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0827 - Der Mann von Barkon

Titel: 0827 - Der Mann von Barkon
Autoren: Unbekannt
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aus dem Fenster seines Hauses auf die erlöschenden Lichter der Stadt hinab. Am Horizont schimmerte die weite Fläche des Meeres im Glanz der aufgehenden Sterne. Sein Haus stand auf einem Hügel außerhalb von Uni-tas, und ein hoher Antennenmast verriet, daß er ein Funkgerät besaß.
    Man hätte Morkant, den Unither, vielleicht als einen Amateurfunker bezeichnen können, obwohl er in Wirklichkeit alles andere als das war. Die Behörden sahen es nicht gern, daß er Kontakt zu den Rebellen der Gavök hielt, aber sie verboten es ihm auch nicht. Schließlich war die Unterdrückung eines echten Freiheitskampfs ungerecht, auch wenn dieser Kampf die eigene Sicherheit bedrohte.
    Halb und halb arbeitete Morkant also im Untergrund, aber wenn er die Hyperfunkzentrale von Unitas um eine Vermittlung bat, wurde sie ihm gewährt. Mit seinem eigenen normalen Funkgerät hätte er kein Schiff erreichen können, das mehr als ein paar Liehtstunden entfernt war.
    Oder er hätte die doppelte Zeit auf Antwort warten müssen.
    Morkant wohnte allein. Nicht nur, weil er von Natur aus ein Einzelgänger war, sondern vor allem deshalb, weil nicht unbedingt jeder Unither wissen mußte, welcher Tätigkeit er nachging. Offiziell vermittelte er Früchte der Siedler im Inland auf dem Markt von Unitas. Es gab sogar Unither, die ihm das glaubten. „Es ist lange nichts geschehen", beschwerte er sich und stand auf, um sich zur Ruhe zu begeben. „Wird Zeit, daß wieder ein Schiff meiner Freunde das System ansteuert. Sie agieren ohne Plan, und das ist schlecht. Warum tun sie sich nicht zusammen, um die Laren aus der Galaxis zu verjagen? Es wird höchste Zeit, daß sich jemand darum kümmert...!"
    Es waren immer wieder ähnliche Gedanken und Überlegungen, die ihm durch den Kopf gingen.
    Er selbst konnte nicht viel tun. Seine Aufgabe war es, Kontakte zwischen den Rebellen herzustellen und sie zu gemeinsamen Aktionen zu ermuntern. Verrat fürchtete er nicht, und wenn eines Tages doch einmal die. Laren kamen, um ihn abzuholen, würde er keine Gelegenheit haben, ihnen seine Geheimnisse zu verraten. Das tödliche Präparat war bereits im Rüssel versteckt. Drei Atemzüge genügten, ihn sofort sterben zu lassen.
    Den Funkempfänger ließ er eingeschaltet, als er sich hinlegte und den Rüssel zusammenrollte.
    Man konnte nie wissen, wann jemand Kontakt wünschte.
    Es war lange nicht geschehen, aber in dieser Nacht passierte es.
    Asemyr, sein Freund von der Hy-perstation, weckte ihn durch das vereinbarte Signal.
    Schlaftrunken rollte Morkant den Rüssel auf und griff nach dem Mikrophon. i,Drei Stunden vor Sonnenaufgang! Was ist los?"
    „Ein Schiff, Morkant! Aber keines von denen, die du erwartest. Auf dem Bildschirm war ein Arkonide zu erkennen. Er behauptet, in einer wichtigen Mission zu kommen, und erbat Landeerlaubnis. Ich habe die Meldung noch nicht weitergeleitet."
    „Ein Arkonide!" Morkant legte eine Pause ein und überlegte fieberhaft. Mit den Arkoniden hatte es stets Probleme gegeben, aber seit die Laren da waren, nicht mehr. „Mit denen haben wir nichts zu tun, aber es wäre unklug, ihnen die Landung zu verwehren. Sag das den Leuten in der Stadt, die darüber zu entscheiden haben. Und mich laß vorerst aus dem Spiel, halte mich aber auf dem laufenden."
    „Sie sind noch knapp zwei Lichtstunden entfernt, du wirst also ihre Sendungen bald selbst empfangen können. Das war auch der Grund, warum ich dich weckte."
    „Danke, Asemyr, das war richtig. Ich bleibe auf Empfang."
    Er rollte den Rüssel wieder ein und dachte nach.
    Draußen begann der neue Tag zu dämmern. Am Horizont würde bald die Doppelsonne Zeros aufgehen. Wie immer würde sich nichts auf Unith-17 ändern, und niemand würde die Botschaft überbringen, daß die Milchstraße wieder frei sei.
    Noch nicht!
    Aber das Fremdschiff mit dem Arkoniden an Bord? Was wollte es von den Unithern? Wer hatte es geschickt? Sollte es spionieren und herausfinden, wer die Kontakte zu den Rebellen herstellte?
    Morkant beschloß, besonders vorsichtig zu sein.
     
    *
     
    Als die Funkverbindung nach einigen vergeblichen Versuchen hergestellt war, erblickte Garmeck Sunt auf dem kleinen Bildschirm das Gesicht eines Unithers, dessen Ausdruck keinen Aufschluß über seine Empfindungen gab. Er übermittelte ihm seine Absicht, auf dem Raumhafen der Hauptstadt der Kolonialwelt zu landen und mit Vertretern der Verwaltung zu sprechen. Ohne jede besondere Absicht.
    Etwa dreißig Minuten lang blieb dann der Schirm dunkel
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