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0804 - Das Teufelstor

0804 - Das Teufelstor

Titel: 0804 - Das Teufelstor
Autoren: W.K. Giesa und Volker Krämer
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dem Tor - es wird uns den Weg nach Hause zeigen.«
    Gryf und Nicole sahen einander an.
    »Okay, dann los. Die Söldner werden uns sicher schon suchen. Besser, wir machen uns aus dem Staub.« Gryf wandte sich an Sel. »Kennst du einen Weg, der uns halbwegs unsichtbar von hier weg bringt?«
    Pioll trat an Gryf heran. »Warum fragst du nicht mich? Ich kenne hier jeden Weg. Selbst die, die es eigentlich gar nicht geben darf.«
    Nicole grinste. »Gut, einen besseren Führer als dich finden wir sicher nirgendwo. Vorwärts, uns bleibt keine Zeit zu verlieren.«
    ***
    Im Château Montagne bewegte sich die schwarze Katze durch Zamorras Arbeitszimmer. Sie verharrte einige Male, als müsse sie überlegen, und setzte jedes Mal zum Verlegenheitsputzen an. Dann aber sprang sie auf den Sessel, auf dem eben noch der Dämon gesessen hatte, spie einmal fauchend auf die Sitzfläche und war dann mit dem nächsten Sprung auf dem hufeisenförmig geschwungenen Schreibtisch.
    Sie beschnupperte die Tastatur des Computerterminals, von dem aus das Rechnernetzwerk kontrolliert werden konnte, und von dem aus auch die Visofonanlage, das Bildtelefon, steuerbar war. Erneut zögerte sie, dann hieb sie spielerisch auf eine Taste.
    Die Bildschirmanzeige wechselte.
    Die Katze lief über die Tastatur, als verfolge sie einen Schmetterling, kehrte zurück, und noch einmal über die Tasten… Dann sprang sie auf den Teppichboden und verschwand aus dem Arbeitszimmer.
    Verschwand aus dem Château.
    Verschwand aus Frankreich.
    Verschwand von der Erde.
    Verschwand aus…
    Aber etwas war geschehen.
    ***
    Zamorras noch im Auto liegendes und mit Simons Pocket PC verlinktes Handy sang seine Rufmelodie. Brik Simon glaubte das James Bond-Thema zu erkennen.
    Logischerweise war er schneller am Gerät als Zamorra, der sich vor Schwäche kaum auf den Beinen halten konnte. Der Parapsychologe würde noch eine Weile brauchen, bis er sich wieder erholt hatte. Auf jeden Fall zu lange.
    Brik kam zu spät, den Anruf entgegenzunehmen. Das hatte schon sein Pocket-PC übernommen. Irgendwie musste das Alpha-Handy das Gerät aufgeschaltet haben. Auf dem kleinen Display des Mobiltelefons wie auch auf dem Minibildschirm zeigte sich eine rasende Folge von Bildfragmenten und Steuerzeichen.
    »Was zum Teufel bedeutet das?«, brummte der Engländer verwirrt. So etwas hatte er noch nie gesehen.
    Im gleichen Moment, als Zamorra bei ihm ankam und sich gegen den Kotflügel des Fahrzeugs lehnte, brach die Verbindung ab. Die Display-Anzeige des Handy zeigte wieder die Standardbereitschaft und den derzeit verwendeten Netzbetreiber an.
    »T.I.Ger«, las Simon. »Was ist denn das für eine Firma?«
    »Tendyke Industries Germany«, erklärte Zamorra. »Vor ein paar Jahren noch als Möbius-Konzern bekannt und von der Tendyke Industries geschluckt.«
    »Kannst du mir das hier erklären, Zamorra?«, fragte Brik. Er wies auf die Anzeige seines Pocket-PC. »Das ist doch wohl hoffentlich kein Virus? Man munkelt, dass neuerdings nicht nur Computer, sondern auch Handys von dieser programmierten Pest befallen werden können.«
    Zamorra nahm ihm das Gerät aus der Hand. »Hast du eine Grafikbearbeitung geladen?«, erkundigte er sich.
    »Wieso? Da ist nur ein normaler Bildbetrachter drauf.«
    Zamorra nickte. »Schalte den mal ein. Und versuche die Datei, die gerade übertragen wurde, zu laden.« Er gab dem Engländer das Gerät zurück.
    »Das soll eine Datei sein? Dieser Zeichensalat?«
    Zamorra nickte. Er fühlte sich immer noch müde und erschöpft. Er hatte eine Ahnung, worum es sich handelte, aber nicht den Nerv, das dem Freund näher zu erklären. Er wusste ja selbst nicht, wieso dieses Datenpaket gesendet worden war. Und er wunderte sich, dass es noch in den Speicher gepasst hatte. Immerhin waren die beiden Steckkarten und auch der interne Speicher schon so gut wie voll.
    Simons Fingernagel glitt über den Touchscreen. Und plötzlich zeigte sich ein Bild.
    »Dein Amulett?«, wunderte Simon sich. »Das ist ein Bild deines Amuletts?«
    »Lass sehen.« Dann nickte Zamorra. Brik Simon hatte Recht.
    Aber es war noch mehr als nur ein Bild. Es war eine Animation…
    ***
    In der Dämmerung hatte Nicole die Befürchtung, ihr goldener Freund würde mit seiner Aura eine unbemerkte Flucht schier unmöglich machen. Doch erneut überraschte sie die Wesenheit. Die Aura erlosch gänzlich. Mehr noch - das Wesen schien durchscheinend zu werden, konnte gegen das Zwielicht der untergehenden Sonne kaum erkannt
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