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0820 - Das Gravitationsgefängnis

Titel: 0820 - Das Gravitationsgefängnis
Autoren: Unbekannt
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er ratlos und verzweifelt war.
    Langsam ging ich zu ihm und tippte ihm mit einem Finger auf den Schutzschild seines Gravitationsbeutels. Die Wachen beachteten uns kaum noch.
    Als der Varbe zu mir herumfuhr, sagte ich: „Wenn Sie den Rat eines wohlmeinenden Marsianers der a-Klasse hören wollen, dann lassen Sie sich sagen, daß die Hüter der Gravitationskonstante erzürnt darüber sind, daß Sie mit unseren Kehlköpfen Organe in die Gravitationswaage einbringen wollen, die die Funktion des Gerätes nur beeinträchtigen, weil es sich nicht um Gravitationsbeutel handelt."
    Lopointh starrte mich eine Weile aus seinen Facettenaugen an. Ich bezweifelte, daß er an irgendwelche Hüter der Gravitationskonstante glaubte, aber in seiner Lage war er gezwungen, nach jedem Strohhalm zu greifen, der sich ihm bot. Anscheinend hatte er vergeblich versucht, Instruktionen vom Schweren Magier einzuholen.
    „Die Disharmonien scheinen tatsächlich etwas mit Ihrer Anwesenheit bei der Gravitationswaage zu tun zu haben", sagte er schließlich.
    Er wandte sich um und rief einige Befehle.
    Die Wachen, die zuletzt völlig verwirrt herumgestanden hatten, erwachten zu gezielter Aktivität. Sie richteten ihre Waffen auf unsere Gruppe und drängten uns zu zwei Schwebefahrzeugen, die an die Schalttribüne heranbugsiert wurden. Kaum waren wir eingestiegen, als die Schweber sich in Bewegung setzten und durch eine Öffnung in der Hülle der Riesenkugel rasten, die die Gravitationswaage umgab.
    „Wohin fliegen wir? Was haben Sie Lopointh eingeflüstert, Sie marsianisches Schlitzohr?" fuhr Dalaimoc Rorvic mich an.
    Bevor ich etwas erwidern konnte, sagte Perry Rhodan: „Ich denke, ich weiß, wohin wir fliegen." Er deutete in Flugrichtung, und ich erblickte außerhalb der Stadt eine riesige Konstruktion aus der Nachbildung eines Varbenschädels und drei hochaufgerichtete Gravitationsbeutel. „Das ist die hiesige Station der Gravitationsröhre, in der wir von Baytuin aus angekommen waren. Offenbar bringen uns die Varben auf einen anderen Planeten, um die Quelle der Disharmonie von ihrer wertvollen Gravitationswaage zu entfernen. Was meinen Sie dazu, Dalaimoc?"
    Der Tibeter machte ein mißmutiges Gesicht.
    „Ich meine nur, daß es immer bedenklich ist, wenn wir eine neue Lage den Eskapaden dieses marsianischen Staubwedels verdanken", erwiderte er. „Warum mußte er den Varben verraten, daß ich die Quelle der gravitationalen Disharmonie bin?"
    „Das habe ich gar nicht!" widersprach ich heftig. „Ich habe praktisch uns alle als Ursache der Disharmonie hingestellt, um unsere Kehlköpfe zu retten, und damit auch Ihren, Dalaimoc."
    „Vielen Dank, Tatcher", sagte das Scheusal - und an seinem Blick erkannte ich, daß er seine letzte Bemerkung nicht ernstgemeint hatte.
    „Die SOL!" flüsterte Bjo Breiskoll. „Werden wir sie wiedersehen?"
    Perry Rhodan umfaßte mit der rechten Hand den faustgroßen Kristall auf seiner Brust, den die Varben ihm erstaunlicherweise gelassen hatten.
    „Da BARDIOC im Kampf der beiden Superintelligenzen letzten Endes unterliegen wird, dürfen wir hoffen, unsere SOL wiederzusehen", erklärte er.
    Ich muß eingestehen, daß ich seine Zuversicht nicht teilte. Die Kaiserin von Therm war weit - und wir befanden uns indirekt in der Gewalt von CLERMAC. Wer konnte da etwas über unser weiteres Schicksal voraussagen!
     
    ENDE
     
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