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0821 - Grauen aus dem Meer

0821 - Grauen aus dem Meer

Titel: 0821 - Grauen aus dem Meer
Autoren: W.K. Giesa
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wäre«, sagte Zamorra, erhob sich, fasste Nicole bei der Hand und zog sie sanft, aber nachdrücklich in Richtung Hotelgebäude, Lift, Zimmer, Bett.
    Und die Nacht war nicht allein zum Schlafen da…
    ***
    Am Tag darauf war April sauer.
    Auf Marconi, auf Munro, der das Spielchen mitgemacht hatte, und ganz besonders auf Zamorra, als dieser ihr seinen Trick beichtete, sie in der vergangenen Nacht von Shado fernzuhalten. Der äußerte zu Zamorra seine Erleichterung über die Freundeshilfe, schwieg sich ansonsten aber darüber aus.
    »Ich hätte nicht übel Lust, dir die Freundschaft aufzukündigen, Zamorra«, fauchte April. »Und wenn wir nicht durch so viele gemeinsame Erlebnisse miteinander verbunden wären, würde ich es tun. Aber mach so etwas nicht noch einmal, sonst bekommst du wirklich Ärger! Dann hast du dieses Schiff und auch mein Haus am Gardasee zum letzten Mal betreten, darauf kannst du dich verlassen! Mich so hereinzulegen… Die halbe Nacht habe ich mir um die Ohren geschlagen, und diese beiden Idioten haben auch noch fleißig mitgemacht! Langsam frage ich mich, auf wessen Lohnliste sie stehen - auf meiner oder auf deiner!«
    Sie sah tatsächlich ziemlich übernächtigt aus. Das ließ Zamorra hoffen, dass sie auch diesen Tag über die Finger von Shado lassen würde, um sich richtig auszuschlafen.
    »Hast du dich schon mal gefragt, warum ich das gemacht habe? Und warum Nicole gestern bei eurem Einkaufsbummel ständig versucht hat, mit dir über Shado zu reden? Du bist für ihn ein Problem, meine Liebe!«
    »Das wüsste ich aber!«, fuhr sie ihn an. »Dann hätte er ja wohl was gesagt, oder? Er ist doch ein erwachsener Mensch!«
    »Er ist zu höflich.«
    »Siehst du, genau das ist es, was ich an ihm schätze!«
    Der Dämonenjäger seufzte. Er versuchte es mit noch mehreren Anläufen, aber April ließ ihn immer wieder auflaufen, so wie gestern Nicole.
    Damit wurde sie tatsächlich zu einem Problem; nicht nur für Shado, sondern wahrscheinlich auch für Zamorra und Nicole, je nachdem, wie sich die Lage entwickelte. Schließlich gab er es auf. Er brachte es nicht fertig, April zu hypnotisieren und ihr Zurückhaltung zu suggerieren.
    Er zog sich unter Deck zurück und beobachtete durch eines der Fenster Nicole, die einen anderen, ebenfalls brandneuen Tanga trug und bei irgendeiner Tätigkeit dem fünften Mann der Crew zur Hand ging, dessen Namen Zamorra sich einfach nicht merken konnte. Er wusste nur, dass es sich um einen Griechen handelte. Woran der Bursche herumbastelte, war ihm ebenso unklar. Aber es schien ein Problem mit dem Gerät zu geben.
    Gegen Abend tauchten Abdallah und Daniel Löwengrub wieder auf. Ein Transporthubschrauber hing über dem Hafen in der Luft, an Trageseilen eine massive Tauchkapsel mit sich schleppend. Innerhalb weniger Augenblicke waren alle Schiffsinsassen an Deck, auch eine verschlafene April Hedgeson, die sich alle paar Minuten die Augen rieb und permanent gähnte. Auch Marconi sah nicht besonders wach aus; lediglich Ran Munro war nichts anzumerken von der etwas hektischen Nacht mit der Suche nach einem angeblichen Leck, bei dem immer wieder auch die Rede von tarnender Magie und einem leider unerreichbaren Professor Zamorra gewesen war.
    Abdallah lachte Nicole an. »Welch göttlicher Anblick! Bei Allah, das ist wahrlich eine wundervolle Belohnung für die Mühsal zweier Tage…«
    »Die du Turban-Tony vorwiegend mir überlassen hast«, warf Löwengrub ein.
    »Wer hat denn die Preisverhandlungen geführt und in den Keller gedrückt, eh?«, zischte Abdallah.
    »Wer am besten lügen konnte! Jahwe würde dich strafen, wenn du dich zu ihm bekennst!«
    »Und Allah belohnt mich mit diesem Anblick. Schöner können die Huris im Paradies auch nicht sein. Jetzt noch ein Wasserpfeifchen, weiche Kissen und Feigen und wilde Heuschrecken mit Honig, dazu ein Glas Cognac…«
    »Für das dich der Scheitan in deine Dschehenna holen wird… Hat euch Mohammed nicht das Alkoholsaufen verboten?«
    »Wein und das Bier Ägyptens hat er verboten. Cognac kannte er nicht, weil es den zu seiner Zeit noch nicht gab, also konnte er ihn auch nicht verbieten.«
    »Phänomenale Logik«, seufzte Löwengrub. »Dieser Kameltreiber findet aber auch für alles eine Ausrede!«
    Abdallah sah nacheinander April und Munro an. »Was machen wir jetzt mit dem Ei? Auf Deck absetzen?«
    »Wäre unklug, weil wir es später wassern müssen, aber keinen Kran haben«, sagte Munro.
    »Auch keine steuerbaren
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