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0820 - Im Netz der Para-Wölfin

0820 - Im Netz der Para-Wölfin

Titel: 0820 - Im Netz der Para-Wölfin
Autoren: Michael Breuer
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drohende Katastrophe abzuwenden.
    Jetzt hatte er die Gelegenheit, etwas zu tun. Doch was? Fieberhaft überlegte er. Mit Hilfe des Amuletts war er in der Lage, einen magischen Schutzschirm um sich herum aufzubauen, der ihn sicherlich vor der Wucht einer möglichen Explosion schützen würde. Beim Ausmaß der angestauten Energien war es aber auch durchaus möglich, dass das ganze unterirdische Labyrinth in Schutt und Asche gelegt wurde - und das konnte Zamorra auf keinen Fall riskieren.
    Er wusste, er musste die Energie-Ströme umlenken - irgendwohin, wo sie keinen Schaden anrichten konnten! Magie war der Schlüssel dazu, soviel ahnte Zamorra bereits.
    Und dann war ihm klar, was er zu tun hatte. Das Wissen um den notwendigen Zauber tauchte wie von selbst in seinem Gedächtnis auf. Eine Welle von Erinnerungen brandete heran, doch Zamorra gestattete es sich nicht, sich von ihr hinwegspülen zu lassen.
    Choquai - der Ort, an dem die Toten glücklich sind.
    Der Begriff war plötzlich da - und mit ihm das vormals verschüttete Wissen um die notwendigen Zauberkünste.
    Zamorras Hände zuckten nach vorne. Mit verkrümmten Fingern zeichnete er magische Symbole in die Luft, deren Bedeutung ihm nur noch schemenhaft bewusst war. Dennoch ahnte er, dass er das Richtige tat. Nebel des Vergessens schienen seine Erinnerungen zu überlagern.
    Zamorra verdrängte die Gedanken, an das, was er in der Goldenen Stadt der Vampire erlebt hatte. Nur die Gegenwart zählte jetzt.
    Schweißperlen traten auf seine Stirn, als er in höchster Konzentration die vom Kristall ausgehenden Energien bündelte und ins Nirgendwo ableitete, wo sie keinen Schaden anrichten konnten. Aus den Augenwinkeln sah er die Werwölfin offenbar tot zusammenbrechen. Veidt löste sich langsam von ihr und versuchte, in Sicherheit zu kriechen. Er schien ebenfalls dem Ende nahe zu sein.
    Auch die beiden Werdingos hielten dem Energiesturm nicht mehr länger stand. Mit schmerzverzerrten Mienen sackten sie in sich zusammen und winselten leise.
    Zamorra schloss kurz die Augen und sammelte seine Kräfte zu einem letzten magischen Schlag.
    In diesem Moment überschritt der Kristall seine Belastungsgrenze und explodierte. Ein Regen aus Gesteinssplittern ergoss sich über die Anwesenden. Zamorra fühlte sich von unvorstellbaren Gewalten erfasst und hinweggeschleudert.
    Der Parapsychologe schrie auf, als er hart gegen eine Wand prallte. Seine Sinne verließen ihn.
    ***
    Als Zamorra erwachte, sah er einen hoch gewachsenen, kahlköpfigen Mann mit raubvogelartigen Gesichtszügen neben sich stehen.
    Er wollte aufstehen, doch der Fremde drückte ihn mit sanfter Gewalt zurück. »Bleiben Sie noch einen Moment liegen«, empfahl er. »Es wird ein paar Minuten dauern, bis Sie die Wirkung der Schockwelle überwunden haben.«
    Da mochte der Fremde Recht haben. Zamorra spürte jeden einzelnen Knochen im Leib.
    »Wer sind Sie?«, fragte er.
    Der Kahlköpfige lächelte matt. »Erkennen Sie mich nicht? Wir hatten vorhin schon das Vergnügen.«
    Zamorra riss die Augen auf, als ihm klar wurde, mit wem er es zu tun hatte. Im ersten Moment wollte er nach seiner Waffe greifen, besann sich dann jedoch, da ihm keine unmittelbare Gefahr zu drohen schien.
    Der alte Werdingo rieb sich das Kinn. »Sie sind also Zamorra. Nach dem, was man so über Ihre Heldentaten hört, hätte ich Sie mir größer vorgestellt.«
    »Und Ihr Name ist…?«
    »LaGrange«, antwortete der Kahlköpfige. Zamorra war nicht wirklich überrascht.
    Jetzt erst erhob sich der Dämonenjäger vorsichtig und sah sich um. Er schien längere Zeit bewusstlos gewesen zu sein. Die Körper von Veidt und der Werwölfin waren offenbar hinweggeschafft worden. Auch der jüngere Werdingo war verschwunden. Zamorra und der alte Patriarch waren völlig allein.
    »Also, Mister LaGrange«, begann der Dämonenjäger, »vielleicht können Sie mich ja aufklären, was sich hier abgespielt hat!«
    Die Augen des alten Dingo-Patriarchen wurden traurig. »Das kann ich in der Tat«, erklärte er und begann zu berichten.
    Als er mit seiner Erzählung endete, sackten seine Schultern nach unten. »So viele Jahre habe ich in meine Forschungen investiert und nun ist alles dahin«, sagte er schwermütig. »Ich weiß nicht einmal, wie viele Mitglieder meines Clans überlebt haben…«
    Zamorra schwieg. Die Erzählung LaGrange hatte ihn ehrlich verblüfft.
    »Der Kristall«, begann er schließlich, »woher stammt er?«
    LaGrange warf ihm einen kurzen Seitenblick zu, dann sah
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