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0826 - Kampf um Armakath

0826 - Kampf um Armakath

Titel: 0826 - Kampf um Armakath
Autoren: Volker Krämer
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Beeindruckend und tödlich zugleich. Und Zamorra sollte mit seiner Vorahnung Recht behalten.
    »Himmel, was wird das?« Der Physiker machte erst gar keinen Versuch, sich mit wissenschaftlichem Denken an die Sache zu machen. Längst hatte er gelernt, dass Magie die Naturgesetze leicht aushebeln konnte.
    »Die Sache eskaliert. Sieh dir das an.«
    Zamorra antwortete ihm nicht. Der Professor beobachtete nur. Allein Merlins Stern schien am liebsten dem Geschehen entgegenstreben zu wollen, doch Zamorra hielt das Amulett unter seiner Kontrolle.
    Das Schauspiel nahm seinen Lauf. Oder hätte man es besser als Drama betiteln sollen? Für Armakath schien es ein solches zu werden. Die vier Säulen neigten sich voneinander fort. Für wenige Augenblicke schien es so, als würden sie erlöschen, doch schnell erkannte Zamorra, was tatsächlich mit ihnen geschah. Feuer zu Wasser - vielleicht war das keine präzise Beschreibung des Vorgangs, doch es kam ihm nahe.
    Die Säulen schienen nun nicht mehr aus Flammen, sondern aus einer schwarzen Brühe zu bestehen, die Zamorra nicht näher definieren konnte. Die Oberflächen der vier schlanken Zylinder, die noch immer eine Höhe von gut und gerne 15 Metern hatten, spien die Flüssigkeit von sich. In Kaskaden ergoss sie sich in die Stadt… und nichts und niemand würde sie bremsen können.
    Zamorra blickte zum Himmel hinauf. Sonne, Mond, Sterne und Galaxien - all das gab es dort nicht. Undefinierbar, abweisend und ohne jede Spur von Schönheit, so hatte der Parapsycholoidas Firmament der Schwefelklüfte stets empfunden. Zum ersten Mal gingen nun seine Gedanken weiter.
    Die Feuersäulen… was war dort mit ihnen geschehen? Hing ihre Veränderung mit dem Himmel über der Hölle zusammen?
    Vielleicht lag er vollkommen falsch, doch irgendwie erschien ihm der ganze Vorgang wie eine Art von Anzapfen… ja, von Tanken. Zamorra nahm sich vor, diese Spur später zu verfolgen, denn sie schien ihm wichtig zu sein.
    Später - denn nun war es erst einmal an der Zeit, sich aus dem Einflussbereich dieser schwarzen Suppe zu entfernen, die sich anschickte, die weiße Stadt mit ihrer Dunkelheit zu überschwemmen.
    Zamorra wandte sich zu van Zant, doch der Physiker starrte an seinem Freund vorbei.
    »Da, sieh hin, Zamorra. Jetzt geht der Tanz erst wirklich los.«
    ***
    Tan Morano benötigte Minuten, bis er wieder einigermaßen normal sehen konnte.
    Geblendet von der Helligkeit der Feuerwand, die ihm ja erst zur Flucht verholfen hatte, hatte er fast gänzlich blind das Weite gesucht. Immer wieder stolperte er, schlug gegen Mauern. Doch er rappelte sich stets auf, tastete sich mit weit ausgebreiteten Armen weiter.
    Irgendwann zollte er seiner Erschöpfung Tribut. Noch immer sah er nur verschwommene Schatten, doch das langte aus, um sich in den schmalen Eingang eines Hauses zu retten.
    Lange hatte er so da gestanden. Mit dem Rücken an eine kalte Wand gepresst, lauschte er den Geräuschen, die zu ihm drangen. Nein, die Krone verfolgte ihn nicht. Zumindest für den Moment war er für sie nicht mehr wichtig. Und sollte sich das irgendwann noch einmal ändern, dann nur, um von ihr ausgelöscht zu werden. So viel war Morano klar.
    Er hatte die Krone selbst für eine gewisse Zeit getragen. Wenn er auch längst nicht alles über sie wusste, so war ihm doch klar geworden, dass die magische Insignie eine Niederlage niemals akzeptieren würde. Und eine Art Niederlage hatte er ihr schließlich zugefügt. Sie war rachsüchtig. Dass er jetzt noch lebte, verdankte er mit ziemlicher Sicherheit der Tatsache, dass die Dunkle Krone im Moment andere Pläne hatte.
    Der erste lautete, die weiße Stadt zu ihrem Machtbereich hinzuzufügen. Armakath sollte der zentrale Mittelpunkt für die Krone werden. Was als Nächstes anstand, war spekulativ für Tan, doch er war sich ziemlich sicher, dass den Schwefelklüften harte und kriegerische Zeiten bevorstanden, wenn sich die Dunkle Krone hier einnisten konnte.
    Ihm persönlich war das jedoch egal. So egal, wie ihm die ganzen Schwefelklüfte waren. Er hatte schon immer seine eigenen Pläne verfolgt. Mit der Hölle hatten die nur sehr selten etwas zu tun. Morano fühlte deutlich, wie die größer werdende Entfernung zwischen der Dunklen Krone und ihm alles veränderte. Ein gewaltiger Druck fiel von ihm ab. Nach und nach erwachten seine Kräfte wieder zum Leben.
    Und nicht nur die - Durst! Zunächst war es nur ein schwaches Gefühl, doch es steigerte sich kontinuierlich. Und rasch begann es
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