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0827 - Der Mann von Barkon

Titel: 0827 - Der Mann von Barkon
Autoren: Unbekannt
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irgendeinem Stützpunkt oder einem anderen Schiff bekanntgegeben?"
    „Bestimmt nicht, darauf kannst du dich verlassen."
    „Du gibst mir Bescheid, wenn es doch noch geschehen sollte?"
    „Wie immer, Morkant."
    In den Nächrichten kam nur ein kurzer Bildbericht vom Empfang der Gäste im Rathaus. Für den Nachmittag war ein Interview vorgesehen, das Morkant sich nicht entgehen lassen wollte. Er gelangte immer mehr zu der Überzeugung, daß der Besuch alles andere als reiner Zufall war.
    Das Gespräch mit den Gästen fand im einzigen Video-Studio von Unith-17 statt und dauerte knapp eine halbe Stunde. Es wurden die üblichen Fragen gestellt, worauf die üblichen Antworten gegeben wurden.
    Nichts Verdächtiges also.
    Dann sprach der untersetzte Terraner, der sich als „Ellert" vorgestellt hatte. Er richtete Grüße des NEI an die Völker der Gavök aus und betonte die Notwendigkeit einer engeren Zusammenarbeit. „Ein offener Kampf gegen die Unterdrücker", sagte er mit Betonung, „scheint unter den gegebenen Umständen sinnlos und selbstmörderisch, und es liegt uns fern, unsere Gastgeber, das tapfere Volk der Unith-17, dazu auffordern zu wollen. Aber wir möchten ihm unsere Verbundenheit ausdrücken und ihm sagen, daß wir auf seiner Seite stehen. Dennoch weichen wir einem Kontakt mit jenen nicht aus, die schon heute in dieser ernsten Angelegenheit aktiv geworden sind."
    Das war der Kernpunkt von Ellerts kurzer Ansprache, und Morkant verstand die Aufforderung sofort. Sein Mißtrauen ließ ihn lange zögern, aber ihm blieb noch genügend Zeit, sich zu entscheiden. Die Nordlicht würde zwei Tage auf Unith-17 bleiben.
    In dieser Nacht traf er Asemyr und ein paar andere Freunde, die von seiner heimlichen Tätigkeit wußten. Es entstand eine angeregte Debatte, die damit endete, daß man sich einig wurde. Man wollte die Chance, neue Kontakte zu knüpfen, nicht einfach ignorieren. Man mußte das Risiko eingehen. Jeder neue Verbündete war wertvoll.
    Einer der Männer erbot sich, dem Kommandanten des Schiffes morgen eine entsprechende Botschaft zuzuspielen.
     
    *
     
    „Wenn es auf diesem Planeten einen Verbindungsmann zu den Jagdkommandos der Gavök gibt", sagte Garmeck Sunt nach dem gemeinsamen Abendessen im Schiff, „so hat er den Wink verstanden und wird sich bemerkbar machen. Die Gelegenheit dazu erhält er. Unsere Funkstation ist ständig besetzt, außerdem lassen wir uns morgen in der Stadt sehen."
    Ellerts Gesicht drückte wenig Zuversicht aus. „Ich weiß nicht, ob er sich vor den Behörden verstecken muß und vielleicht übervorsichtig ist."
    „Ich habe heute den Eindruck gewonnen, daß man die Rebellen heimlich unterstützt, sie sogar vor einem Verrat durch uns bewahren möchte. Man traut uns nicht so recht."
    „Es gäbe also für den hypothetischen Kontaktmann einen doppelten Grund, vorsichtig zu sein.
    Aber selbst wenn wir Beauftragte der Laren wären, ging er kein großes Risiko ein. Er wird sich also melden, hoffe ich."
    „Wir werden sehen", meinte Sunt und gähnte. „Morgen."
     
    *
     
    Die Unither, denen sie auf den Straßen der Stadt begegneten, betrachteten sie mit einer Mischung aus Neugier und Höflichkeit. Viele von ihnen hatten noch niemals einen Arkoniden oder einen Terraner gesehen, aber wohl genug von ihnen gehört.
    Mehr als einmal wurden sie angehalten und in ein Gespräch verwik-kelt, aber Ellert hatte nicht den Eindruck, als wollte man sie aushorchen. Der gesuchte Kontaktmann jedenfalls war noch nicht in Erscheinung getreten.
    Das geschah erst am frühen Nachmittag, als sie im Freien an einem Tisch saßen und den gutschmeckenden Wein tranken, der ihnen serviert wurde. Ein Unither, der sie eine Zeitlang beobachtet hatte, setzte sich nach einer knappen Entschuldigung zu ihnen an den Tisch.
    Er sprach perfekt Interkosmo. Ein Translator war überflüssig. „Sie wünschen Kontakt zu den Helden, die uns vom Joch des Konzils befreien wollen?" fragte er ohne jede Einleitung und Umschweife. „Warum?"
    Sunt nickte Ellert verblüfft zu. „Sie haben richtig verstanden", sagte Ellert, nachdem er sich von seiner Überraschung erholt hatte. „Wir sind bereit, sie im Kampf gegen die Laren zu unterstützen. Wir alle haben schon viel zu lange gewartet."
    „Wie stellen Sie sich die Zusammenarbeit vor?"
    „Wir wollen erst einmal Kontakt, das ist alles. Ich kann unsere Pläne und Absichten nur mit einem führenden Mitglied der Untergrundorganisation besprechen. Fürchten Sie keinen Verrat, mein
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