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0820 - Im Netz der Para-Wölfin

0820 - Im Netz der Para-Wölfin

Titel: 0820 - Im Netz der Para-Wölfin
Autoren: Michael Breuer
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schmerzhaft auf seiner Brust.
    Er verspürte einen stechenden Druck an seinen Schläfen, der stetig zunahm, doch er gestattete sich keine Ruhepause. Er wusste, er musste durchhalten, wie immer sich die Dinge auch entwickelten.
    Ehe Zamorra weiter darüber nachgrübeln konnte, was sich hier gerade abspielte, fühlte er sich plötzlich mit Urgewalt beiseite gestoßen. Schmerzhaft rollte er über den Boden und schlug hart mit dem Kopf am Boden auf. Wie durch einen Nebel sah er ein haariges Wesen an sich vorbeistürmen und auf die Brüstung der Galerie springen.
    Veidt!, schoss es dem Parapsychologen durch den Kopf. Er erkannte den Werwolf jäger an den Resten seiner Kleidung. Dass der Mann nun selbst zu einer solchen Kreatur geworden war, empfand Zamorra als bitterste Ironie.
    Unwillkürlich schloss sich seine Hand fester um den Energiestrahler, doch das Geschöpf schien kein Interesse an ihm zu haben. Knurrend blickte es hinunter in den Saal, wo sich die Werdingos schmerzerfüllt am Boden wanden. Einen Moment betrachtete es die Vorgänge regungslos, dann stieß es sich mit einem Ruck von der Brüstung ab und sprang in Richtung des glühenden Kristalls.
    Zamorra kam wieder auf die Füße und sah gerade noch, wie es dem Werwolf im letzten Augenblick gelang, nach einer der schweren Ketten zu greifen, die den Stein in der Luft hielten. Auch Veidt musste den enormen Druck spüren, den der Para-Energiesturm verursachte, doch er schien den Schmerz zu ignorieren.
    Geschickt hangelte sich der Werwolf ein Stück tiefer und ließ sich dann einfach fallen. Knurrend landete er auf den Füßen, um sich dem Podium zuzuwenden.
    Das Heulen, das die Kreatur ausstieß, klang wie eine Kampfansage.
    ***
    Elenas Augen funkelten triumphierend, als sie beobachtete, wie die ersten Werdingos aufheulend in sich zusammenbrachen.
    Zu überragenden mentalen Fähigkeiten hatte ihnen ihr Herr verhelfen wollen, doch mit dem, was ihnen nun zustieß, hatten sie niemals gerechnet.
    »Was geschieht da?«, fragte der alte Patriarch neben ihr. Verwirrung zeichnete sich auf seinen animalischen Zügen ab. »Das ist nicht richtig!«
    Langsam schien ihm zu dämmern, das die Dinge völlig außer Kontrolle geraten waren, zumal auch er den immer stärker werdenden Druck in seinem Schädel spürte.
    Unendlich langsam wandte Elena den Kopf und grinste LaGrange teuflisch an.
    »Dein Wunsch, dich über die anderen Clans zu erhöhen, war vermessen«, antwortete sie dann. »Larkahns Wille ist es, dass Einigkeit innerhalb der Familie herrscht.«
    Für einen Moment huschte Fassungslosigkeit über LaGranges Miene, dann wurden seine Züge hart. »Erkennt er nicht, wie nützlich unsere neuen Fähigkeiten innerhalb der Gemeinschaft sein könnten?«, fragte er.
    »Das ist nicht von Interesse«, gab Elena kalt zurück. »Nur Larkahns Wille zählt.«
    Mit einem Satz sprang ihr LaGrange an die Kehle. Seine tierischen Züge zeigten eine eigentümliche Mischung aus Trotz und-Verzweiflung. »Stopp das hier! Brich das Ritual ab oder ich töte dich!«
    Brutal stieß die so zierlich aussehende Frau den alten Patriarchen zurück. Dieser wollte sofort nachsetzen, als ihm sein Sohn in den Arm fiel.
    »Wir müssen hier weg«, schrie Paul in dem verzweifelten Bemühen, das Tosen des Energiesturms zu übertönen.
    »Wir dürfen nicht aufgeben«, antwortete LaGrange mit funkelnden Augen. »Nicht so kurz vor dem Ziel!«
    Unerbittlich zerrte Paul seinen Vater von der verräterischen Werwölñn fort. »Es ist längst vorbei. Wir müssen weg hier, bevor es uns auch noch erwischt.«
    Er rüttelte den alten Patriarchen an den Schultern. »Sieh doch hin«, flehte er. »Der Kristall kann jeden Moment explodieren und dann wird auch der letzte Rest unseres Clans hinweggefegt werden! Willst du, dass unsere Eamilie so endet?«
    Edward LaGranges Blick wurde stumpf wie Schiefer.
    »Nein«, antwortete er mit ersterbender Stimme.
    »Dann komm«, zischte Paul hart. »Lass uns hier verschwinden!«
    Elena beachtete das streitende Paar nicht weiter. Hier ging es um höhere Dinge. Mit ausgestreckten Armen lenkte sie das vom Kristall ausgehende magische Blitzgewitter auf die sich windenden Werdingos, die keine Chance hatten, dem Ansturm zu entgehen.
    Die streng geometrischen Formen des Kristalls begannen allmählich zu zerfasern und immer wieder erschütterten gewaltige Detonationen den Saal.
    In diesem Moment bemerkte Elena einen dunklen Schatten, der sich von dem pulsierenden Kristall löste.
    Geschmeidig
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