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082 - Die Geisterkadetten

082 - Die Geisterkadetten

Titel: 082 - Die Geisterkadetten
Autoren: Bruce Coffin
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seine Füße knickten hinweg. Frank Connors schien lange Zeit zu fallen.
    Noch ehe sein schützend ausgestreckter Arm den Boden berührte, wurde er von sehnigen bleichen Händen gepackt und hochgerissen.
    Dicht vor seinen Augen blitzte Claude Perichards Raubtiergebiß.
    Frank schützte unbewußt seine Kehle mit seiner freien linken Hand, während seine rechte immer noch den Speer umklammerte. Im selben Augenblick fanden seine Füße wieder festen Halt.
    Plötzlich schienen Todesangst und Wut seine Kräfte zu verdreifachen. Er faßte seine Waffe kürzer und trieb sie dem Blutsauger hart und fest in das Fleisch seines Oberschenkels. Der Stahl glitt am Knochen ab und blieb dort hängen.
    Gleichzeitig trieb Frank Connors seinem Gegner das Knie in die Magengrube. Er klappte zusammen. Frank bekam ihn an den Hüften zu fassen. Er hob ihn hoch und schleuderte ihn in die Gruppe der ihn umringenden geisterhaften Gestalten.
    Frank nutzte die entstandene Verwirrung aus. Er schnellte mit einem mächtigen Satz vorwärts, entriß einem Kerl seine Fackel und jagte zur Kellertür. Der Reporter war klug genug, die Tür bis auf einen Spalt zu schließen, bevor er die Fackel in den Raum zurückwarf.
    Im Nu trug die furchtbare Saat ihre Früchte. Mit einem dumpfen Knall schoß eine mächtige Feuerbahn auf. Flammen zerflatterten aufwärts und seitwärts, der ganze Raum war ein einziges Feuermeer.
    Das Ganze war so schnell gegangen, daß die Blutsauger es wohl gar nicht so recht mitbekommen hatten. Einige von ihnen hätten sich möglicherweise noch durch die offenstehende Geheimtür in den Gewölben retten können. Aber sie rannten nur in wahnsinniger Angst schreiend durcheinander, bis sie lodernd und sterbend zusammenbrachen.
    Frank Connors, der hinter der Tür lauerte, um einen eventuell auftauchenden Vampir zurückzustoßen, hörte die Schreie, die er nie mehr in seinem Leben vergessen konnte. Endlich erstarb das entsetzliche Geschrei. Nur das Feuer brannte noch prasselnd und brüllend.
    »Vorbei«, murmelte Frank rauh. Schweiß rann ihm über das Gesicht, seine Augen tränten und beißender Rauch nahm ihm den Atem.
    Mit einem Male wurde es ihm bewußt, daß die ganze Treppe über ihm brannte. Schon leckten Feuerzungen über den Boden. Mit bösartigem Übermut sprangen die Flammen- von Stufe zu Stufe.
    Taumelnd kämpfte Frank Connors sich durch Feuer und beißenden Rauch abwärts. Glühende Funken spritzten ihm ins Gesicht. Er vermochte nichts mehr zu fühlen. Mühsam überwand er die letzte Stufe.
    Hitze und Rauch breiteten sich auch hier aus. Das Feuer hatte das Erdgeschoß erfaßt. Es« verrichtete seine Arbeit jetzt sozusagen sachlich und mit brüllender Geschäftigkeit. In dem grellen Licht der Flammen sah Frank noch, daß er in der Schankstube stand, dann brach er zusammen. Sein letzter Gedanke war, jetzt wirst du bei lebendigem Leib verbrennen.
    ***
    Aus einem Instinkt heraus hatte Inspektor Casteret den toten Jules Fresnac erst einmal in seinem Bett liegenlassen. Er hatte Sergeant Dillan an den Pfad der zum Chateau hinaufführte postiert, nachdem er ihm ein paar Worte ins Ohr geflüstert hatte.
    Neben Inspektor Casteret stand eine schlanke, junge Frau in einem graugrünen Kleid, Barbara Morell. Sie hielt die Hände vor die Brust gepreßt.
    Der Inspektor hatte gerade berichtet was geschehen war, und die Sorge um Frank wollte ihr das Herz abdrücken.
    »Chef«, brüllte plötzlich von der Straße die Stimme Sergeant Dillans. »Da oben kommt ein Mann vom Gasthof herunter.«
    Das ist Frank Connors, schoß es gleichzeitig durch die Köpfe des Inspektors und Barbara Morells. Hastig kletterten sie die Böschung hinauf.
    Der Mann, der vom Gasthof Chateau heruntergekommen war, stand inzwischen von Menschen umringt mitten auf der Straße.
    Dillan bahnte einen Weg für den Inspektor und Barbara.
    Die verschmutzte und zerschundene Gestalt war nicht Frank Connors sondern – Pierre Fresnac. Als er Barbara sah, zupfte er sie am Ellbogen und schnatterte aufgeregt. Dabei tanzte er von einem Bein auf das andere wie ein Kind, das .sich nicht mehr zu helfen weiß, weil ihm in der nächsten Minute etwas Menschliches zu passieren droht.
    Inspektor Casteret hatte lediglich den Namen Frank Connors verstanden. Er packte Pierre mit beiden Händen an den Schultern und schüttelte ihn so brutal, daß sein Kopf hin und her flog.
    »Reden Sie deutlich, Mann. Was ist mit Monsieur Connors?« brüllte er.
    »Er, er ist dort oben«, preßte Pierre jetzt
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