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0817 - Gefahr aus dem Drachenland

0817 - Gefahr aus dem Drachenland

Titel: 0817 - Gefahr aus dem Drachenland
Autoren: Achim Mehnert
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sagte er. »Fooly, kannst du allein laufen?«
    »Ich denke schon…«
    Der Dämonenjäger betrachtete Juanita. Was sollte er mit ihr machen? Er konnte sie doch schlecht einfach mitnehmen.
    »Mach dir keine Sorgen um mich«, sagte sie mit einem bedauernden Gesichtsausdruck, als hätte sie seine Gedanken erraten. »Ich habe euch angelogen. Ich habe noch eine ältere Schwester im Dorf, zu der ich gehen kann.«
    Zamorra drohte scherzhaft mit erhobenem Zeigefinger. Dennoch - zumindest diese Sorge war er los.
    In der Zwischenzeit waren die letzten brennenden Bäume erloschen. Es gab auch keine anderen mehr, die von Gardirs Drachenmagie zum Leben erweckt worden waren, wie Fooly bedauernd feststellte.
    Er und Zamorra brachten das Mädchen bis zu der Lichtung im Wald, von wo aus sie allein in ihr Dorf zurückkehrte. Nun drohte ihr unterwegs keine Gefahr mehr.
    Ein paar Minuten später traten Zamorra und Fooly zwischen die Regenbogenblumen…
    ***
    Der Drache, der Nicole gerettet hatte, ging auf keine ihrer telepathischen Fragen ein. Seltsamerweise und obwohl sie ihn überhaupt nicht kannte, fühlte sie sich vollkommen sicher. Ohnehin wähnte sie sich nicht mehr in Gefahr, da Olang keine Macht mehr über sie hatte.
    Ihre Gedanken jagten sich, denn zwei Probleme waren damit immer noch nicht gelöst. Sie sah weder einen Weg für eine Rückkehr zur Erde, noch eine Möglichkeit, Zamorra zu benachrichtigen. Der wahnsinnige Olang hingegen konnte bestimmt zurück. Oder trug er nicht ausreichend Wissen von Gardir in sich, um das Weltentor erneut zu errichten? Doch selbst wenn er das Weltentor nicht wieder aufbauen konnte, war die Menschheit vor ihm nicht sicher, denn offenbar waren die hiesigen Drachen fest entschlossen, ihn zurück in seine Verbannung zu schicken.
    Willst du mir nicht endlich verraten, wohin du mich bringst? Ich gehöre nicht hierher!
    Das weiß ich, Menschin. Bald wird entschieden werden, was mit dir geschieht!
    Menschin? Der Ausdruck des Drachen klang höchst ungewöhnlich. Nicole war sicher, dass er in keinem irdischen Wörterbuch zu finden war. Vielleicht machten die Drachen diesen feinen Unterschied, weil die Menschen zweigeschlechtlich waren, sie selbst aber nicht.
    Wer entscheidet darüber?, wollte sie wissen.
    Die Auskunftsfreudigkeit des Drachen schien erschöpft, denn nun hüllte er sich wieder in Schweigen. Er brach es auch während der nächsten Stunde nicht, bis er mit seiner menschlichen Last das Gebirge erreichte.
    Es war noch viel gewaltiger, als es Nicole anfangs vorgekommen war. Kilometerhoch ragten steile Felswände in den Himmel, die ein Traum für jeden Bergsteiger und Freeclimber gewesen wären. Monströse Zinnen und grazile Felsnadeln wechselten sich zwischen zerklüfteten Graten ab Dazwischen gähnten Abgründe und Schluchten. An manchen Stellen entdeckte Nicole glasklare Bergseen, an vielen anderen selbst in dieser Höhe beheimatete Bäume, wo es auf der Erde längst nur noch Flechten und vereinzelte Krüppelgewächse gegeben hätte.
    Der Drache tauchte in einen tiefen, engen Schlund ein, auf dessen natürlichen Serpentinen sich herabgestürztes Geröll abgelagert hatte. Nicole drehte den Kopf, als sie eine leise Melodie vernahm. Sie kam aus allen Richtungen zugleich. Sie brauchte ein paar Sekunden, bis sie begriff, dass es nur der Wind war.
    Ungewöhnlich, dachte sie, beinahe unmöglich…
    Bei uns geschieht vieles, das ihr Menschen als unmöglich bezeichnen würdet.
    Dass du wieder mit mir sprichst, würde ich fast dazu zählen,
    Nicole wurde aus dem Drachen nicht schlau. Seine telepathischen Botschaften an sie waren ausdruckslos Sie verrieten nichts von seinen Gefühlen ihr gegenüber. Vielleicht war sie zu vertrauensselig. Er hatte sie zwar gerettet, doch das war keine Garantie, dass er nicht einen düsteren Plan verfolgte. Dummerweise hatte sie nicht einmal mehr ihren E-Blaster, um sich verteidigen zu können, falls es nötig wurde.
    Übergangslos erweiterte sich die Kluft zu einem Kessel, der bestimmt einen halben Kilometer durchmaß. Ringsum waren Öffnungen in den wie perforiert erscheinenden Wänden zu erkennen. Sie erinnerten an Türdurchlässe und Fenster. Dass der Eindruck zutraf, erkannte Nicole, als aus einem der rechteckigen Löcher zwei Drachen flatterten und in einen schmalen Kanal auf der gegenüberliegenden Seite des Talkessels flogen.
    Ihre Aufmerksamkeit wurde von etwas anderem in Anspruch genommen. Inmitten des Kessels dominierte ein Tafelberg, der bis auf halbe Höhe
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