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0811 - Dämonensplitter

0811 - Dämonensplitter

Titel: 0811 - Dämonensplitter
Autoren: Volker Krämer
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Bastia gefahren. Das Zwischenspiel mit dem Vampir, der sie wohl erahnt, aber nicht hatte entdecken können, saß beiden Frauen in den Gliedern. Sie wollten nur noch eines: Bastia erreichen, damit Khira endlich in die Obhut eines Krankenhauses kam.
    Die verbliebenen beiden Pillen hatte Khira vor einer guten Stunde genommen. Zu stark waren die Schmerzen in ihrem Kopf gewesen. Es war ihr gleich, wenn damit die allerletzte Reserve aufgebraucht war. Es gab jetzt nur noch hopp oder topp - entweder würde sie rechtzeitig in eine Klinik kommen, oder es war alles aus.
    Sekundenlang tauchte in ihrem Bewusstsein die Frage auf, welche Sicherheit sie eigentlich von einem Krankenhaus erwartete? Wenn dieser Maitre sie wieder in seine Gewalt bringen wollte, dann würde er kaum vor weißen Kitteln und Verbotsschildern Halt machen. Doch diese Frage schob sie schnell wieder von sich. Alles würde sich zeigen, sie konnte nur den ersten vor dem zweiten Schritt machen. Und Schritt eins war nun einmal die Hoffnung, dass man sie von diesen Schmerzen befreien konnte.
    Der Benz blieb stehen.
    »Verdammt, der Tank ist noch zu einem Viertel gefüllt. Ich verstehe das nicht…« Mirjad drehte vergeblich immer und immer wieder den Schlüssel im Zündschloss. Nichts geschah. Absolut keine Reaktion.
    »Ich werde mal unter die Motorhaube schauen und… Khira?« Mirjad sah, dass die Kleinwüchsige in die Dunkelheit starrte. Ganz so, als könne sie dort etwas deutlich erkennen, etwas, das ihr den Atem raubte. Dicke Schweißperlen standen auf der Stirn der jungen Frau; ihr ganzer Körper schien erstarrt zu sein. Dann plötzlich nickte sie, als hätte ihr jemand eine Frage gestellt. Die Worte kamen stockend aus ihrem Mund, und Mirjad musste sich große Mühe geben, sie zu verstehen.
    »Ja… ist gut… ich komme zu dir…«
    Mirjad sah durch die Windschutzscheibe. Da war doch niemand. Hatten die Schmerzen Khira nun den Verstand geraubt? Blitzschnell griff Mirjad über Khira hinweg, als die bereits die Hand am Türgriff hatte. Sie wollte aus dem Wagen steigen, doch Mirjad würde das nicht zulassen.
    »Du bleibst sitzen! Bist du jetzt durchgedreht? Khira? Komm zu dir!«
    »Siehst du ihn denn nicht?« Khira sah ihre Freundin verblüfft an. »Aber du musst ihn doch sehen. Schau nur genau hin. Er hat mich so lange gesucht. Wir gehören zusammen, weißt du?«
    Mirjad starrte erneut in die Nacht.
    Bildete sie es sich jetzt nur ein? Gaukelten ihre Augen ihr nur vor, was Khira ihr einreden wollte? Oder sah sie diesen Schemen tatsächlich? Konnte es das denn geben? Etwas, das dunkler als die Nacht war? Ein Schwarz, das sich vom Schwarz der Finsternis abhob ? Es musste einfach ein Irrbild sein, entsprungen aus ihren überreizten Nerven.
    »Blödsinn. Da ist niemand. Und du bleibst im Wagen. Ich werde…« Sie kam nicht weiter, denn zweierlei Eindrücke trafen Mirjad im selben Augenblick. Das Messer, zusammengeklappt zwar, doch… Wie kam es in Khiras Hand? Und warum schlug die Kleinwüchsige es ihr nun mit unglaublicher Wucht auf den Kopf?
    Halb ohnmächtig sackte das Mädchen vornüber. Unfähig, sich auch nur zu rühren, registrierte sie noch, wie Khira das Fahrzeug verließ.
    Was dort auch auf sie warten mochte, Mirjad war gewiss, das es Khira töten wollte.
    Wie sehr es sich irrte, sollte dem Mädchen schon bald klar werden.
    ***
    Dalius Laertes zuckte heftig zusammen.
    Er saß im Fond des Geländewagens und versuchte Zamorra eine ungefähre Richtung vorzugeben.
    Nicole fühlte sich in ihrer Untätigkeit ziemlich überflüssig. »Schnitzeljagd ohne Schnitzel…« Das war das letzte, was Zamorra in der vergangenen Stunde von ihr gehört hatte. Sie verhielt sich ungewöhnlich schweigsam. Doch der Parapsychologe kannte den Grund. Es erging seiner Gefährtin nicht anders als ihm selbst. Es war nicht die Tatsache, dass sie einen Vampir als Scout hatten, es war einfach die seltsame Atmosphäre, die über der Insel lag.
    Es war eine Mischung aus unangenehmen Erinnerungen an ihren ersten Besuch hier, sowie der Tatsache, dass sie einem Phantom nachhetzten, von dem sie im Grunde nichts wussten.
    »Ganz nahe… Sie sind so nahe…«
    »Sie?« Nicole drehte sich zu dem hageren-Vampir um. »Wieso sie ? Und vor allem - wo?«
    Laertes’ Blick klärte sich. »Schnell, fahr weiter geradeaus. Achte auf die nächste Möglichkeit, nach rechts einzubiegen. Schnell! Der Graue hat gefunden, was er so verzweifelt gesucht hat. Er hat Khira!« Die letzten Worte hatte Dalius beinahe
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