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0827 - Der Mann von Barkon

Titel: 0827 - Der Mann von Barkon
Autoren: Unbekannt
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zu Völkern auf gleicher Entwicklungsebene Sicherheit bot - aber auch die Gefahr endgültiger Vernichtung.
    Die Nordlicht verließ das normale Kontinuum und tauchte in den Linearraum ein, in das diffuse rötlich schimmernde Lichtermeer des Nichtseins und der Zeitlosigkeit. Mit millionenfacher Lichtgeschwindigkeit raste das Schiff durch die künstlich hervorgerufene Falte im Raum-Zeit-Gefüge und erreichte schnell sein vorprogrammiertes Ziel.
    Auf dem Bildschirm waren plötzlich wieder die Sterne, aber Ellerts geübter Blick erkannte keine Konstellationen, die ihm Ewigkeiten als Wegweiser gedient hatten. Diese hier waren fremd.
    Ein greller Feuerball, von einem zweiten und kleineren umkreist, stand links am Rand der Mattscheibe und wurde sofort von den Filtern abgedeckt. „Zeros!" sagte der Kommandant und las die Daten auf den kleinen analytischen Schirmen ab. „Stimmt haargenau! Fünf Lichtstunden bis Unith-17. Wir fliegen mit halber Lichtgeschwindigkeit, haben also noch etwas Zeit. Ich nehme Kontakt auf, sobald es möglich ist. Es muß eine Hyperfunkstation auf dem Planeten existieren."
    „Warum nicht sofort?"
    „Wir wollen ihnen nicht zuviel Zeit zum Überlegen geben."
    „Haben Sie Unterlagen über Unith-17, Kommandant?"
    Sunt nickte. „Die Informationen stammen zwar aus alten Speichern, dürften aber noch aktuell sein. Hier hat sich kaum etwas verändert. Nur ein Kontinent ist besiedelt worden, obwohl es drei davon gibt. Die Hauptstadt mit dem Raumhafen heißt Unitas. Die eigentlichen Siedlungen liegen landeinwärts, einem Gebirge zu. Unitas ist somit der Umschlagplatz für die Landesprodukte und importierten Güter. Ein typischer Kolonialplanet."
    „Wie wird man uns empfangen?"
    Sunt zuckte die Schultern. „Keine Ahnung, um ehrlich zu sein. Ich bin Arkonide, vergessen Sie das nicht, Ellert. Meine Vorfahren versuchten, die Unither dem Großen Imperium einzuverleiben. Das hat bei ihnen sicherlich einige böse Erinnerungen hinterlassen. Aber schließlich haben die Zeiten sich geändert. Das sollten auch die Unither wissen."
    „Wir kommen im Auftrag der Terraner", erinnerte ihn Ellert. „Ein Pluspunkt für mich", sagte Sunt und lächelte.
    Wenig später kam Unith-17 klar in Sicht, wenn auch durch den Lupenschirm stark vergrößert und ein wenig an den Polen verzerrt. Der besiedelte Kontinent mit der Stadt Unitas kroch gerade durch die Dämmerzone, Dort wurde es Nacht. „Paßt zeitlich genau, Ellert. Wir werden beim Morgengrauen eintreffen. Hoffentlich ist ihre Funkstation nachts besetzt."
    „Wenn sie uns für. Beauftragte der Laren halten, werden sie uns heiß empfangen."
    „Kaum. Den Unterlagen ist zu entnehmen, daß auf Unith-17 niemals Abwehrforts existierten.
    Das hat sich bestimmt nicht geändert."
    Die Doppelsonne bot einen prächtigen Anblick. Es kam nicht oft vor, daß Doppelsonnen Planeten besaßen. Die Gravitationsverhältnisse machten ihre Entstehung zu einer Ausnahme. Aber es gab sie dennoch.
    Im Fall des einzigen Planeten Unith-17 war diese astronomische und physikalische Ausnahme logisch verständlich, denn das Gravitationsfeld der größeren Sonne verschluckte jenes der kleineren fast völlig. Dadurch blieb die Umlaufbahn des Planeten stabil. Was die Entstehung anbetraf, so blieb die Vermutung, daß Zeros einst eine einzige Sonne war, aus der Unith-17 und die kleinere Sonne herausgeschleudert wurden.
    Ellert hatte viele Sonnen entstehen und wieder sterben sehen. Er hatte sogar die Geburt der Milchstraße miterlebt, als er in den Abgrund der Vergangenheit stürzte. Und doch faszinierte ihn immer wieder der Anblick der phantastischen Gegen-wart und der damit verbundene Ausblick in die Zukunft. „In acht Stunden nehmen wir Kontakt auf", entschied sich Sunt endgültig. „Wie wäre es mit ein wenig Schlaf, Ellert?"
    „Keine Einwände, Kommandant. Ich bin froh, wieder schlafen zu können ..."
    Der Körper brauchte Ruhe, wußte Ellert, wenn er ihn nicht überbeanspruchen wollte. Das Bewußtsein kam ohne Schlaf aus, es arbeitete ständig, wenn auch oft weniger intensiv. „Wir treffen uns hier. In genau acht Stunden."
    Der Kommandant, hochgewachsen und fast schlank, legte Ellert zum Abschied die Hand kurz auf die Schulter, dann verließ er die Zentrale.
    Ellert folgte ihm nach einigen Minuten, nachdem er noch einen Blick auf Unith-17 geworfen hatte.
    Was würde sie dort erwarten, auf einer Welt am Rand der Ereignisse ...?
     
    *
     
    Morkant schob die Tasse mit seinem Rüssel beiseite und sah
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