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0825 - Feuertraum

0825 - Feuertraum

Titel: 0825 - Feuertraum
Autoren: Christian Montillon
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sagte er zu Zamorra und Nicole. »Wir sollten Diana begraben.«
    »Wenn du Zeit brauchst…«
    »Ich brauche keine Zeit, Nicole!«, unterbrach Andrew barsch. »Ich brauche Rache, und ich brauche einen Weg in die Hölle der Unsterblichen, um dort meine Aufgabe zu erfüllen!«
    »Und dann brauchst du Zeit«, erwiderte Nicole unbeirrt.
    Zorn huschte über Andrews Gesicht, für einen so kurzen Moment, dass sie sich fragte, ob sie es überhaupt wirklich gesehen hatte. Dann entspannte sich seine Mimik wieder. »So ist es.« Er wandte sich um und ging zurück zu Dianas Leiche.
    Zamorra und Nicole folgten ihm, um das Grab auszuheben…
    ***
    Charina bebte vor Zorn.
    Millings lebte, und er hatte gemeinsam mit Zamorra ihren nichtsnutzigen Diener vernichtet. Sie selbst war gezwungen gewesen zu ñiehen.
    Wenigstens war es ihrem zweiten Diener gelungen, sich ebenfalls zurückzuziehen. Niemand wusste von dem Abkömmling, den sie zu ihrer Kreatur gemacht hatte. Sie plante, ihn als Geheimwaffe einzusetzen.
    Diesmal musste sie einen besseren Plan entwickeln. Ein Netz ausspannen, in dem sich Millings fangen würde… was aus Zamorra und seinem Weib wurde, war ihr gleichgültig. Sollten sich andere darum kümmern.
    Doch bevor sie erneut zum Angriff überging, wollte sie ihren Zorn abreagieren und zugleich ihren neuen Diener einem weiteren Test unterziehen.
    Es bereitete ihr keinerlei Schwierigkeiten, eine Gruppe der Affenartigen ausfindig zu machen. Charina näherte sich unsichtbar den aufgeregt miteinander Redenden.
    »Eine Höllische ist nach Samila gekommen, und es heißt, sie sei noch schrecklicher als die Schlangenschwestern!«
    »Schrecklicher als sie? Niemals!«
    »Die Dämonin - ich traue mich kaum, es auszusprechen - tötete einen der Befreier!«
    Erschrocken zuckten die beiden anderen Wesen zusammen. »Das darf nicht sein!« - »Oh weh!« - »Was hast du gesagt?«
    Charina hatte genug gehört. Sie zog sich wieder zurück. Diese Gruppe würde den besten Test für ihren neuen Diener bilden, den sie sich denken konnte. »Geh zu ihnen und bring alles in Erfahrung, was sie über unsere Feinde wissen!«
    Der untote Abkömmling lief los. Als er sich seinem Ziel näherte, sprang er aufgeregt in die Höhe. »Ich bin so froh, euch zu treffen!«, rief er.
    »Wo kommst du her, Oroth?«, fragte einer aus der Gruppe.
    Oroth durchsuchte die Erinnerungen seines untoten Gehirns, bis er den Namen des Abkömmlings gefunden hatte. Urtek - er hatte vor Jahren, lange ehe er durch Charina seine Erfüllung gefunden hatte, neben ihm gewohnt. »Ich war dabei, als die Dämonin den Angriff auf die Befreier startete ! Ich habe sie gesehen, und ich war plötzlich von Feuer eingeschlossen, aber es gelang mir zu fliehen!«
    »Du warst dabei? Sag, was genau ist vorgefallen?«
    »Es ging alles so schnell! Es war schrecklich«, heuchelte Oroth, »ich konnte kaum etwas beobachten, ehe überall Feuer war! Es ist ein Wunder, dass ich fliehen konnte. Sagt es mir, rasch, ich muss es wissen - haben alle Befreier überlebt?«
    »Du hast es noch nicht gehört?«, klagte Urtek. »Eine von ihnen starb, doch der verfluchte Höllische, der sie tötete, wurde ebenfalls vernichtet.«
    »Die anderen? Was ist mit ihnen? Wo befinden sie sich?«
    »Sie blieben zurück, um ihre Gefährtin zu begraben.«
    »Genug!«, erschallte plötzlich Charinas Stimme. »Niemand hat dich erkannt, das ist mir Beweis genug!« Ihre Gestalt schälte sich scheinbar aus dem Nichts; in Wahrheit hatte sie den Weg ihres Dieners unsichtbar verfolgt und alles mitgehört.
    Urtek war der erste, den sein Schicksal ereilte. Oroth steckte den ehemaligen Freund in Brand. Auch die anderen hatten keinerlei Chance.
    »Der Tod ist über euch gekommen«, sagte Charina, ehe sie den Letzten ermordete, »ihr armseligen, wehrlosen Kreaturen.« Sie setzten sich wieder in Bewegung. »Geh zurück zu Millings und den anderen, und finde heraus, was sie als Nächstes tun werden! Gib dich nicht zu erkennen, und kehre zu mir zurück, um mir Bericht zu erstatten!«
    ***
    Andrew warf die letzte Erde auf Diana Cunninghams Grab. Anschließend kniete er davor nieder und legte beide Handflächen flach auf den Boden, als wolle er ein letztes Mal Kontakt mit ihr aufnehmen.
    Zamorra sah, dass sich die Lippen des Freundes langsam bewegten. Was er wohl flüsterte? Ein Gebet? Einen Racheschwur? Er sah Nicole an und bemerkte an ihrem Gesichtsausdruck, dass sie sich genau dieselbe Frage stellte.
    Andrew erhob sich. »Wir müssen nach vorne
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