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082 - Die Geisterkadetten

082 - Die Geisterkadetten

Titel: 082 - Die Geisterkadetten
Autoren: Bruce Coffin
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und Poltern.
    Der Reporter rührte sich nicht. Erst, als es wieder ruhiger war tastete er sich zurück.
    Aus dem gelblichen Staub tauchte ein mächtiger Haufen Felsblöcke und Geröll auf, der den Gang bis zur Decke auffüllte.
    »Unangenehm für Sie«, hallte plötzlich eine höhnische Stimme hinter ihm.
    Frank Connors fuhr herum. Der Lichtkegel seiner Lampe fiel auf eine Gestalt, die in einer Nische stand.
    Es war eine Frau in dunkler Kleidung. Das graue Haar hing ihr wirr und strähnig über Stirn und Schläfen. Sie hatte tief in dunklen Höhlen liegende Augen und eine lederne Gesichtshaut.
    »Wer sind Sie, und was tun Sie hier?« Franks Stimme klang schneidend und scharf.
    Die Alte öffnete ihre dünnen, rissigen Lippen.
    »Ihr Polizisten wollt alles wissen, alles verstehen.«
    Sie schien einen Augenblick zu überlegen. Dann ging ein infames Lächeln über ihr runzliges Gesicht.
    »Ich will es dir erklären, aber es wird dir nichts mehr nützen… Ich bin Grania, und alles geschieht nur, weil meine Tochter sterben mußte…«
    Die Frau redete minutenlang mit haßerfüllter Stimme.
    Frank bewegte sich langsam auf die alte Zigeunerin zu.
    »Es gibt doch sicher einen anderen Ausgang«, knirschte er.
    »Ja, den gibt es.« Der Mund der Alten verzog sich zu einem boshaften Lächeln.
    Mit einer raschen Bewegung zog Frank seine Pistole aus dem Schulterhalfter.
    »Sie gehen vor. Eine falsche Bewegung, und ich schieße Sie nieder wie einen Hund«, warnte er.
    Die alte Frau rührte sich nicht. Statt dessen stieß sie aus geschlossenen Lippen einen kleinen, kehligen Laut aus.
    Keuchendes, gieriges Hecheln drang von hinten an Frank Connors Ohren. Ein pestartiger Höllengeruch stieg ihm in die Nase.
    Erschreckt fuhr Frank herum. Der Lichtkegel seiner Lampe erfaßte ein riesenhaftes Tier!
    ***
    Die brennende Fackel tauchte den unheimlichen Raum in ein gespenstisches Licht.
    Pierre Fresnac versuchte verzweifelt zu begreifen, was er gesehen hatte. Eine Weile schwankte er halb bewußtlos hin und her. Er ließ sich auf die Knie nieder und bedeckte sein Gesicht mit den Händen.
    Plötzlich hörte Pierre, wie jemand redete. Er wußte selbst nicht: war er bei Bewußtsein, oder war er es nicht.
    Mit einem Male kam er wieder ganz zu sich und richtete sich zu gebückter Stellung auf.
    Vor den Särgen stand eine alte Frau, die beschwörend ihre Hände hob.
    »Steht auf der Stelle auf«, hörte 6r sie drohend reden.
    Plötzlich tauchte Jeanne über den Rand ihres Sarges auf.
    »Was ist denn?« fragte sie unwirsch.
    »Ein Mann schnüffelt in der Höhle herum, wahrscheinlich ein Polizist. Er kann jeden Augenblick hier sein. Weck die anderen auf und behandelt ihn so, daß er anschließend gern bei euch bleibt, verstehst du mich?«
    »Verstehe.« Das in geisterhafter Weise schöne Gesicht Jeannes verzog sich zu einem bösen Lächeln.
    »Dann ist es gut.« Die Alte wandte sich um und tauchte einige Schritte neben Pierre in die Dunkelheit. Sie hatte es anscheinend eilig. Ein winziger Lichtpunkt tanzte vor ihren Füßen.
    Die weiß wie man hier rauskommt, durchfuhr es Pierre. Leise schlich er ihr nach.
    Die Hoffnung, diesen unheimlichen Ort verlassen zu können, wuchs bei jedem Schritt. Plötzlich stieß er mit der Stirn hart an ein steinernes Hindernis!
    Pierres Schädel schmerzte gräßlich. Sein Magen quoll über, er wurde von einer groben Faust geschüttelt und würgte hohl.
    Blindlings stolperte er durch die Gewölbe. Über ihm, hinter ihm und vor ihm lag drohend die Dunkelheit.
    Plötzlich traf ihn ein greller Lichtstrahl.
    ***
    Frank Connors wußte, daß er schnell handeln mußte oder er war verloren.
    Er verkrallte seine linke Hand in den Nacken des Tiers, stemmte ihn hoch und schlug mit der rechten Faust zu.
    Mit einem unwilligen Knurren riß und zerrte das Biest, um aus dem Griff seiner linken Hand zu kommen. Frank mußte jedem Druck und Ruck seines kämpfenden, muskelbepackten Leibes folgen. Unaufhörlich brannte ihm der Gedanke im Schädel: Du darfst nicht loslassen.
    Frank spürte, daß seine Kräfte langsam erlahmten. Lange konnte er das hechelnde, nach seinem Gesicht schnappende, furchtbare Gebiß nicht mehr zurückhalten. Vielleicht standen seine Chancen besser, wenn er hochkam.
    Frank stützte sich mit seiner freien Hand auf den Boden und versuchte verzweifelt sich aufzurichten. Dabei erfühlte er einen kleinen, länglichen Gegenstand auf dem Boden der Höhle.
    Der Silbermond, schoß es Frank durch den Kopf.
    Das Ding mußte ihm
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