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0820 - Das Gravitationsgefängnis

Titel: 0820 - Das Gravitationsgefängnis
Autoren: Unbekannt
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der Ortungsreflexe, die die vor Varben-Nest wartende Hulkoo-Flotte anzeigten.
    „Sie rühren sich nicht von der Stelle", sagte er leise.
    „Und es sind seit rund vierundzwanzig Stunden keine weiteren Schiffe dazugekommen", ergänzte Kosum. Der alte Emotionaut saß zurückgelehnt in einem Kontursessel. Sein weißes Haar und die faltige, gegerbt wirkende Haut seines Gesichts zeugten von der physischen Alterung, aber die Augen verrieten, daß die geistigen Kräfte noch hellwach waren.
    Atlan blickte zu Kosum hinüber, dann ging er zum Interkom und schaltete eine Verbindung zur Funkzentrale.
    „Wie sieht es bei Ihnen aus?" fragte er, als das Abbild des diensthabenden Funkers auf dem Bildschirm erschien.
    „Kein Kontakt zur Regierung von Wassytoir", antwortete der Mann. „Die Verantwortlichen melden sich einfach nicht. Auch kein Kontakt mit Dacommion oder Perry Rhodan."
    „Danke!" sagte der Arkonide knapp und unterbrach die Verbindung. „Mentro, eine Sekunde nach Ablauf unseres Ultimatums starten wir nach Stammnest und fliegen Dacommion an! Volle Gefechtsbereitschaft!"
    „Selbstverständlich, Atlan", antwortete der Emotionaut. Er erhob sich - etwas langsam, aber keineswegs steif - und verließ die Ortungszentrale.
    Atlan wollte ihm folgen, überlegte es sich dann jedoch anders.
    Er wußte, daß er nicht persönlich in der Hauptzentrale sein mußte, wenn die SOL startete. Deshalb wollte er bis zum Ablauf des Ultimatums, das er über Waybunth der Regierung von Varben-Nest übermittelt hatte, in der Ortungszentrale bleiben. Warum, wußte er selber nicht.
    Seine Sorge um Perry Rhodan und die anderen Freunde war gestiegen. Da auch von Dalaimoc Rorvic und Tatcher a Hainu bisher keine Nachricht eingegangen war, vermutete der Arkonide, daß die Varben auf der Zentralwelt ihrer drei Sonnensysteme und auch auf Koriet etwas zu verbergen hatten.
    Andererseits glaubte er nicht, daß sie es wagen würden, Abgesandte beziehungsweise Kundschafter umzubringen, die in ihrem Rücken ein so machtvolles Instrument wie die SOL besaßen. Er seufzte, als er nach einem weiteren Blick auf den Chronographen der Ortungszentrale feststellte, daß die Frist abgelaufen war. Schon schickte er sich zum Gehen an, als eine Bewegung im Scheinkubus des Hauptortungsschirms seine Aufmerksamkeit erregte.
    Er sah schärfer hin und bemerkte, daß die Gliederung der Hulkoo-Flotte sich allmählich veränderte.
    Zweifellos fand eine Umgruppierung statt. Die Wahrscheinlichkeit, daß die Hulkoos sich zum Abflug formierten, erschien Atlan allerdings äußerst gering. Er vermutete das Gegenteil.
    Zehn Minuten nach dem Start der SOL aus dem Orbit um Wassytoir wurde seine Vermutung bestätigt.
    Die 10.108 Raumschiffe der Hulkoos hatten sich ungefähr keilförmig formiert, wobei die Spitze der Keilformation auf das Sonnensystem Letztnest wies, zu dem der Planet Wassytoir gehörte. Diese Spitze verlängerte sich im Ansatz und verriet, daß der Keil erheblich schlanker sein würde, wenn seine Spitze Varben-Nest erreichte.
    „Das ist der erwartete Angriff!" rief der diensthabende Orter.
    „Nichts anderes ist es", erwiderte Atlan. „Ich frage mich nur, ob es ein Zufall ist, daß die Hulkoos ausgerechnet in dem Augenblick zum Angriff auf Varben-Nest übergegangen sind, in dem unser Ultimatum abgelaufen ist."
    „Das Ultimatum war nicht an die Hulkoos, sondern an die Regierung auf Dacommion gerichtet", stellte der Orter fest.
    „Wer könnte das besser wissen als ich", meinte der Arkonide mit milder Ironie. „Lassen Sie von SENECA ausrechnen, wie lange es dauert, bis die Angriffsspitze der Hulkoo-Flotte Varben-Nest erreicht und somit die eigentliche Invasion beginnt!"
    Bis zu diesem Zeitpunkt müssen wir die KYHBER, die Gruppe Rhodan sowie Rorvic und a Hainu an Bord genommen und in Sicherheit gebracht haben! fügte er in Gedanken hinzu. Was aus den Varben wird, ist ihnen überlassen. Schließlich haben sie bisher nicht nur die Annahme unserer Hilfe verweigert, sondern obendrein eine recht zwielichtige Rolle gespielt.
     
    9.
     
    Auf Baytuin, dem dritten Planeten des Sonnensystems Stammnest, stand die Korvette mit dem Eigennamen KYHBER noch immer an dem gleichen Platz, an dem sie vor vielen Tagen gelandet war und von wo aus die von Perry Rhodan geführte Delegation durch die Gravitationsröhre nach Dacommion gegangen war.
    Zwei schwarzhäutige Lebewesen standen nebeneinander in der Hauptzentrale des Schiffes und verfolgten auf den Bildschirmen der Panoramagalerie das
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