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0820 - Im Netz der Para-Wölfin

0820 - Im Netz der Para-Wölfin

Titel: 0820 - Im Netz der Para-Wölfin
Autoren: Michael Breuer
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das Amulett. Übergangslos materialisierte Merlins Stern in seiner freien Hand. Die Silberscheibe war glühend heiß.
    Er rannte an den beiden Werdingos vorbei auf Elena zu. Im Laufen aktivierte er das Amulett.
    In diesem Moment sprang ein haariger Schatten auf das Podium.
    Veidt, durchzuckte es Zamorra. Der ehemalige Werwolf jäger schien noch eine Rechnung offen zu haben.
    Zamorra hätte viel darum gegeben zu erfahren, was die Hintergründe dieses ganzen Chaos waren, doch das musste natürlich warten. Momentan war es wichtiger, am Leben zu bleiben.
    Knurrend kam der verwandelte Veidt näher und pirschte sich an die dunkelhaarige Frau heran. Obwohl sie ihn deutlich sah, schien sie keine Angst zu haben, sondern fuhr unbeirrt mit ihrem Ritual fort.
    Erst als er sie ansprang, reagierte sie.
    Übergangslos verwandelte auch sie sich. Zamorra war nicht sonderlich überrascht, dass es sich bei ihr ebenfalls um eine Werwölfin handelte.
    Im nächsten Moment wälzten sich die beiden Monster auch schon kämpfend am Boden.
    »Tun Sie doch etwas, Zamorra«, rief ihm der alte Werdingo zu. In seinem Blick stand die blanke Panik. »Sie müssen Elena aufhalten!«
    Der Alte hatte natürlich Recht. Die Frage war, was Zamorra tun konnte, um den Gang der Dinge aufzuhalten. Möglicherweise würde sein Eingreifen die Situation endgültig eskalieren lassen.
    Die Entscheidung wurde Zamorra jedoch abgenommen, denn in diesem Moment wurde das Amulett von sich aus aktiv.
    Unvermittelt begann es, dem kämpfenden Werwolf-Pärchen silberne Blitze entgegenzuschleudern.
    Veidt heulte auf, als er getroffen wurde. Hastig rollte er sich aus der unmittelbaren Gefahrenzone. Aus seiner Halsverletzung schoss unablässig schwarzes Blut.
    Die Werwölfin, mit der er gekämpft hatte, fuhr herum und blickte Zamorra direkt an. Unwillkürlich lief es dem Meister des Übersinnlichen kalt über den Rücken. Eins war ihm sofort klar, diese Elena war keine normale Werwölfin. Um dieses Ritual durchzuführen und die tobenden Energie-Ströme halbwegs unter Kontrolle zu halten, musste sie über ein beachtliches magisches Potenzial verfügen. Er musste also auf alles gefasst sein!
    »Zamorra«, zischte sie bösartig. Auch wenn sie sich noch nie begegnet waren, konnte man ihn an seinem Amulett doch zweifelsfrei identifizieren.
    Der Parapsychologe nickte knapp. Es wunderte ihn nicht, dass er erkannt wurde.
    »Was immer du hier treibst, jetzt ist Schluss damit«, erklärte er mit fester Stimme.
    Elena blinzelte belustigt. »Erschießt du mich sonst?«, fragte sie. »Du kannst dir sicher denken, was passiert, wenn der Kraftstrom nicht mehr von mir gelenkt wird.«
    Das konnte Zamorra in der Tat. Sie hatte völlig Recht. Er konnte sie nicht einfach außer Gefecht setzen.
    »Du pokerst hoch«, stellte er fest.
    Elena lachte knurrend. »Und ich habe die besseren Karten, Dämonenjäger.«
    Zamorra presste die Lippen aufeinander. Wortlos belauerten sie sich. Aus den Augenwinkeln sah der Parapsychologe, wie Veidt mühsam wieder auf die Füße kam. Er taumelte. Zwar verfügten Werwölfe im Allgemeinen über ausgeprägte Selbstheilungskräfte, doch der Blutverlust und die Attacke durch Merlins Stern schienen ihm deutlich zuzusetzen.
    Was ihn nicht daran hinderte, Elena von hinten anzuspringen.
    Die Werwölfin stieß einen heiseren Schrei aus, als sich Veidt brutal in ihrem Nacken verbiss. Verzweifelt versuchte sie, ihn abzuschütteln, doch sie hatte keine Chance.
    Zamorra fluchte leise.
    »Schießen Sie schon«, rief der alte Werdingo-Patriarch hinter ihm. »Das ist Ihre Chance!«
    Durch Veidts Attacke hatte Elena die Kontrolle über die magischen Urgewalten endgültig verloren. Der mentale Druck auf Zamorras Geist vervielfachte sich und unwillkürlich stöhnte er auf. Alles versank in geisterhaft blutrotem Dämmerschein.
    »Schießen Sie!«, brüllte der alte Werdingo noch einmal.
    Selbst wenn Zamorra gewollt hätte, wäre es ihm nicht mehr möglich gewesen. Sein Sichtfeld verzerrte sich unter dem magischen Energiesturm. Immer wieder schien alles vor seinen Augen zu verschwimmen.
    Undeutlich sah er, wie Veidt abermals seine Zähne in Elenas Schulter grub. Die Werwölfin heulte schmerzerfüllt auf und versuchte verzweifelt, den Angreifer abzuschütteln, ohne dass es ihr gelang. Immer wieder biss Veidt zu.
    Zamorras Gedanken rasten. Der alte Werdingo hatte völlig Recht. Das war seine Chance. So lange die beiden Monster mit sich selbst beschäftigt waren, konnte er versuchen, die
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