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0804 - Das Teufelstor

0804 - Das Teufelstor

Titel: 0804 - Das Teufelstor
Autoren: W.K. Giesa und Volker Krämer
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auf dem Boden, von denen die meisten verwischt waren. »Was… was ist das? Magie?«
    »Ja. Sag bloß, du kannst dich daran nicht erinnern.«
    »Nein«, flüsterte Zamorra. »Erinnern? Woran? Das - das soll ich…?«
    »Du.«
    Mit Simons Hilfe kam der Parapsychologe mühsam wieder auf die Beine. Er schwankte. »Ich bin so müde«, murmelte er. »So müde… was ist mit dem Weltentor?«
    Es war nur noch ein nebelhafter Schatten.
    ***
    Die Goldaugen lagen auf einer der Pritschen und klammerten sich aneinander fest.
    Die gesamte Kinderschar des Kerkermeisters stand in einem Halbkreis um die Wesen herum. Niemand sprach ein Wort. Es war eine seltsame Atmosphäre, wie sie Nicole zuvor noch nie auch nur ähnlich erlebt hatte. Anscheinend bannte die Anwesenheit dieser Wesen die Kinder stark. Stillere, in sich gekehrtere Kinder hatte die Französin nie gesehen. Etwas von der friedlichen Aura dieser Goldaugen schien auf Kleinen übergesprungen zu sein.
    Die perfekten Babysitter…
    »Die wir möglichst schnell in Sicherheit bringen sollten!«
    Nicole schrak zusammen. Die Stimme in ihrem Kopf hatte sie aus allen Überlegungen gerissen. Es konnte zwar nicht möglich sein, aber…
    »Gryf? Wie kommst du hierher? Ist Zamorra bei dir?«
    Nicoles telepathische Begabung reichte aus, um mit Unterstützung eines starken Telepathen wie Gryf eine einwandfreie Kommunikation führen zu können.
    »Ist er denn nicht bei dir?« Die Antwort kam voller Verblüffung, doch der Druide hielt sich mit Fragen nicht länger auf. »Das können wir alles später klären. Ich fühle, dass die beiden Goldäugigen bei dir sind. Den dritten habe ich gerade auf meinen Armen. Alles weitere, wenn wir zusammen sind. Ich orientiere mich an deinem telepathischen Signal.«
    Es dauerte keine fünf Minuten, dann tauchte Gryf tatsächlich mit dem dritten Wesen und zwei Begleitern in der Stube auf. Der eine ein körperlicher Riese vom Möbelpacker-Format, die andere ein hübsches Mädchen bar jeder Kleidung. Wie bei Gryf nicht anders zu erwarten, dachte Nicole, der klar war, dass der Druide mal wieder seinem schönsten Hobby gefrönt hatte, aber weshalb die Hübsche sich für ihren Aufenthalt außer Haus nicht wenigstens ein Feigenblatt umgehängt hatte, blieb ihr ein Rätsel. Und Gryf schien nicht daran gedacht zu haben, seine Kleidung mit ihr zu teilen.
    Nicole störte das wenig.
    »Das sind Sei und Dro«, stellte Gryf seine Begleiter knapp vor.
    Der Möbelpacker hatte eine verblüffende Gesichtsähnlichkeit mit der Evastochter, wenn da nicht ein so ausgesprochen dämlicher Ausdruck in seinen Zügen gelegen hätte. Nun, der eine hatte es im Kopf, der andere in den Muskeln…
    Misstrauisch drückten sich die Kinder um die Pritsche herum. Erst als sie sahen, dass die Neuankömmlinge nichts anderes im Sinn hatten, als die drei goldäugigen Wesen wieder zu vereinen, verloren sie ihre beinahe feindliche Haltung.
    Gryf und Nicole begrüßten sich kurz und herzlich. Der Austausch ihrer beiden Geschichten war nun wesentlich dringender als alle formalen Dinge.
    »Ich sehe nur die Chance, dass Zamorra das Tor erneut öffnet.« Gryf fuhr sich mit einer fahrigen Geste durch die wie immer ungekämmt wirkenden Haare. »Es scheint, als ob die Blockade meines zeitlosen Sprunges nicht so schnell aufzulösen ist.«
    Nicole wollte keine Alternative dazu einfallen. »Also müssen wir zurück zum Tor. Wenn es überhaupt noch dort ist. Und wir müssen die Goldaugen mitnehmen. Wenn die Söldner sie finden, werden sie die Wesen töten. Aus Furcht vor dem Unbekannten.«
    Gryf nickte. Auf allen Welten war es so. Was man nicht kannte, das fürchtete man. Und bevor man sich bemühte das Fremde zu verstehen… dann war es doch einfacher es zu töten. Wahrscheinlich würde sich daran auch niemals etwas ändern.
    »Ich sehe ein Transportproblem auf uns zukommen. Selbst wenn wir hier unbemerkt verschwinden können…«
    »Macht euch keine Sorgen. Wir können euch aus eigener Kraft folgen.« Die Stimme hatte nun auch Nicole in ihrem Kopf aufklingen hören. Durch Gryfs Anwesenheit wurde ihre telepathische Gabe verstärkt.
    Der Aufschrei aus etlichen Kinderkehlen ließ die beiden zur Pritsche herumfahren. Es war unglaublich was sie dort sahen.
    Die Goldaugen begannen miteinander zu verschmelzen - wurden eins! Ein Wesen, umgeben von einer golden flimmernden Aura. Und dieses Wesen erhob sich von der Liege, als hätte es all seine Kraftlosigkeit von sich geworfen.
    »Wir sind bereit. Wir folgen euch zu
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