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0819 - Die letzten Sauroiden

0819 - Die letzten Sauroiden

Titel: 0819 - Die letzten Sauroiden
Autoren: W.K. Giesa
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ohne auf die Frage einzugehen. »Wenn sie sich gegenseitig umbringen…«
    »Wie willst du das tun?«
    »Wie willst du Zarrkoss töten?«, fragte der Kurzhaarige zurück; Sein kurzes Haar war so etwas wie sein Markenzeichnen, denn alle anderen Skaltoon trugen ihr Haar lang, bis auf die Schultern oder noch länger.
    Ylisha zog das Schwert aus der Rückenscheide und ließ es einige Male durch die Luft pfeifen, als kämpfe sie gegen Schatten.
    »Ich werde ihm den Kopf abschlagen«, sagte sie.
    Der Skalter schloss sekundenlang die Augen und öffnete sie dann wieder. »Er wird es wissen, noch ehe du zur Klinge greifst.«
    »Eben nicht«, triumphierte sie. »Denn ich kann meine Gedanken vor ihm verbergen.«
    »Wie ist das möglich?«, staunte er. »Hast du die alte Kraft zurückerlangt, die sie uns genommen haben?«
    »Das werde ich niemandem sagen.«
    Sie wusste, dass sie von nun an sehr vorsichtig sein musste.
    ***
    Zarrkoss blieb unter der offenen Schleuse des Jagdbootes stehen und sah nach oben. Die große Luke war in voller Breite geöffnet, als sollten erhebliche Mengen an Fracht ein- oder ausgeladen werden.
    Aber das Antischwerkraftfeld fehlte. Es zog ihn nicht in die Höhe und in den gewaltigen Ring hinein, der Hunderten von Sauroiden Platz bot - oder Hunderten von Ewigen, für die dieses Raumschiff einst konstruiert worden war.
    Zusammengebaut von versklavten Sauroiden auf der Mondbasis von Gaia.
    Zarrkoss überlegte, wie er in das Jagdboot eindringen konnte. Irgendwann gab er es auf. Er war sich nicht mehr sicher, ob es wirklich das war, was er tun wollte. Er wandte sich ab und entfernte sich im Laufschritt von der Öffnung in dem riesigen aufrecht stehenden Ring. Irgendwie flößte ihm diese Konstruktion Unbehagen ein. Sie schien gefährlich zu sein. Es war besser, sich von ihr fernzuhalten.
    Vielleicht gab es eine Möglichkeit, sie zu zerstören.
    Aber wie? Er war nicht sicher, ob die Macht in ihm stark genug dafür war. Vielleicht würde er noch das Leben weiterer Sklaven trinken müssen, um genügend Zauberkraft freisetzen zu können.
    Das war sein neues Ziel.
    Dass ihn wieder ein Devolutionsschub erfasst hatte, begriff der Sauroide nicht.
    ***
    Im Château Montagne war beim Frühstück von der Katze nichts zu sehen. Nicht, dass Zamorra darüber erleichtert gewesen wäre. Irgendwie gefiel ihm die Sache nicht.
    Zumal er abermals schlecht geträumt hatte.
    Bei Träumen dieser Art war sonst immer die Katze in der Nähe gewesen. Dass sie sich jetzt nicht zeigte, beunruhigte ihn. Er glaubte nicht, dass es nur daran lag, dass Nicole das Tier gestern ziemlich unfreundlich behandelt hatte.
    Nun, er war ja selbst auch ziemlich rigoros gewesen…
    »Ich nehme an, du wirst versuchen, das nächste Siegel zu öffnen?«, sagte Nicole ablehnend.
    »Das vierte mittlerweile, ja«, bestätigte er.
    »Du solltest die Finger von diesem Buch und den Siegeln lassen«, warnte Nicole. »Etwas stimmt da nicht. Plötzlich scheinen alle Rätsel dieser Welt gelöst werden zu können, wenn man die Siegel öffnet…«
    »Das habe ich nie behauptet!«, widersprach er. »Und ich weiß verdammt gut, dass es ein böses Buch ist. Aber ich weiß auch, dass ich dabei lerne, das Amulett besser zu benutzen, dass ich neue Kombinationen der Hieroglyphen kennen lerne, die neue Funktionen ausführen -oder die alte, längst vergessene Funktionen wieder wecken.«
    »Wenn du mal keine Ausrede findest«, murmelte Nicole indigniert. »Drei Siegel hast du bisher geöffnet, und drei Mal sind wir in Teufels Küche geraten dadurch. Ich denke nicht, dass es bei weiteren Experimenten harmloser wird; eher umgekehrt! Es wird doch wohl noch eine andere Möglichkeit geben, herauszufinden, was hinter deinen Träumen steckt.«
    »Aber mit Hilfe eines Siegels…«
    »Ich sag’s dir noch einmal«, unterbrach Nicole ihn. »Lass die Finger davon. Du bist ja von diesem Buch regelrecht besessen.«
    »Jetzt übertreibst du aber!«, fuhr er auf. »Muss ich mir das anhören?«
    »Musst du. Zumal du jetzt auch noch streitsüchtig wirst. Früher haben wir in Ruhe über Probleme reden können.«
    »Das waren ja auch Probleme. Aber hier sehe ich keins!«
    Nicole verdrehte die Augen. »Sinnlos«, murmelte sie. »Du machst ja doch, was du willst. Aber beschwer dich hinterher nicht, wenn dich ein Dämon umgebracht oder ein sich schließendes Weltentor zweigeteilt hat.« Sie trank ihren Kaffee aus, erhob sich und verließ den Frühstücksraum.
    Zamorra blieb nachdenklich
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