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0820 - Im Netz der Para-Wölfin

0820 - Im Netz der Para-Wölfin

Titel: 0820 - Im Netz der Para-Wölfin
Autoren: Michael Breuer
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die Situation einzuschätzen, denn der durch den Schuss verursachte Lärm hatte bereits für eine handfeste Panik gesorgt.
    Die ersten menschlichen Gäste waren bereits aufgesprungen und starrten aus großen Augen auf die beiden drohend erhobenen Pistolen in den Händen des Fremden. Eine Frau begann zu schreien.
    Das Restaurant-Personal schien zu zögern. In Gegenwart von Menschen ihre Identität zu offenbaren, lag nicht in ihrem Interesse. Zu viel Publicity war nur schädlich, das wussten sie. Nur zu leicht zog man so die Aufmerksamkeit selbst ernannter Dämonenjäger auf sich.
    Der Biker nutzte seinen Überraschungsvorteil eiskalt aus und drückte ein weiteres Mal ab. Die Silberkugel traf den frackbewehrten Kellner, der sich gerade im Anfangsstadium der Verwandlung befand und Zähne fletschend auf ihn zustürzte, mitten in die Brust. Erlöst von seinem schrecklichen Dasein brach das Geschöpf in die Knie, um dann leblos vornüber zu kippen.
    Die unheimliche Verwandlung trug nur dazu bei, die Panik unter den Gästen völlig eskalieren zu lassen, aber damit hatte der Motorradfahrer gerechnet. Der allgemeine Tumult würde ihm bei seiner Aufgabe nur hilfreich sein.
    Er drückte abermals ab und brachte ein weiteres Ungeheuer zu Fall. Schon nahm er das nächste Opfer ins Visier.
    Dieses Wesen war jedoch schneller als seine Artgenossen. Blitzschnell wich es dem Geschoss aus, machte einen riesigen Satz und landete hechelnd auf der Theke der nahen Bar.
    Aus funkelnden Augen blickte die Kreatur den Biker an. Das rostrote Fell des Wesens bildete einen grotesken Kontrast zu seiner dunklen Kellnertracht. »Was bildest du dir ein?«, fragte es mit gefletschten Zähnen. »Denkst du, du kommst hier jemals lebend wieder raus?«
    Der Motorradfahrer lächelte grimmig. »Hauptsache, ich kann ein paar von euch mitnehmen«, erwiderte er trocken und drückte ein weiteres Mal ab.
    Die abgefeuerte Silberkugel traf den Werdingo in die Brust und schleuderte ihn von der Theke direkt in das dahinter stehende Flaschenregal.
    Der Biker kreiselte einmal um die eigene Achse, um so sicherzustellen, dass ihm niemand in den Rücken fiel. Er wusste, dass das Geschöpf Recht hatte. Seine Munition war begrenzt und Zeit zum Nachladen würde man ihm nicht lassen.
    Dadurch, dass sich die Werdingos jetzt offen als solche zu erkennen gaben, war die Situation völlig außer Kontrolle geraten. Menschen schrien in heller Panik und rannten durcheinander, um nach einem sicheren Versteck oder einer Fluchtmöglichkeit zu suchen.
    Ungerührt nahm der Biker ein weiteres der Wesen aufs Korn. Innerlich war er völlig ruhig. Er fühlte sich wie im Zentrum eines Hurrikans.
    Wenn er die Situation richtig erfasste, hielten sich noch drei der Bestien im Speiseraum des Restaurants auf. Kein Problem für ihn. Dafür reichte seine Munition allemal. Die Frage war, wie viele von ihnen sich in den angrenzenden Räumlichkeiten verschanzt hielten. Er wusste, sie durften keine Gelegenheit haben, Verstärkung herbeizurufen, denn dann war er tatsächlich geliefert.
    Einer der Werdingos stürzte knurrend auf ihn zu. Reaktionsschnell ließ sich der Biker zur Seite kippen, führte im Sturz eine schnelle Körperdrehung aus und feuerte abermals. Mit einem röchelnden Laut hauchte das angriffslustige Monster sein Schein-Leben aus.
    Der Motorradfahrer lächelte grimmig und kam katzengleich wieder auf die Füße.
    In jenem Moment öffnete sich die breite Flügeltür, die zur Küche führte. Der Kopf des Bikers ruckte herum. Sollte die befürchtete Verstärkung schon eingetroffen sein?
    Eine junge Frau erschien im Türrahmen. Sie hatte schwarzes, langes Haar, das wild und ungebändigt über ihre Schultern fiel und einen deutlichen Kontrast zu ihrer weißen Bluse bildete. Mit einem Blick schienen ihre Augen die Situation im Raum zu erfassen. Dennoch verzog sie keine Miene.
    Beim Anblick der Frau war der Motorradfahrer in der Bewegung erstarrt. Nicht die Tatsache, dass er sie kannte, war es, die ihn innehalten ließ. Schließlich war er wegen ihr überhaupt erst nach Australien gekommen. Vielmehr schockierte ihn der Umstand, dass sie das Geschehen völlig unbeeindruckt zu lassen schien. Das Geräusch sich lautstark nähernder Polizeisirenen schien aus einer anderen Welt zu stammen.
    Natürlich, schoss es dem Biker mit einiger Verspätung durch den Kopf, der Türsteher muss um Hilfe gerufen haben.
    Die Frau nickte den beiden verbliebenen Werdingos knapp zu. Eine wortlose Kommunikation schien
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