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0821 - Wo die Totenlichter leuchten

0821 - Wo die Totenlichter leuchten

Titel: 0821 - Wo die Totenlichter leuchten
Autoren: Jason Dark
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hast, den hat jeder Mensch, ich weiß es sehr genau.«
    »Was ist mit den anderen Geistern?«
    »Sie sind als Geister in den Ort gegangen und werden alles in meinem Sinne erledigen. Du glaubst nicht, unter welchen Ängsten die Bewohner leiden. Sie ahnen viel, sie wissen auch viel, nur wissen sie nicht das Richtige.«
    Das war mir inzwischen klar. Aber in Hillgate befand sich Suko.
    Auf ihn setzte ich meine Hoffnungen. Er war schlau genug, um einen Weg aus der Klemme zu finden.
    Ich hob die Schultern. »Gut, ich habe eingesehen, dass ich dir nicht entkommen kann.«
    »So ist es auch.«
    »Wie wird es weitergehen?«
    »Es ist einzig und allein eine Sache zwischen dir und mir!« erklärte er zischelnd. »Hier auf dem Friedhof wird es sich abspielen. Das ist der Platz, den ich haben wollte, und ich schwöre dir schon jetzt, dass du mir nicht entkommen wirst, obwohl du dich nicht aufgegeben hast, wie ich genau merke. Es gibt für dich nur eine Lösung, John Sinclair. Das ist der Tod in meinem Sinne.«
    Dass er es verdammt ernst meinte, wusste ich. Allerdings hatte ich auch gelernt, mich zu wehren. Mochte die Situation noch so aussichtslos sein, ich hatte niemals aufgegeben, und das würde ich auch jetzt nicht tun.
    Elgath schwenkte seine Laterne, als wollte er mir damit ein Zeichen geben. »Komm her zu mir.«
    Ich nickte. »Okay, ich werde kommen!«
    Dann ging ich auf ihn zu…
    ***
    Suko wusste nicht, weshalb sich die geisterhafte Gestalt plötzlich umdrehte. Es mochte ein Instinkt oder der Luftzug gewesen sein, der sie getroffen hatte, jedenfalls bewegte sie ihren Kopf und gleichzeitig den Oberkörper, weil sie sich dem neuen Feind entgegenstemmen wollte.
    Das Wimmern, das ihn erreichte, hatte Wayne Turney ausgestoßen. Er lag fast auf dem Boden und stemmte sich mit einem Knie ab. Suko war auch nicht an der Tür stehen geblieben. Mit zwei langen, gleitenden Schritten war er in den großen Raum hineingegangen, wandte sich dann nach rechts und stand nun der spukhaften Gestalt gegenüber, die eine Frau war.
    »Es ist Hilda… es ist Hilda … meine Frau … Ich hätte es euch sagen sollen. Jetzt ist es zu spät …« Der Förster weinte und redete zugleich. Er war auf beide Knie gesunken und stützte sich mit den Handballen am Boden ab. Dabei schüttelte er den Kopf, Speichel tropfte aus seinem Mund und vermischten sich mit den Tränen.
    Aber das war es nicht, was den Inspektor störte. Er glaubte, dass ein Teil des Arms verschwunden war. Der Förster war genau an der Stelle von dieser Gestalt berührt worden, und zwischen dem Unterund dem Oberarm existierte nun eine Lücke. Jetzt wusste Suko genau, was ihn erwartete, wenn es zu einer Berührung kam. So weit durfte er es auf keinen Fall kommen lassen.
    Die Dämonenpeitsche steckte ausgefahren und griffbereit in seinem Gürtel. Auf sie würde er sich wohl verlassen können, aber Suko wollte gleichzeitig ein anderes Experiment wagen.
    Bisher hatte er noch nicht mit einer Silberkugel auf ein derartiges Geschöpf geschossen. Es war durchaus möglich, dass ein Treffer damit ebenfalls Erfolg hatte.
    Suko zog die Waffe.
    Die Frau hatte sich ihm zugewandt. Wie sie in ihrem normalen Leben ausgesehen hatte, war nicht mehr zu erkennen. Geister können geschlechtslos sein, und diese Person war es.
    Sie war nackt und trotzdem anders.
    Sie wollte ihn.
    Hilda spürte, dass Suko der stärkere Gegner war, und ihr Mann lief ihr nicht weg.
    Sie kam auf ihn zu.
    Der Inspektor hörte kein Geräusch. Sie berührte den Boden zwar, doch sie schwebte gleichzeitig über ihm. Nicht einmal ein leises Schleifen war zu hören.
    Eiskalt wartete er ab.
    Dann stand sie günstig.
    Suko schoss.
    Der Förster zuckte zusammen, als er den Knall hörte. Er riss den Kopf hoch, sah aber nur auf Suko und bekam nicht mit, dass die geweihte Silberkugel getroffen hatte.
    In einem normalen Körper wäre sie stecken geblieben, in diesem allerdings nicht.
    Sie hatte ihn durchschlagen, und bei der Berührung hatte Suko einige blitzende Funken gesehen, die allerdingsschnell wieder erloschen waren, sodass sich an der Gestalt nichts mehr verändert hatte. Sie war wie zuvor.
    Und Suko hörte ihre Stimme. Obwohl sie dicht vor ihm stand, kam es ihm vor, als schwebte sie in einer fernen Dimension irgendwo weit über ihm. Es war mehr ein Lachen und Kichern, aus dem er nur mühsam die Worte heraushören konnte. »Du Narr! Wolltest du mich damit stoppen? Mich, einen Geist? Das ist wieder einmal menschlich und dumm!«
    Das hatte
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