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0826 - Kampf um Armakath

0826 - Kampf um Armakath

Titel: 0826 - Kampf um Armakath
Autoren: Volker Krämer
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Reaktion der Schönen gespannt. Doch die kam exakt von der anderen Seite. Die beiden Männer stießen gleichzeitig einen entsetzten Schrei aus, als sie sahen, wer sich dort über dem Dächermeer materialisierte.
    Sie schwebte in einer Sphäre aus waberndem Licht. Ein einziger Blick in die gebrochenen Augen zeigte den Freunden, das kein menschliches Leben mehr in ihr existierte. Beseelt wurde sie von einer anderen Kraft, die abstoßender und böser nicht sein konnte. Von der Macht, die sie zu ihrer Sklavin gemacht hatte.
    »Mirjad, mein Gott!« Van Zant war entsetzt. Die Korsin war zur Trägerin der Dunkle Krone geworden.
    Merlins Stern schlug unvermittelt zu. Zamorra konnte das Amulett nicht mehr bändigen, das mit voller Kraft angriff. Silberne Blitze zuckten auf die Sphäre zu. Doch sie schlugen ins Leere. Die Dunkle Krone materialisierte mit ihrer Trägerin hinter der rothaarigen Frau. Zamorra fuhr herum, doch ein Angriff auf die Krone war so nicht möglich - nicht, ohne die Frau dabei zu gefährden.
    Und noch war die in den Augen Zamorras keine Feindin, die er zu bekämpfenhatte; Merlins Stern stellte seine Aktivitäten ein, ganz so, als wäre auch das Amulett nicht bereit, die Hüterin der weißen Stadt zu bedrängen.
    »Hinter dir. Vorsicht!« Der Südstaatler hatte instinktiv die Warnung abgegeben… und verstand nicht, warum er das tat. War es nicht diese langhaarige Hexe gewesen, die ihn mit tödlicher Gewalt angegriffen hatte? Dennoch, die Krone erschien van Zant als größere Bedrohung. Aber die Frau rührte sich nicht. War sie taub? Oder größenwahnsinnig?
    Schwarzer Nebel löste sich aus der Spitze der Krone, hüllte die ganze Szene blitzschnell ein. Zamorra und van Zant war völlig die Sicht genommen.
    Der Franzose riss van Zant zu Boden, ehe der sich auch nur im Ansatz dagegen wehren konnte. »Runter, Kopf schützen!«
    Der Druck der Explosion fegte über die zwei Körper hinweg. Zamorras Ahnung war zur Realität geworden, denn die Dunkle Krone hatte mit voller Wucht zugeschlagen. Der Platz auf dem Dach war leer - weder von Mirjad, noch von der Rothaarigen war eine Spur zu sehen.
    Zamorras Blick ging zu der schwarzen Spur, die unbeirrt ihren Weg fand. Artimus wies mit dem Arm zum Scheitelpunkt hoch über den vier Säulen. Mirjad - die Sklavin der Dunklen Krone, schwebte ruhig und scheinbar teilnahmslos über der Stadt.
    »Es geht mich zwar nichts an, aber…« Der Südstaatler spürte die Wut, die sich in ihm aufbaute. »Wenn unsere langmähnige Freundin unterlegen ist, dann wird diese verdammte Krone auch Julies Seelengebäude mit ihrem Dreck überziehen. Können wir nicht irgendetwas unternehmen, Zamorra?«
    »Die Krone ist schnell. Du hast gesehen, wie scheinbar mühelos sie dem Angriff von Merlins Stern ausgewichen ist.« Zamorra dachte angestrengt nach. Vielleicht lag es in der Macht von Merlins Stern, die Schwärze zu stoppen, die sich immer weiter zum Zentrum Armakaths wälzte. Der Parapsychologe wünschte sich Nicole Duval an seiner Seite. Gemeinsam hätten sie die Dunkle Krone wesentlich effektiver in Schach halten können.
    Eine Alternative wäre natürlich Dalius Laertes gewesen, doch der Vampir war unerreichbar. Sein Wissen, von dem er Zamorra nur winzige Häppchen serviert hatte, wäre hier ganz sicher von entscheidender Wichtigkeit gewesen.
    So war Zamorra auf sich alleine gestellt. Jede weitere Überlegung und Planung erübrigte sich, als die Stimme hinter den beiden Männern aufklang. Eine Stimme, die ein umwerfend weibliches Timbre hatte. Das war die perfekte Mischung einer Sprechstimme, die Soul und Rock in sich vereinte. Van Zant hätte die Besitzerin dieses Organs gerne singen hören.
    Und dabei war es doch schon mehr als erstaunlich, dass sie überhaupt sprach!
    Sie - eingehüllt in ihren Haarmantel stand sie ruhig da, als wäre nichts geschehen: Die Blicke ihrer Silberaugen ruhte freundlich auf den Männern.
    »Ihr müsst die Stadt nun verlassen.« Zamorra wollte etwas erwidern, doch die Rothaarige schüttelte leicht aber bestimmt den Kopf. »Gegen den Feind könnt ihr nicht helfen. Armakath wird ihn vertreiben, seid dessen sicher. Ihr seid beide gerufen worden, doch die Stadt entlässt euch. Andere, große Aufgaben liegen vor euch. Armakath weiß das.«
    Zamorra und van Zant hörten atemlos zu. Dennoch unterbrach der Professor die Frau nun bestimmt.
    »Hör zu, die Dunkle Krone ist auch unser Feind. Vielleicht können wir der Stadt ja helfen?«
    Wieder kam das Kopfschütteln.
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