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0808 - Chaos auf Lusamuntra

Titel: 0808 - Chaos auf Lusamuntra
Autoren: Unbekannt
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um ein paar besonders sorgfältig geschliffene Mauersteine für das Fundament zu bekommen.
    „Faszinierend", sagte Gorlov Ovosoffsky. Er streckte seine Hände schwärmerisch aus und formte mit den Händen eine unsichtbare Kugel. „Darf ich den Kristall einmal anfassen?"
    Perry Rhodan wich unwillkürlich vor ihm zurück. Er schüttelte den Kopf.
    „Nein", erwiderte er schroff. „Sie dürfen nicht."
    „Schade", rief Ovosoffsky bedauernd. Er fuhr sich mit beiden Händen durch das volle Haar. „Können Sie sich nicht vorstellen, daß ich als Künstler angesichts einer solchen Schönheit geradezu betäubt bin vor Begeisterung?"
    Perry Rhodan blieb ernst. Er blickte Fellmer Lloyd flüchtig an.
    „Wie wäre es, wenn Sie sich auf Ihre eigentliche Arbeit konzentrieren würden?" fragte er.
    „Natürlich", entgegnete Ovosoffsky. Er nahm einen Stahlstift auf, tänzelte um Rhodan herum, kniete neben ihm nieder und nahm mit dem Stift Maß, indem er ihn vor den Augen hin und her bewegte. Dann erhob er sich wieder, legte den Stift zur Seite und nahm einen winzigen Desintegratorstrahler auf. Mit diesem bearbeitete er einen Block Ynkelonium. Mit unendlicher Sorgfalt schnitt er einige Formen heraus.
    Rhodan blieb ruhig. Er wußte, daß er Ovosoffsky Zeit lassen mußte, wenn das Werk gelingen sollte.
    Der Künstler hatte seine Eigenarten, und die mußte er akzeptieren.
    „Ich habe gehört, daß Sie sich entschlossen haben, die Jagd auf die Kleinen Majestäten zu eröffnen?"
    Ovosoffsky ließ den Desintegrator sinken. „Ist das wahr?"
    „Haben Sie Bedenken?" Nun konnte Rhodan ein Lächeln nicht mehr unterdrücken.
    „Bedenken? Aber ich bitte Sie!" Der Bildhauer schüttelte lachend den Kopf.
    „Selbst wenn ich sie hätte, würde ich sie Ihnen nicht eröffnen, weil ich mir dessen bewußt bin, daß Sie mir strategisch und taktisch wahrscheinlich überlegen sind."
    „Wahrscheinlich."
    „Oder meinen Sie nicht?" Ovosoffsky legte den Desintegrator zur Seite. „Sehen Sie, ich habe natürlich viel mehr Zeit als Sie, über dieses und jenes nachzudenken. Daher habe ich schon oft gedacht, ich sollte Ihnen ..."
    „Sie sollten Ihre Arbeit fortsetzen, Meister", bemerkte Fellmer Lloyd ruhig. Der Telepath erfaßte die Gedanken des Künstlers und versuchte, den sich anbahnenden Vortrag rechtzeitig abzufangen. Es gelang ihm. Ovosoffsky biß sich auf die Lippen und setzte seine Arbeit am Ynkeloniumblock fort. Bisher war kaum zu erkennen, was er daraus formen wollte.
    Nur der Hinterkopf Rhodans zeichnete sich in groben Umrissen ab.
    „Perry würde nie auf den Gedanken kommen, Ihnen Vorschläge für Ihre Arbeit zu machen", sagte der Mutant nach einer Weile.
    Ovosoffsky blickte auf. Seine Wangen röteten sich.
    „Sie Schnüffler", sagte er verächtlich. Er drehte sich um und machte Anstalten, den Raum zu verlassen.
    „Bitte", rief Perry Rhodan, als er die Tür erreicht hatte. „Fellmer wollte Sie nicht beleidigen."
    Ovosoffsky blieb stehen. „Bitte, entschuldigen Sie", fügte Fellmer Lloyd hinzu.
    Nun endlich drehte der Künstler sich um und kehrte zum Ynkelonium-Block zurück.
    Er blickte den Mutanten mit verengten Augen an. Seine Lippen bebten, und auf seinen hohlen Wangen zeichneten sich noch immer hektische Flecken ab.
    „Wenn es Sie interessiert, will ich Ihnen sagen, was wir vorhaben", bemerkte Rhodan versöhnlich. „Sie wissen, wie wir die Erde vorgefunden haben."
    „Das war auch für uns Solaner ein Schock", entgegnete Ovosoffsky.
    „Dann können Sie sich sicherlich vorstellen, wie es in mir aussieht", fuhr Rhodan fort, während der Bildhauer seine Arbeit wieder aufnahm.
    „Was die Kleine Majestät auf der Erde getan hat, das haben andere Kleine Majestäten auch auf anderen Welten angerichtet."
    Er preßte zornig die Lippen zusammen, bis ihm auffiel, daß der Künstler darauf wartete, daß sich sein Gesicht wieder entspannte.
    „Deshalb werden wir mit der Jagd auf die Kleinen Majestäten beginnen. Wir werden sie vernichten, wo wir sie antreffen."
    „Was versprechen Sie sich davon?" fragte Ovosoffsky. „CLERMAC wird neue Majestäten schicken."
    „Ich hoffe, daß wir CLERMAC dadurch provozieren. Ich hoffe, daß ich dadurch auf CLERMAC treffe und die Inkarnation besiegen kann", erwiderte Rhodan.
    Gorlov Ovosoffsky formte mit unglaublicher Geschwindigkeit die Kinnpartie Rhodans aus dem Ynkeloniumblock. Danach hielt er inne und blickte auf.
    „Dann werden wir also endgültig zu Verbündeten der Kaiserin von Therm", stellte er
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