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0815 - Die Schlangenschwester

0815 - Die Schlangenschwester

Titel: 0815 - Die Schlangenschwester
Autoren: Christian Montillon
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erwiderte. Wahrscheinlich kümmerte sie sich darum, dass Zamorra nicht mehr gestört werden würde.
    Erneut die Stimme: Endlich…
    Dann stöhnte der Meister des Übersinnlichen auf, als die Hoffnung, die Erfüllung, die Scham, das Entsetzen, das Licht und die Dunkelheit wichen und den inneren Blick freigaben auf das, was dahinter lag…
    Zamorras Herzschlag verlangsamte sich.
    Leere.
    Unendliche Einsamkeit und Verlorenheit.
    Ein Herzschlag…
    Nichts - ewiges Nichts.
    Kälte, die das Leben verbrannte.
    Ein Herzschlag…
    Zamorra schrie und wankte unter den auf ihn einströmenden Emotionen. Seine Hände begannen unkontrolliert zu zittern, und er glaubte zu sterben. Das Nichts fraß seine Seele.
    Ein Herzschlag…
    Tränen rannen seine Wangen herab, und etwas schlug an seinen Kopf, er wälzte sich auf dem Boden und konnte nicht einmal mehr stöhnen. Der Kehlkopf war zu einem bedeutungslosen Etwas zusammengeschrumpft. Er war allein… niemand mehr… was immer ihn umgab, es war vorbei, vorbei…
    Ein Herz… schlag…
    Kälte - Weltraum - Vakuum.
    Ende ohne Anfang - endlos.
    Sein Kopf, sein Kopf, sein Kopf…
    Ein… Herz…sch…lag…
    Zamorra verlor sich im Nichts, schwebte weg, versank.
    »…morra!«, hörte er eine panische Stimme, und ein scharfer Schmerz riss ihn zurück. Seine Wange brannte. Er öffnete den Mund und atmete ein, wieder und wieder, und seine Lunge explodierte. Keuchend riss er Luft in sich hinein und spuckte Blut. Der Puls hämmerte in seinen Adern, als der Überlebensreflex Adrenalin ausschütten ließ. Ein Schüttelfrost durchlief seinen Körper, und er konnte seine Augen nur mühsam öffnen.
    Die panische Stimme gehörte Nicole Duval, und ihr Gesicht war bleich, doch sie weinte Freudentränen, als sie sah, dass ihr Geliebter zurück ins Leben getreten war.
    »Du…«, stieß sie aus, doch die weiteren Worte verloren sich in ihrer zusammengeschnürten Kehle.
    »Was ist geschehen?«, presste er hervor, während seine Glieder weiterhin bebten und seine Seele nur langsam wieder fähig wurde, zu fühlen und zu empfinden, anstatt zu sterben.
    »Du - du bist zusammengebrochen und hast dich auf dem Boden gewunden… deinen Kopf wieder und wieder aufgeschlagen.« Mit zitternden Fingern tastete sie über die Platzwunde auf seinem Hinterkopf.
    »Es war schrecklich«, sagte der Parapsychologe, und er wusste, dass er die Stimme kannte, die zu ihm gesprochen hatte, ehe er beinahe gestorben war. Doch er vermochte nicht zu sagen, wer es gewesen war. Es war lange her, lange…
    »Wohin… führt der Riss?«, fragte er Andrew.
    »Ich wusste nicht, was geschehen würde«, versicherte dieser. »Ich glaubte, du müsstest unbeeinflusst hierher kommen, um selbst zu erkennen…«
    »Was war das?«, fragte Zamorra kalt, denn er wollte keine Entschuldigungen hören. Er stützte sich ab, um sich aufzusetzen.
    Doch Andrew konnte nicht mehr antworten.
    Ein Monster stürmte unvermittelt auf sie zu!
    ***
    Sandrine zitterte vor Entsetzen, denn das, was Zamorra beinahe getötet hätte, war auch zu ihr vorgedrungen. Wieso, wusste sie nicht, denn die anderen blieben ungerührt, konnten also unmöglich etwas von dem entsetzlichen Grauen empfunden haben.
    Wieso gerade sie? Weil sie eine engere Verbindung zu Samila hatte als Nicole und die anderen? Weil sie selbst ein Teil dieser Dimension gewesen war, eine Hüterschlange?
    Doch auch wenn sie bis in ihr Innerstes getroffen war, konnte es sie nicht mit der gleichen Härte erwischen wie Zamorra. Die Worte des Fremden allerdings waren ganz klar zu ihr durchgedrungen. Zamorra, mein Feind…
    Und jetzt, als auch Sandrine wieder in die Realität zurückkehrte, traf sie das Grauen mit entsetzlicher Wucht. Der Hexer, der Dämon, der sie nach Samila gesandt hatte - er war hier!
    Er stürmte mit aufgerissenem Wolfsmaul auf sie zu!
    »Dort!«, schrie Sandrine panisch.
    Nicole und Andrew wirbelten sofort herum. Diana benötigte etwas länger. Zamorra stand noch zu sehr im Bann der Ereignisse, um überhaupt reagieren zu können.
    Tückische Augen funkelten die Gefährten an, eine weit aufgerissene Wolfsschnauze zeigte mörderische Reißzähne. Muskulöse, stämmige Beine bewegten sich rasend schnell, trugen den massigen Körper des Dämons heran.
    Diana schrie. Sie stand dem Monster am nächsten.
    Nicole riss ihren E-Blaster hervor. Damit konnte sie rascher reagieren als mit dem Dhyarra.
    Der Dämon hob seine Pranke.
    Nicole schoss.
    Krallen zerfetzten Dianas rechten Arm.
    Der blaue
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