Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0820 - Das Gravitationsgefängnis

Titel: 0820 - Das Gravitationsgefängnis
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
stiegen wir weiter hinauf, wobei wir die Anlage unter uns aufmerksam beobachteten. Als auch die drei fünfhundert Meter hohen ballonförmigen Gebilde weit unter uns zurückgeblieben waren, hüllte sich die aus dem varbenkopfähnlichen Bauwerk ragende Apparatur plötzlich in eine Aura aus bläulichem Licht. Gleichzeitig erschien in unserer Nähe ein greller Leuchtpunkt, der mich so blendete, daß ich die Augen schloß.
    Als ich die Augen wieder öffnete und vorsichtig - um nicht erneut geblendet zu werden - nach oben schaute, sah ich dort eine Reihe weiterer Leuchtpunkte, die durch die wolkenlose Atmosphäre von Koriet anscheinend bis weit in den Weltraum reichten. Letzteres vermochte ich jedoch nur zu vermuten, denn bei Tageslicht ist dem menschlichen Auge der Einblick in den Weltraum verwehrt. Nach wenigen Sekunden erloschen die Leuchtpunkte wieder.
    „Das sieht wie eine Markierung aus", bemerkte ich, „Wie eine Weg- oder Zielmarkierung, wenn ich mir diese Definition erlauben darf."
    „Eine Zielmarkierung!" entfuhr es Dalaimoc Rorvic. „Tatcher, wenn das stimmt, dann ..! Wir müssen schnellstens ausweichen! Wenn ich nur noch wüßte, ob das Leuchten rechts oder links von uns war, oder vor oder hinter uns."
    Das wußte ich allerdings auch nicht, denn wir hatten uns die ganze Zeit über in einer langsamen Drehbewegung befunden. Außerdem war der Leuchtpunkt, der mich so geblendet hatte, zirka fünfzig Meter unter uns aufgeflammt, so daß sich die geringfügige Abweichung nur schwer hätte bestimmen lassen - und nachträglich schon gar nicht.
    Unter diesen Umständen hielt ich es für geraten, mit Vollschub in eine beliebige Richtung auszuweichen -und ich zögerte nicht, diese Erkenntnis praktisch anzuwenden.
    Dalaimoc Rorvic war offenkundig zum gleichen Schluß gekommen wie ich, nur hatte er sich eine andere Richtung ausgesucht. Da seine Pranke meine Hand mit eisenhartem Griff umklammert hielt, wurde mir beinahe der Arm aus dem Schultergelenk gerissen. Aber das Scheusal hatte nicht auf Vollschub geschaltet wie ich, deshalb schleppte ich ihn schließlich hinter mir her.
    Im nächsten Moment flammte tief unter uns wieder die bläuliche Aura auf. Ich hatte das Gefühl, als würde ich von einer lautlosen Explosion zerrissen. Doch das traf nicht zu, wie ich praktisch im selben Augenblick an einem starken Entzerrungsschmerz spürte, wie er charakteristisch für die Wiederverstofflichung nach einer Transition oder nach einem Transmitterdurchgang ist. Nur hielt der Entzerrungsschmerz hier ungewöhnlich lange an - und schließlich löschte der ansteigende Schmerz mein Bewußtsein aus...
     
    8.
     
    Voriath streckte einen Arm aus und deutete auf etwas, das Perry Rhodan an eine mit großen Steinplatten gepflasterte Straße erinnerte, die sich auf ebenem Boden zwischen den Sockeln varbischer Bauwerke hindurchwand.
    „Der Bestattungsplatz der Verdammten", flüsterte der Varbe. „Kein Normaler kommt hierher. Deshalb ist dieser Weg einigermaßen sicher für uns."
    Ohne eine Erwiderung abzuwarten, schritt er vor Rhodan her. Seine Freunde Toerlath, Grumyk und Rioltar warteten, bis der Terraner sich ebenfalls in Bewegung gesetzt hatte, dann folgten sie ihm.
    Perry Rhodan sah, daß die vier Varben niemals auf die Steinplatten traten, sondern ihre Füße immer nur in die Zwischenräume setzten. Er schloß daraus, daß sogar sie, die ja Ausgestoßene der varbischen Gesellschaft waren, eine gewisse Scheu vor den Gräbern der Verdammten empfanden.
    Daran, daß unter den Steinplatten die Verdammten bestattet worden waren, zweifelte Rhodan nicht. Er sah es auch als logische Handlungsweise im Sinne der normalen Varben an, daß sie die zu Lebzeiten Verdammten nach ihrem Tode zusätzlich dazu verdammten, unter der Oberfläche des Planeten zu ruhen, die für normale Varben in jeder Hinsicht einen Tiefpunkt darstellte. Aber er vermochte sich nicht vorzustellen, aus welchen Gründen diese Varben zu Verdammten deklassiert worden waren. Und Voriaths offensichtliche Eile ließ keine Frage danach zu.
    Außerdem hatte Perry Rhodan es ebenfalls eilig. Zwar waren Alaska Saedelaere und Douc Langur mit allen Wasser gewaschen - und Bjo Breiskoll stand ihnen trotz seiner viel geringeren praktischen Erfahrungen kaum nach, aber gegen gut ausgerüstete varbische Suchkommandos, die zudem von der Masse der Bevölkerung von Kaansäder unterstützt wurden, hatten sie kaum eine Chance. Vor allem solange nicht, wie sie ihr derzeitiges Versteck nicht zu
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher