sich nicht von der Hand weisen.
    Zamorra nickte ihr zu. »Du hast Recht, und wir sollten sie möglichst schnell finden!«
    Sie verließen die nutzlose Aufzugkabine und traten zurück auf den Gang.
    »Wir könnten uns aufteilen und getrennt suchen«, schlug Nicole vor, doch Zamorra wehrte ab.
    »Nein«, sagte er, »solange wir nicht wissen, welche Überraschungen Seneca hier unten für uns bereit hält, bleiben wir zusammen.«
    »Womit rechnest du denn noch?«
    »Bei Seneca muss man mit allem rechnen - nur nicht mit etwas Gutem. Also komm, machen wir uns auf den Weg. Irgendwo muss es hier eine Treppe geben - und die werden wir finden!«
    »Dein Wort in Gottes Gehörgang«, murmelte Nicole.
    Gemeinsam eilten sie weiter.
    ***
    Linda und Spencer lauschten in die Stille des Korridors hinein. Der Schusswechsel schien beendet zu sein. Stattdessen waren nun undeutlich die Stimmen zweier Männer zu
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