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0821 - Grauen aus dem Meer

0821 - Grauen aus dem Meer

Titel: 0821 - Grauen aus dem Meer
Autoren: W.K. Giesa
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einmal kennen, ein Tiefseekrake oder sonstwas in der Art ist«, sagte Nicole. »Sonst hätten wir die Lösung des Problems auf die einfachste Tour: Wir nehmen einen Geistlichen mit nach unten, der aus dem Wasser jenseits des Tores Weihwasser macht… was dem Dämon sicher nicht gefallen würde.«
    »Du meinst, er stirbt aus Ärger darüber?«
    »Gut geraten, Chef«, entgegnete Nicole schmunzelnd, wurde aber schnell wieder ernst. »Ganz so einfach wird es aber wohl kaum sein.«
    April fasste Shado bei der Hand. »Fragen wir Munro erst mal, ob er das hinbekommt, die SEASTAR so exakt an das Tor zu manövrieren.«
    Sie zog den Yolngu aus dem Sessel hoch und ging mit ihm voran nach oben zur Zentrale.
    ***
    Marconi in seiner Funkbude sprang auf, als er durch das offene Schott Zamorra die Zentrale betreten sah. »Admiral auf der Brücke!«, schrie er grinsend und salutierte militärisch stramm.
    Kan Munro warf seine Kapitänsmütze nach ihm. »Schnauze, Mann, oder ich lasse dich kielholen!«, rief er zornig. »Verdammt noch mal, ich kann’s nicht mehr hören!«
    »Wenn Sie es nicht mehr hören können, wieso regen Sie sich dann so darüber auf?«, spöttelte April.
    Der Captain seufzte.
    »Wieso redet ihr eigentlich alle neuerdings von Admiral?«, wollte Zamorra wissen.
    »Wir hatten vor ein paar Wochen mit einem Navy-Kreuzer zu tun, mit der U.S.S. ANTARES. Der Commander des Schiffes, Fleet Admiral Siccine, erzählte uns von gemeinsamen Abenteuern. Unter anderem davon, dass du dich bei der Auseinandersetzung mit einem Geisterpiratenschiff selbst als Admiral bezeichnet hast und du seitdem für die Crew der ANTARES der Admiral bist. Es gibt schlimmere Spitznamen.« April schmunzelte.
    Zamorra entsann sich. Es lag schon sehr viele Jahre zurück. Dass die Crew des Kreuzers ihn so bezeichnete, konnte er ja akzeptieren. Aber wenn sich das jetzt auch noch in der Christlichen Seefahrt herumsprach, würde er sich möglicherweise in keiner Hafenkneipe mehr sehen lassen können.
    »Soso, Fleet Admiral ist der Knabe inzwischen also. Da müsste er doch eigentlich im Ministerium an einem Schreibtisch sitzen.«
    »Du kennst doch Commander Siccine. Der ist alles, aber kein Schreibtischtäter. Wetten, dass er die Beförderung ausgeschlagen hätte, wenn man ihn an Land versetzt hätte?« Nicole legte ihrem Lebensgefährten und Chef die Hand auf die Schulter. »Wenn du nur noch in Hörsälen predigen oder gar im Ministerium sitzen dürftest, würde dir das doch auch nicht gefallen, Professor.«
    »Man wollte ihm sogar einen Flugzeugträger andienen«, erzählte Munro. »Ausgerechnet den, auf dem ich damals als Top Gun eingesetzt war. Aber er hat abgelehnt. Er bleibt seiner ANTARES treu, sagte er.«
    »Er ist mit seinem Kreuzer verheiratet«, sagte Zamorra schulterzuckend. »Wenn die Superschaluppe irgendwann mal ausgemustert wird, wegen Überalterung und technischer Nichtmehrweiteraufrüstbarkeit, wird er wohl in Pension gehen.«
    »Meine Güte, was kannst du tolle Wörter erfinden, Chef«, stöhnte Nicole. »Nichtmehrweiteraufrüstbarkeit… geht’s noch umständlicher? Und wie schreibt man das? Aber du hast Recht. Und wenn sie den Commander vorher pensionieren, wird er die ANTARES vermutlich versenken, damit kein anderer damit herumspielt. Das Schiff ist sein Leben.«
    Zamorra setzte sich auf die Kante eines Schaltpultes. »Kommen wir zur Sache«, sagte er. »Captain, Miss Hedgeson sagte, Sie könnten die SEASTAR an dem Weltentor andocken, damit ich…«
    »Damit wir«, fügte Nicole ein.
    »Damit wir hinüberwechseln können in die andere Welt.«
    »Andocken? Unmöglich«, sagte Munro. »Wir haben es als eine Art Strudel oder was auch immer wahrgenommen, wie ein Schwarzes Loch vielleicht. Da docke ich nicht kann. Das macht keiner. Weil’s mit Sicherheit nicht geht.«
    »Aber wie kommen wir dann hinein?«
    »Ohne Schutz vor dem Wasserdruck überhaupt nicht«, sagte Munro schulterzuckend. »Marconi, wie tief waren wir?«
    »Etwa 500 Meter.«
    »Sie brauchen eine-Tauchkapsel. So was haben wir aber nicht an Bord.«
    »Können Sie’s anfordern? Schließlich liegen wir gerade im Hafen, da könnte man ja ein wenig aufrüsten.«
    »Marconi, ruf den Hafenkapitän an. Der muss wissen, wo man so was kriegt . Und dann sollen Abdallah und Daniel das verflixte Ding organisieren.«
    »Aye, Skipper.«
    Zamorra seufzte. Eine weitere Verzögerung. Er hatte das Gefühl, dass ihnen die Zeit davonlief. Mochte sie in der Traumzeit zwar keine Rolle spielen,
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