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082 - Die Geisterkadetten

082 - Die Geisterkadetten

Titel: 082 - Die Geisterkadetten
Autoren: Bruce Coffin
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hastigen Bewegungen die rauhe Wand abzutasten.
    »Verdammt«, knirschte er langsam unruhig werdend. Es mußte doch einen Mechanismus geben, der die Wand aufschwingen ließ.
    »Frank«, kam es plötzlich gurgelnd über Pierre Fresnacs Lippen.
    »Sie kommen…«
    In den Gewölben war das Schlurfen und Klappern von näherkommenden Schritten zu hören. Vom flackernden Licht mehrerer Fackeln beleuchtet, tauchten die zu Vampiren gewordenen Wesen beiderlei Geschlechts mit geisterhaft blassen Gesichtern auf.
    Frank Connors, der mit seinen beiden Gefährten an die Wand gepreßt stand, riß in einer Reflexbewegung seine Pistole hervor, ließ aber den Arm gleich wieder sinken.
    Es hatte keinen Zweck. Mit dieser Waffe war gegen diese Bestien bestimmt nichts zu machen. Jetzt konnte selbst Frank nur mit Mühe seiner aufkommenden Panik Herr werden.
    Wie sollten sie mit dieser Übermacht der Untoten fertig werden?
    Die teuflische Brut kam in einem Halbkreis um die drei Männer zum Stehen. Aus ihrer Reihe löste sich mit gleitenden, graziösen Bewegungen eine Frau; Jeanne Fresnac.
    »Da ist ja auch mein Herr Bruder und du bist doch der Engländer.«
    Die Augen glitzernd auf Frank Connors gerichtet, machte sie einen Schritt vorwärts.
    »Bleiben Sie stehen, Jeanne Fresnac.« Franks Stimme klang heiser.
    »Was ist denn, Monsieur Engländer«, säuselte Jeanne. »Habt ihr etwa Angst vor unseren Zähnen. Sie werden euch nicht umbringen. Nein, im Gegenteil, dadurch daß wir uns an eurem Blut erlaben werden, erlangt ihr ewiges Leben.« Die nächsten Worte klangen gefährlich drohend. »Also, macht keine Schwierigkeiten.«
    Fast hätte Frank einen kleinen Freudenschrei ausgestoßen.
    Während die Untote sprach, spürte er mit seinem Hinterkopf einen kleinen Stift, der aus der Wand herausragte. Es war der Mechanismus, den er vorher vergeblich gesucht hatte.
    Der Bolzen gab dem Druck seines Schädels nach. Frank spürte, wie die Wand in seinem Rücken zurückschwang. Er schob sich, seine beiden Gefährten mit sich ziehend, langsam zurück.
    »Ihr habt also den Ausgang entdeckt«, tönte frostig und hallend Jeanne Fresnacs Stimme. »Glaubt ihr, ihr könntet uns entkommen?«
    Die Blutsauger drängten sich ebenfalls durch die Öffnung.
    Im Licht ihrer Fackeln, die den Raum beleuchteten, sah Frank sich blitzschnell um. Er sah Fässer und Regale.
    Es war der Vorratskeller, in dem er vor kurzer Zeit schon einmal mit dem Inspektor gewesen war.
    ***
    An einer Wand standen zwei Kanister mit Aufklebern, auf denen Petroleum stand. Ein kurzer Speer, der sich irgendwie hierhin verirrt haben mußte, lehnte daneben.
    Frank sprang an die Wand, riß den Speer an sich und drang, die Waffe mit kräftigem Schwung hin und her schleudernd auf die Überzahl der Vampire ein. Die Spitze traf mehrere Gesichter, darunter auch das Jeanne Fresnacs. Sie zerriß Haut und Adern, aber aus den entstehenden Wunden drang kaum ein Tropfen Blut.
    Einen kurzen Erfolg konnte Frank Connors jedenfalls für sich verbuchen.
    Die Vampire wichen einen Augenblick überrascht und zornig fauchend zurück.
    »Schüttet die Kanister aus«, schrie Frank seinen Gefährten zu.
    »Welche Kanister?« Pierre begriff nicht.
    »Die, da an der Wand, verdammt noch mal«, keuchte Frank. Er spürte verzweifelt, daß er in Bedrängnis geriet.
    Charles Gervices war es, der jetzt schaltete.
    Er riß einen Kanister vom Boden, drehte mit zitternden Fingern die Verschraubung ab und verschüttete den Inhalt im weiten Bogen auf den Boden. Immer noch verständnislos folgte Pierre Fresnac seinem Beispiel mit dem anderen Behälter.
    Ein penetranter Geruch nach Petroleum breitete sich aus.
    Inzwischen hatten sich die Vampire keilförmig geordnet. Die Frauen hinten und die Männer vorn. Claude Perichard und ein anderer, der eine Fackel trug, bildeten die Spitze des Keils. Sie kamen, gefolgt von den übrigen langsam auf Frank Connors zu. In ihren, von Haß funkelnden Augen las er, daß ihre Geduld zu Ende war, Sie würden jetzt mit aller Entschlossenheit angreifen.
    Pierre Fresnac und Charles Gervices rannten mit den Kanistern in den Händen zu der Tür auf der anderen Seite des Kellers.
    Frank hörte das Geräusch ihrer Füße, wandte sich blitzschnell um und folgte ihnen in langen Sätzen.
    Zwei Schritte hinter der Tür war die Treppe, die zum Erdgeschoß des Gasthauses führte. Pierre und Charles keuchten schon die Stufen der Treppe hinauf, auch er mußte sie erreichen.
    Aber, da traf ihn ein Stoß von hinten und
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