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0810 - Der Geist des Hexers

0810 - Der Geist des Hexers

Titel: 0810 - Der Geist des Hexers
Autoren: Jason Dark
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gesorgt.
    »Ist was?«
    »Du bist ein Sadist, das sagte ich schon.«
    »Keine Panik. Bisher hast du dich gut gehalten. Denke einfach an was Schönes.«
    Da musste Crane lachen. »In dieser Umgebung und Welt an was Schönes denken?«
    »Ja, warum nicht?«
    »Das ist…«
    »Ich weiß, du bist ein Bulle. Die müssen so denken. Dir fehlt eben die Perspektive.«
    »Ja, ja, ich weiß und… ooohhh …«, er wollte sich aufbäumen, aber die harte Hand des Paters drückte ihn wieder zurück. »Keine Tänzchen jetzt, das kannst du später machen. Übrigens hast du es hinter dir, mein Junge.«
    »Wie schön.«
    »Ich muss dich noch verbinden. Danach kannst du in die Sahara gehen und dort Bäume ausreißen.«
    »Klar, da sind auch so viele.«
    »Du sagst es.«
    Mario kehrte zurück. Er hatte gelernt, sich lautlos zu bewegen.
    Auch jetzt bemerkten sie ihn erst, als er vor ihnen stand. Außerhalb des Scheins lehnte er sich gegen den Geländewagen des Paters.
    »Was entdeckt?«, frage Domingo. Er prüfte mit sicherem Blick die Länge und Breite eines Mullstreifens.
    »Nein.«
    »Also sind wir allein.«
    »Das kann man nie wissen, auch die anderen sind raffiniert. Aber ich habe etwas gehört.«
    »Ach ja? Was denn?«
    »Einen Wagen, denke ich. Zumindest das Geräusch des Motors. War gar nicht mal so weit entfernt.«
    »Wie meinst du das?«
    »Nun ja, in der Nähe. Ungefähr bei den Sümpfen oder den Kanälen. Kann natürlich harmlos gewesen sein, aber das ist nicht sicher, denke ich mir. Soll ich nachschauen?«
    »Zu gefährlich, denke ich.«
    Crane war anderer Meinung. »Lass ihn gehen, Pater. Der Junge weiß schon, wie man sich bewegt.«
    »Oh, danke.«
    »Keine Ursache.«
    Mario verschwand wieder, was Domingo nicht gern sah, aber er traf auch keine Anstalten, ihn zurückzuholen. »Mario muss selbst wissen, was er tut. Der ist hier aufgewachsen und kennt die Tricks.«
    »Was ist mit meiner Wunde?«
    Domingo lachte. Er beugte sich vor. Sein Gesicht geriet in den Schein. Er sah aus, als hätte er Gelbsucht. »Wunde, Verletzung? Das war einmal.«
    »Du hast sie verbunden?«
    »Und verpflastert.«
    »Dafür könnte ich dich…«
    »Nicht, G-Man, lass es lieber.« Der Pater hob beide Hände. »Man gerät sonst zu leicht in einen falschen Verdacht, denke ich. Bleib erst mal liegen, dann sehen wir weiter.«
    »Nein, das will ich nicht.« Mit einerruckartigen Bewegung schwang sich der G-Man hoch. Aufrecht und mit durchgebogenem Rücken blieb er sitzen, den Mund verzogen, denn der Schmerz hatte sich nicht ignorieren lassen. Der G-Man tastete über die verbundene Wunde an seiner Hüfte und fühlte dort das Pflaster und unter dessen Haut den dicken Verbandsmull.
    Domingo war aufgestanden. Er hatte den Verbandskasten wieder zugeklappt und trug ihn zum Wagen. »Du solltest dich trotzdem in Acht nehmen, mein Junge.«
    »Klar, das mache ich.«
    Domingo hörte ein Klicken. Als er sich umdrehte, sah er den Revolver in der Hand des G-Man. Bob ließ die Trommel rotieren. Er schaute in die Kammern des Sechsschüssers und war zufrieden, dass in jeder eine Patrone steckte.
    Domingo schüttelte den Kopf. Es wirkte wie ein leichter Vorwurf.
    »Denkst du, dass du die Gegner damit stoppen kannst?«
    »Ich will es versuchen.«
    »Nein, mein Lieber.« Der Pater schüttelte den Kopf. »Wir kämpfen hier nicht gegen Dealer, sondern gegen das Böse. Ich will dir sagen, dass wir da andere Waffen einsetzen müssen.«
    »Welche denn?«
    »Abwarten.«
    »Sinclairs Kreuz?«
    »Zum Beispiel.«
    Wieder hatten sie den Jungen nicht gehört. Als Mario so plötzlich bei ihnen stand, schraken sie zusammen und schauten ihn aus zwei verschiedenen Richtungen an.
    Mario kam noch einen Schritt näher. Er nahm seine Schirmmütze vom Kopf und wischte über sein dünnes Kraushaar. »Ich denke, dass wir Ärger kriegen.«
    »Warum?«
    Mario schaute Crane an. »Ich habe zwar keine Männer gesehen, aber ich habe sie gehört.«
    Der G-Man stand auf. Er hatte nichts dagegen, sich von Domingo helfen zu lassen. »Kannst du das mal genauer sagen?«
    »Schlecht«, gab der Junge zu. »Ich habe sie nur gehört, verstehst du? Auch Stimmen, aber flüsternd. Ich weiß nicht mal, wie viele da angekommen sind, aber sie halten sich in Deckung.«
    »Glaubst du, dass sie uns suchen?«
    »Kann sein.«
    Domingo und der G-Man schauten sich an. »Was machen wir?«, fragte der Pater. »Sollen wir von hier verschwinden und versuchen, die anderen zu warnen?«
    Bob überlegte. »Hätte das Sinn?«,
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