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0825 - Feuertraum

0825 - Feuertraum

Titel: 0825 - Feuertraum
Autoren: Christian Montillon
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immer noch brennenden Freundin.
    Diana Cunningham schrie nicht mehr. Sie lag reglos auf den Boden.
    »Hilf Zamorra!«
    Andrew erkannte erst eine Sekunde später, dass Nicole Duval zu ihm gesprochen hatte.
    »Hilf Zamorra!«, forderte sie erneut. »Ich kümmere mich um Diana!«
    Jetzt sah er, dass Nicole ihren Dhyarra-Kristall in den Händen hielt.
    »Halte mir die Dämonen vom Leib!«
    Seine Gedanken klärten sich; er bestätigte kurz, wirbelte herum und riss den E-Blaster hervor.
    Zamorra sprang soeben durch eine Flammenwand und rollte sich über die Schulter ab. Gewandt kam er direkt vor Feeney auf die Füße und schlug dem Untoten sofort die Faust gegen die Schläfe.
    Feeney war von dieser Attacke völlig überrascht und stürzte.
    Andrew ergriff sofort die Chance, die sich ihm bot. Zwei Schüsse aus der Energiewaffe der Dynastie trafen den Gegner in die Brust. Ein dritter Strahl traf das Gehirn. Die nadelfeinen Laserstrahlen bereiteten dem untoten Leben ein Ende.
    Zamorra warf Andrew einen raschen Blick zu. »Schieß auf die Dämonin!«
    Andrew sah, wie auch Zamorra seinen Dhyarra-Kristall berührte, und jagte einen Schuss aus dem E-Blaster auf Charina.
    Ehe Zamorra eine Attacke mit dem Sternenstein starten konnte, floh die Höllische.
    »Diesmal soll sie nicht entkommen!«, schrie Zamorra, doch Andrew war in diesem Augenblick alles gleichgültig.
    Die unmittelbare Gefahr war gebannt. Er kannte nur noch einen Gedanken.
    Diana!
    Er eilte zurück zu ihr und Nicole.
    Das Feuer war inzwischen gelöscht. Nicole kniete neben Diana, und Tränen rannen an ihrer Wange herab.
    Diana bot einen schrecklichen Anblick. Jeder Zentimeter ihrer sichtbaren Haut schien verbrannt zu sein. Vereinzelt waren noch Fetzen ihrer Kleidung zu sehen. Anderswo schien das schwarze Leder mit ihrer Haut verschmolzen zu sein…
    Andrew stöhnte und brach neben ihr in die Knie. »Diana.«
    »An…drew.«
    Verblüfft und unendlich froh beugte er sich zu ihrem Gesicht herab. »Du lebst!« Doch seine Freude verging ebenso rasch wieder, als er erkannte, dass er eine Sterbende vor sich hatte.
    »Die Schmerzen…«.stöhnte sie. »Ich… will gehen.«
    Seine Unterlippe bebte. »Ich liebe dich.«
    Ihre verbrannten Mundwinkel zuckten. »Lass mich… gehen.«
    »Ja«, erwiderte er, innerlich tot vor dem Ausmaß des Grauens. Ihre Schmerzen waren so stark, dass sie nur noch sterben wollte. »Du darfst gehen.«
    Er berührte sanft ihre Wange, sie zuckte nicht einmal zusammen und schloss die Augen.
    »Nicht deine Schuld«, hauchte sie noch.
    Dann starb sie…
    9. Das Tor
    Zamorra hatte eine Verfolgung gestartet. Er wollte Charina nicht entkommen lassen. Einen Augenblick lang stutzte er, als er bemerkte, dass Andrew ihm trotz seiner Aufforderung nicht folgte. Der Freund ging zurück zu den Frauen… war ihnen etwas geschehen?
    Zamorras Gedanken rasten. Er war so rasch in die Auseinandersetzung mit Ron Feeney verwickelt worden, dass er nichts mitbekommen hatte. Sein Herz klopfte immer noch schneller, wenn er daran dachte, dass er vor wenigen Augenblicken von einer Feuerwand eingeschlossen gewesen war und durch sie hindurch gesprungen war…
    Nicole und Diana waren vielleicht verletzt - oder Schlimmeres!
    Abrupt blieb der Parapsychologe stehen und rannte zurück.
    Das Bild, das sich ihm bot, brannte sich unauslöschlich in seine Erinnerungen. Er öffnete den Mund, doch er fand keine Worte, die er sagen konnte.
    Ein Gedanke durchzuckte ihn, und er schämte sich so sehr dafür, dass er ihn weit in die Tiefen der Verborgenheit verbannte. Zum Glück ist es nicht Nicole. Es folgte der Schock und die Trauer, das namenlose Entsetzen und das Mitleid mit Andrew, der vor seiner toten Gefährtin kniete.
    Zamorra kniete sich ebenfalls dicht neben Andrew und legte ihm den Arm auf die Schulter. So verharrten sie minutenlang und schwiegen.
    Andrew wandte den Kopf, sah mit starrem Blick ins Leere. »Ich habe ihr eben gesagt, dass ich sie liebe… aber es ist noch nicht lange her, da fragte ich mich, ob es wirklich so ist. Ob ich sie liebe oder nicht.« Die Worte klangen, als wären sie von einer seelenlosen Maschine gesprochen worden.
    »Du hast sie geliebt, und sie wusste das.« Nicole suchte Andrews Blick, doch er wich aus.
    »Die-Vision hat sich erfüllt. Nicht ich bin gestorben, sondern sie. Es ist…«
    »Es ist nicht deine Schuld!«, unterbrach Nicole scharf. »Das waren ihre letzten Worte, Andrew, und du solltest sie ehren! Sie wusste genau, dass…«
    »Wäre ich nicht
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