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0821 - Grauen aus dem Meer

0821 - Grauen aus dem Meer

Titel: 0821 - Grauen aus dem Meer
Autoren: W.K. Giesa
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so tat sie es für den Dämon und seinen Gegner aber sehr stark.
    Seit dem Öffnen des Siegels war eine Menge Zeit verstrichen.
    Vielleicht schon zu viel…
    ***
    Der Dämon schuf mit seiner Magie ein Bild der Welt jenseits des Weltentors. Er benutzte den Spiegel des Vassago - Wasser dafür hatte er ja mehr als genug -, und dieser Spiegel zeigte ihm seinen Feind Zamorra.
    Ausgerechnet der wollte sich ihm entgegenstellen. Legenden rankten sich um diesen Menschen. Er solle einer der geheimnisvollen Unsterblichen sein, ein Aus erwählter, der von der Quelle des Lebens getrunken habe. Und man raunte sich zu, dass selbst Asmodis und Lucifuge Rofocale an ihm gescheitert seien. Hunderte von Dämonen habe er ermordet und eine Spur schwarzen Blutes durch die Hölle gezogen.
    »Zamorra!«, stieß der Dämon hasserfüllt hervor.
    Von einem Moment zum anderen ging es für ihn nicht mehr nur darum, seinen Plan durchzuführen und jeden Gegner beiseite zu wischen. Es ging darum, diesen Zamorra zu vernichten. Damit ließ sich weit mehr erreichen und weit mehr Ruhm ernten.
    »Vielleicht«, flüsterte es in ihm, »wird dieser Zamorra ja gar nicht mehr existieren, wenn du die Traumzeit verändert hast. Ihr Einfluss reicht weit über die Kultur der Aborigines hinaus, er erfasst das Entstehen und Beleben des ganzen Kontinents. Damit wird sich auch für den Rest der Erde vieles ändern.«
    Aber das war eine Spekulation, auf die der Dämon sich nicht einlassen wollte.
    Er musste Zamorra auslöschen.
    Endgültig.
    ***
    Die Tauchglocke zu besorgen, dauerte wahrhaftig zwei geschlagene Tage, in denen Zamorra nichts anderes übrig blieb, als Däumchen zu drehen. Nicole und April machten eine Shopping-Tour durch Sydneys Boutiquen, und Shado nahm den Meister des Übersinnlichen still beiseite.
    »Du weißt, dass es der Tauchglocke nicht bedarf, Mann mit dem Silberzeichen?«
    »Du meinst deine Para-Fähigkeit«, entsann sich Zamorra.
    Shado nickte.
    Er war in der Lage, im Trancezustand eine andere Person durch die Traumzeit an einen anderen Ort zu schicken. Der Originalkörper blieb vor Ort; am Ziel entstand eine Art Holografie, die aber handlungsfähig war wie ein fester Körper.
    »Und du wärest unverwundbar«, fügte der-Yolngu hinzu.
    Zamorra lachte bitter auf. »Daran glaubst du selbst noch, mein Freund? Ich nicht mehr! Wenigstens zweimal bin ich verletzt zurückgekommen.«
    »Andere nicht.«
    »Ja, weil sie im Gegensatz zu mir keine Para-Fähigkeiten besitzen!«, hielt Zamorra ihm entgegen. »Das ist der Unterschied, Shado. Für Parabegabte gilt diese Unverwundbarkeit nicht! Hat ’ne Weile gedauert, bis ich es herausgefunden habe, aber jetzt gehe ich kein Risiko mehr ein. Wenn es darum ginge, irgendwo Informationen zu sammeln, in Ordnung. Aber es wird einen Kampf geben. Ich weiß nicht, wie stark dieser Dämon ist, ich kenne nicht einmal seinen Namen. Ich muss also damit rechnen, dass ich schwere Blessuren davon trage. Verlasse ich mich auf die Unverletzbarkeit, bin ich erledigt. Verlasse ich mich nicht darauf, werde ich leichtsinnig, weil etwas in mir sagt, es könnte diesmal ja vielleicht möglicherweise unter Umständen eventuell doch funktionieren… und zugleich lenkt mich diese Überlegung ab. Nein, Shado, das Risiko ist mir zu groß.«
    »Es wäre eine Option«, sagte der Aborigine schulterzuckend. »Aber wer nicht will, der hat schon, wie ihr Weißburschen sagt.«
    Er wandte sich ab und ging davon.
    »Shado«, sagte Zamorra gerade so laut, dass nur der Aborigine ihn hören konnte. »Du hast versucht, mich herbeizurufen, aber ich war schon hier. Was erwartest du von mir?«
    »Dass du diesen Dämon umbringst, wie ich schon in meiner Wohnung gesagt habe. Nicht mehr und nicht weniger. Kill ihn, denn er will in die Schöpfung eingreifen. Alles wird anders, wenn es ihm gelingt. Vielleicht wird es uns alle dann nicht mehr geben, und wir können dann auch nicht eingreifen, um es rückgängig zu machen. Es sei denn, ich singe dich doch in die Traumzeit. Dann wärest du von dem Zeitablauf unabhängig, wie du ihn verstehst.«
    Zamorra atmete tief durch.
    So betrachtet war Shados Vorschlag doch nicht ganz von der Hand zu weisen.
    »Ich muss darüber nachdenken«, sagte er.
    ***
    Er dachte lange und ausgiebig darüber nach; nicht an Bord der SEASTAR, sondern abends im Hotel.
    Nicole und April amüsierten sich am und im Pool. Das Hafenwasser war ihnen nicht so recht geheuer. Nicole brillierte im neu erworbenen Tanga, der aus einem leicht
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