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0804 - Das Teufelstor

0804 - Das Teufelstor

Titel: 0804 - Das Teufelstor
Autoren: W.K. Giesa und Volker Krämer
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brüllte Dro laut. »Ich spreche ganz normal.«
    »Kannst du nicht mal für ein paar Minuten die Futterluke zulassen?«, fauchte Gryf. »Ich muss nachdenken.«
    »Aber ich…«
    »Schnauze, oder du brauchst ein neues Gebiss«, warnte der Druide.
    »Was soll ich damit? - Ach, da fällt mir ein, dass der Dünnbauch, der mir den Auftrag gab, lange Zähne hatte. Sehr lange Zähne, rechts und links.«
    Das wunderte Gryf kaum. Die Vampire steckten also hinter dem Söldnerüberfall. Aber wie hatten sie ihn aufgespürt? Woher wusste Fürst Ormoff, dass sein alter Feind sich hier befand?
    »Wir müssen hier raus«, sagte er. »Und zwar so schnell wie möglich.«
    Weniger seiner Selbst wegen, sondern um Sei zu retten - und, na gut, auch Dro. Sie durften keine Vampiropfer werden, und sie durften nicht in eine Sache hineingezogen werden, die nur Gryf und Ormoff etwas anging.
    Dass sie später einmal von Vampiren gebissen werden könnten, das war ein allgemeines Risiko, das für jeden Menschen galt, unabhängig davon, wer er war oder was er tat. Gryf würde es nicht verhindern können, so wie er es nicht verhindern konnte, dass alle Menschen auf der Erde zu Vampiropfern werden konnten, wenn sie zur falschen Zeit am falschen Ort waren.
    »Und wie bitte willst du das anstellen?«, fragte Sei, die krampfhaft versuchte, ihre Blößen vor den Blicken der beiden Männer zu bedecken, auch wenn sie sie dem einen vorhin reizvoll präsentiert hatte und der andere ihr Bruder war. Aber sie hatte nur zwei kleine Hände, die nicht sonderlich viel verbergen konnten.
    »Ich habe da schon eine Idee«, sagte Gryf.
    »Es wäre besser, du hättest eine Tür«, sagte Sel. Sie sah nach oben, wo sich im Dämmerlicht der kleinen Fenster eine Luke abzeichnete. Offenbar hatte man sie da hindurch in diese Kammer geworfen.
    »Wenn Dro einen von uns hochhebt, kommt der sicher an die Luke heran und kann sie öffnen«, überlegte das Mädchen. »Dann zieht derjenige sich hoch und hilft den beiden anderen hinauf.«
    »Das funktioniert nicht«, dröhnte Dros Stimme. Mochte sein Verstand auch nicht gerade dem von Albert Einstein gleichen, so reichte er doch aus, zu begreifen, wo der Fehler steckte. »Es ist zu hoch. Eine Person steigt auf meine Schultern, die dritte auf die zweite, und die dritte kann die Luke öffnen und die zweite zu sich hochziehen. Mich erwischt es - ich muss hier unten bleiben.«
    »Aber wieso du, Dro?«, stieß Sei erschrocken hervor. »Ich… du…«
    »Er, sie, es«, kürzte Gryf das Gestammel ab. »Wir müssten schon losen. Aber…«
    »Aber keiner von euch kann mein Gewicht stemmen«, stellte Dro klar. »Vergiss die Idee, Sel. Es muss anders gehen. Ich könnte versuchen, die Wand kaputtzuschlagen.«
    »Ich zeige euch, wie man das macht«, sagte Gryf. Er fasste die beiden an den Armen, konzentrierte sich auf das kleine Haus, in dem sie wohnten, und machte den entscheidenden Schritt, der den zeitlosen Sprung auslöste. Im nächsten Moment befanden sie sich nicht mehr in ihrem Gefängnis, sondern durch Druidenmagie dorthin versetzt, von wo sie entführt worden waren -Und Gryf schnappte nach Luft.
    Es hatte nicht funktioniert. Der zeitlose Sprung hatte nicht stattgefunden.
    Sie waren immer noch Gefangene des Vampirfürsten…
    ***
    Professor Zamorra hielt seiner Gefährtin die Tür auf. »Bitte einzutreten, Mademoiselle…«
    Sie nickte ihm huldvoll lächelnd zu. Dann betrat sie die große Eingangshalle von Château Montagne. Die Ritterrüstungen glänzten blank poliert; Butler William schien sich während ihrer Abwesenhoit recht ausgiebig damit beschäftigt zu haben. So hatten die Rüstungen sicher nicht einmal geglänzt, als sie ihren ursprünglichen Besitzern Schutz vor Schwerthieben und Lanzenstößen gewährten.
    »Alles ruhig… zu ruhig«, murmelte Zamorra unruhig. »Normalerweise begrüßt uns doch unser Jungdrache, wenn wir nach größeren Aktionen endlich wieder heimkehren.«
    Und eine größere Aktion war es wahrhaftig gewesen. Sie hatten Sarkana in seiner Höllenfestung heimgesucht und dem alten Vampirdämon seine Gefangene abgenommen, Khira Stolt, eine Wissenschaftlerin der Tendyke Industries. Ihre Bluttränen hatten einen zerstörerischen Einfluss auf Vampire, speziell auf deren Oberhaupt Sarkana.
    Auch davor hatten sie eine Menge zu tun gehabt. Da war die Loge des Feuers, eine Sekte, die in Italien einem Vulkanteufel diente, und da war die Begegnung mit dem rätselhaften Andrew Millings, der ein Unsterblicher war - einer, von
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