Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0815 - Die Schlangenschwester

0815 - Die Schlangenschwester

Titel: 0815 - Die Schlangenschwester
Autoren: Christian Montillon
Vom Netzwerk:
zurückgebracht.«
    Zamorra schwindelte bei dem Gedanken. »Wie viele der Schwestern existieren noch?«
    »Sie waren zu zehnt, und es war ihr Fehler, euch nicht sofort zu töten, sondern das Ritual gemeinsam durchführen zu wollen. Deshalb hielten sie euch gefangen. Nim gibt es noch sechs von ihnen.«
    »Wie viele Leichen hier wohl hegen?« Zamorra blickte die entsetzlich lange Reihe entlang. Die Höhle zog sich weiter, als der Blick ihr folgen konnte. »Es müssen Dutzende sein.«
    »Fast tausend«, sagte Sandrine leise. »Eine Armee von ihnen.« Sie streckte Zamorra eine geöffnete Hand entgegen. »Gib mir deine Schusswaffe«, forderte sie.
    »Du willst…?«
    »Ich werde ihnen den Kopf zerschießen, auf dass sie sich nie wieder erheben können.«
    »Es sind zu viele.«
    »Die Energie der E-Blaster wird sie in Brand stecken«, vermutete Nicole. »Sie sind trocken wie Pulver. Wenn wir Glück haben, greift das Feuer über und räuchert die ganze Höllenbrut aus.«
    »Ich denke, die Ehre des ersten Schusses gebührt dir«, sagte Zamorra hart und reichte Sandrine den Blaster.
    ***
    Der Plan funktionierte, und wenig später breitete sich das Feuer in der Höhle in rasender Geschwindigkeit aus. Leiche um Leiche ging in Flammen auf. Beißender schwarzer Qualm raubte den fünf Gefährten den Atem.
    »Raus hier!«, rief Andrew. »Das Feuer erledigt den Rest. Wir haben uns jetzt um die noch lebenden sechs Schwestern zu kümmern!«
    Gemeinsam eilten sie zum Ausgang der Höhle.
    Dort erwartete sie eine böse Überraschung.
    Nicole hörte das Zischen zuerst. Gleichzeitig ertönten Schreie voller Wut und tief empfundenem Hass. Die Schlangenschwestern standen vor dem Ausgang.
    »Ihr habt unsere Schwestern vernichtet«, geiferten sie, und ihre schönen Gesichter waren zu Fratzen verzerrt. »Dafür werdet ihr brennen!«
    »Kommt rein und kämpft!«, schrie Zamorra ihnen entgegen und löste den Blaster von der Magnetplatte an seinem Gürtel.
    »Ihr werdet keine von uns mehr töten!«, brüllten sie hasserfüllt.
    Gleichzeitig mit diesen Worten drang ein dumpfes Donnern durch die Höhle, dann brach der Eingang in sich zusammen. Staub wölkte, Felsen stürzten krachend in die Tiefe, die Dämonen kreischten triumphierend, und es wurde dunkel.
    Von hinten fraß sich das Feuer auf die Eingeschlossenen zu.
    ***
    Zur gleichen Zeit, auf der Erde
    Abasc riss dem Menschen ohne Vergnügen die Kehle auf, und das jämmerliche Schreien endete schließlich in einem tiefen Gurgeln.
    Der Dämon hatte keine Freude mehr an der Jagd. Es befriedigte ihn nicht mehr, Opfer zu reißen, und das Blut hatte die berauschende Wirkung auf seine Sinne verloren.
    Achtlos ließ er die Leiche auf den Boden des dreckigen Hinterhofs fallen und entfernte sich vom Ort seiner Untat. Ihn interessierte nicht einmal, dass hinter einem großen Müllcontainer zwei weitere Menschen zitterten und bereits mit ihrem Leben abgeschlossen hatten.
    Abasc beschäftigte etwas völlig anderes.
    Das Ultimatum, das Lucifuge Rofocale, der Ministerpräsident der Hölle, ihm gestellt hatte, lief ab. Drei Tage waren seit ihrem Treffen vergangen.
    Drei Tage!
    Und diese erbärmliche Sandrine hatte sich nicht zurückgemeldet. Sie hatte mehr als genug Zeit gehabt, diesen verfluchten Dimensionsriss zu schließen. Doch sie hatte versagt!
    Schon kürz nachdem Sandrine den Weg nach Samila angetreten hatte, war der mentale Kontakt zu ihr abgebrochen. Abasc hatte gehofft, stets mit ihr verbunden zu bleiben, um sich über den Fortschritt ihrer Bemühungen informieren zu können.
    Nichts! Vielleicht war diese erbärmliche Kreatur längst tot, irgendwelchen Gefahren in der fremden Dimension zum Opfer gefallen.
    Abasc wusste, dass ihm keine Wahl blieb. Er musste selbst nach Samila gehen, je eher, desto besser. Lucifuge Rofocale erwartete eine Erfolgsmeldung, und wenn sich Abasc sofort auf den Weg machte, konnte er möglicherweise Sandrine ausfindig machen und sie zwingen, den Riss zu schließen.
    Andernfalls würde er selbst tun müssen, was der Ministerpräsident ihm befohlen hatte.
    Und das bedeutete nichts anderes als seinen Tod. Denn um den Riss zu schließen, musste eine Kreatur der Finsternis ihre schwarze Lebensenergie in dem Riss verströmen.
    Abasc bereitete sich vor und begann mit dem Ritual, das den Weg nach Samila öffnen würde…
    ***
    Samila
    Sie waren in der Höhle gefangen, und sie würden in wenigen Momenten in dem Feuer verbrennen, das sie selbst entfacht hatten.
    Es war stockfinster,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher