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0808 - Chaos auf Lusamuntra

Titel: 0808 - Chaos auf Lusamuntra
Autoren: Unbekannt
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fest. „Wir werden zur kämpfenden Truppe."
    Er ging zu Rhodan, beugte sich ungeniert zu ihm herab und musterte den Kristall.
    „Das ist ein Geschenk der Kaiserin", fuhr er fort und blickte Rhodan forschend in die Augen. „Ist der Kristall nur schön, oder dient er auch der Kommunikation?"
    „Wenn Sie damit andeuten wollen, daß der Kristall eine Art Befehlsübermittler ist, dann muß ich Ihnen sagen, daß Sie sich gewaltig irren", erwiderte Rhodan schneidend scharf. Ovosoffsky merkte, daß er zu weit gegangen war. Er lachte verlegen.
    „Entschuldigen Sie, Sir", sagte er und verneigte sich übertrieben. „Wir Künstler sind ein bißchen verrückt, und wir sehen meist unsere Grenzen nicht. Ich wollte Sie nicht beleidigen „Dann sind wir uns ja einig."
    Das Funkgerät arn Handgelenk Rhodans blinkte. Er schaltete es ein und hob es zum Kopf, damit er den Lautstärkeregler nicht so weit aufdrehen mußte. Dann erhob er sich.
    „Es tut mir leid", sagte er zu Ovosoffsky. „Ich werde in der Zentrale gebraucht.
    Ich komme später wieder."
    „Ich bleibe noch", erklärte Fellmer Lloyd, als Rhodan ihn fragend anblickte.
    „Ich möchte noch etwas mit dem Künstler besprechen."
    Der Mutant wartete, bis Rhodan das Atelier verlassen hatte. Er wollte eine Frage stellen, doch Ovosoffsky kam ihm zuvor.
    „Sie müssen mir etwas verraten", rief er. „Sie als Telepath haben einen viel besseren Einblick als ich.
    Wird Rhodan von dem Kristall beeinflußt oder nicht?"
    „Diese Frage kann ich Ihnen nicht beantworten", erwiderte Lloyd verblüfft. Der Künstler hatte eine weitaus bessere Beobachtungsgabe, als er erwartet hatte.
    Fellmer Lloyd hatte sich diese Frage selbst schon gestellt. Er hatte seine parapsychischen Fähigkeiten eingesetzt, um eine Antwort darauf zu bekommen. Ohne Erfolg.
    Er fürchtete ebenso wie andere Freunde Rhodans, daß dieser von dem Kristall geleitet wurde, hatte jedoch keinerlei Beweise dafür. Deutlich aber war, daß Rhodan sich geändert hatte. Er war nicht mehr so wie vor der Begegnung mit der Kaiserin von Therm. Irgend etwas war anders geworden.
    Fellmer Lloyd wäre froh gewesen, wenn er gewußt hätte, was.
     
    2.
     
    Quasutan hatte die Sterne nie gesehen. Solange sie lebte, war eine dichte Wolkendecke über ihr gewesen. Dennoch wußte sie, wie die Welt über ihr beschaffen war. Sie hatte eine absolut klare Vorstellung von der Konstellation der Sterne. Sie wußte, daß Schannion, die Sonne Lusamuntras, gelb war.
    Für sie war selbstverständlich, daß es darüber hinaus unzählige weitere Sonnen der verschiedensten Art gab, von denen Impulse ausgingen. Diese Impulse waren es, die die Welt bestimmten.
    Quasutan glaubte, die Stimmen der Sonnen zu hören.
    Sie riefen ein Echo in ihr hervor, das ihren gesamten Organismus beeinflußte.
    Die Dorl saß auf einem Balken, der weit aus dem ersten Stockwerk ihres Hauses hervorragte.
    Mit tränenfeuchten Augen blickte sie auf die See hinaus. Ein glühend heißer Nordwind peitschte die Wellen gegen die Klippen und trieb den Gischt bis zu ihr hinauf. Erschauernd ließ sie sich übersprühen, da das Wasser sie angenehm abkühlte.
    Sie konnte den Horizont nicht erkennen, doch sie wußte, daß dort eine Insel war.
    Diese erschien ihr als Mittelpunkt der Welt, als einzig unverrückbarer Punkt von Lusamuntra. Dort war etwas, das fast so wichtig war wie jenes sich ständig verändernde Energiewerk, das über den Wolken war.
    „Spürst du es auch?" fragte Quasutan und zeigte auf das Meer hinaus. „Mir ist, als ob glühende Wolken von der Insel kämen, die uns alle einhüllen und uns befehlen, was wir zu tun haben."
    „Quatsch", sagte Kara, der fünf Meter unter ihr im Schlamm kauerte. „Du weißt nicht, was du redest.
    Typisches Schwangerschaftssyndrom."
    Sie schwieg verbittert. Die Art, wie er sich über sie lustig machte, verletzte sie tief. Alles wäre ganz anders gewesen, wenn Kuta noch am Leben gewesen wäre.
    Sie kroch auf dem Balken zurück ins Haus und schloß die Luke hinter sich. In der Dunkelheit krümmte sie sich zusammen. Und dann vergingen nur noch wenige Minuten, bis die beiden Eier da waren. Kara erschien schweigend neben ihr.
    Er nahm ein Ei auf und schob es sich in den Brustbeutel, um es dort auszubrüten.
    Nachdenklich rollte er das andere hin und her, bis Quasutan ihm die Hand zur Seite schlug.
    „Ich werde einen Mann dafür finden", erklärte sie trotzig.
    Er warf sich herum, rammte seinen Kopf gegen die Wand, so daß ein Ziegel herausbrach,
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