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0833 - Verfluchte der See

0833 - Verfluchte der See

Titel: 0833 - Verfluchte der See
Autoren: Christian Schwarz
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erschien das Geisterschiff erneut in dieser Welt, und Hans der Hai führte sein Schreckensregiment weiter. Aber die letzte Falle war längst für ihn gestellt. Ich sorgte dafür, dass du auf der Bildfläche erschienst, mein lieber Freund. Kurze Zeit später schnappte ich mir die Leiche des jungen Martin Sander, kurz bevor die ›Dumme Kuh‹ wieder in den Halbraum überwechselte. Damit lockte ich dich an die richtige Stelle, an der du das Geisterschiff per Zeitschau ausloten konntest. Gleichzeitig schuf ich mit der Leiche einen ANKER. Dadurch zwang ich das Schiff, in der Nähe des ANKERS zu segeln. Du konntest es umgehend entern, ohne es zuvor lange suchen zu müssen.« Asmodis kicherte. »Wie ich schon anmerkte, entzog mir der Fluch Lebenskraft. Je schneller er also beendet wurde, desto besser.«
    »Moment mal«, sagte Zamorra. »Du sagtest vorhin, dass Hans der Hai zwei deiner Schützlinge mit dem Leben bedrohen oder gar töten muss. Wen hast du damit gemeint?«
    »Ahnst du es nicht, lieber Freund?« Asmodis kicherte erneut und seine Augen leuchteten kurz in intensivem Höllenrot.
    »Steck dir den ›lieben Freund‹ sonst wohin.«
    »Aber, aber, lieber Freund, wer wird denn plötzlich so gallig sein?«, fragte Asmodis süffisant. »Bevor wir jedoch weiterreden, habe ich noch kurz etwas zu erledigen.«
    ***
    Asmodis rief seine rechte Hand zurück, während er gleichzeitig einen Zauberspruch murmelte. Einen äußerst machtvollen Spruch, wie Zamorra sofort erkannte. Ob er damit die geheimnisvolle »Alte Kraft« aktivierte, um den Fluch zu brechen, entzog sich allerdings dem Begreifen des Professors.
    Plötzlich schlugen an allen Ecken und Enden Flammen aus dem Schiff und fraßen sich in rasender Eile das Tauwerk hoch. Hans der Hai wimmerte und schaute ungläubig an sich herab. Er sah, wie er rasend schnell alterte und schließlich zu Staub zerfiel. Die Mannschaft teilte sein Schicksal. Da wollte auch die »Dumme Kuh von Skallingen« nicht zurückstehen. Noch bevor die Fregatte verbrennen und sinken konnte, verfaulte das Holz im selben unglaublichen Tempo. Kurz bevor das Schiff ebenfalls zerfiel, umwob Asmodis Zamorra, Nicole, Gina und Michaela. So schaffte er es, alle vier gleichzeitig zu transportieren.
    Sie alle fanden sich in Jasper Westerländers Haus wieder.
    Zamorra seufzte erleichtert auf, weil mit den Menschen auch Merlins Stern, der Dhyarra und der Blaster aus dem Nichts gefallen waren. Der Meister des Übersinnlichen hob das Amulett auf und hakte es wieder an die Kette.
    »Danke dafür, dass du nicht nur mich, sondern auch die drei Frauen gerettet hast«, sagte er zu Asmodis.
    »Oh, keine Ursache, nicht der Rede wert. Wie ich schon sagte, ich bin ein guter Teufel. Und ein erleichterter überdies. Ich spüre die lästige Verbindung nicht mehr. Der Fluch entreißt mir nicht länger meine Lebensenergie.«
    Der Morgen graute über dem Wattenmeer, der Sturm ließ allmählich nach. Auf der Terrasse fand Nicole den toten Jasper Westerländer und die ebenfalls ermordete Arft je Radomski.
    »Zwei weitere Menschen, die auf dein Konto gehen, Assi«, stellte Nicole voller Abscheu fest.
    »Manche Dinge lassen sich eben im Interesse des Großen und Ganzen nicht vermeiden«, gab Asmodis aalglatt zurück. »Bevor Zamorra die Polizei und den Krankenwagen ruft, möchte ich noch kurz den letzten Teil meiner Geschichte loswerden. Nützt es aus, dass ich heute einen meiner wenigen gesprächigen Tage habe.«
    Zamorra nickte nur.
    »Tja, der arme Jasper Westerländer«, heuchelte Asmodis. »Er war der erste der zwei von mir angesprochenen Schützlinge. Leider starb auch er in treuer Pflichterfüllung.«
    »Ich könnte kotzen, wenn ich dich höre«, zischte Nicole.
    »Tu dir keinen Zwang an, Duval. Jasper Westerländer hatte die überaus nützliche Gabe seiner Vorfahren bis hin zu Franziskus Westerländer geerbt: Aus seinen Trieben, Gelüsten, Wünschen, Gedanken und Träumen heraus schuf er unbewusst tödliche, zum Teil überaus grausame Szenarien für andere Menschen. Er stufte sie als Wahrträume ein und dachte, ein Spökenkieker zu sein. In Wirklichkeit erfüllten sich aber seine eigenen perversen Wünsche mit der Präzision eines Uhrwerks, auch wenn ihm niemals bewusst war, dass er Schicksal spielte. Jasper Westerländer war also wie seine Vorfahren ein Henker der Hölle, denn die Seelen der so zu Tode Gekommenen gehörten uns. Aus diesem Grunde war der Mann mein ganz persönlicher Schützling, wie auch schon seine hoch
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